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Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Titel: Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Arenz
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­weggenommen – man hat sie nicht weit vom Ort des Überfalls entfernt gefunden, das Geld war weg, aber Ausweis und Führerschein hat er dagelassen.«
    Rainer war der Appetit gründlich vergangen. »Aber sie wird es überleben, oder?«
    Der andere Beamte nickte. »Sie ist nicht lebensgefährlich verletzt – Schädel-Hirn-Trauma natürlich, aber nichts, was nicht wieder wird.«
    »Wir brauchen die Erlaubnis, uns in ihrer Wohnung umzusehen«, meinte Rainer. Seine Kollegin nickte: »Sind schon dabei. Der Vater hat uns einen Schlüssel gegeben.«
    Der Uniformierte schüttelte den Kopf. »Ich sage Ihnen, das hat nichts mit Ihrem Mord zu tun«, beharrte er. Rainer wollte widersprechen, doch Eva schüttelte unauffällig den Kopf.
    »Lass doch«, meinte sie, nachdem die anderen beiden fort waren. »Er kümmert sich um seinen Teil an der Sache, wir um unseren. Du glaubst auch, dass das kein Zufall ist, oder?« Rainer schüttelte den Kopf, während er einen großen Bissen Lasagne in den Mund schob. Zuletzt war sein Hunger doch größer als die Empfindsamkeit. »Natürlich nicht. Aber hör mal, ich muss dir auch ein paar Sachen erzählen, wir dürfen uns nicht nur auf die Weihers konzentrieren.«
    Eva hörte jedoch kaum zu; sie rutschte unruhig auf dem orangefarbenen Plastikstuhl hin und her. »Wenn du fertig bist, fahren wir zu ihrer Wohnung und sehen uns um. Ich will wissen, welche Verbindung zwischen ihr, ihrem Vater und dem besteht, was er erzählt hat. Wenn wir das herausfinden, sind wir ein gutes Stück weiter.« Sie saß offensichtlich wie auf heißen Kohlen und sah voller Unwillen zu, wie Rainer versuchte, wenigstens noch ein paar Bissen zu sich zu nehmen, ehe sie ihn wieder aufscheuchte. Und ihm ging hier etwas entschieden zu schnell. »Ja, aber hör mal, das ist alles schön und gut, doch wir haben noch verschiedene andere Sachen, die wir nicht aus den Augen verlieren sollten. Zum Beispiel«, fuhr er mit erhobener Stimme fort, als sie schon aufstand, »hat Margarete Hofmann uns erzählt, dass Kronauer sie angerufen hätte und dann am Dienstag einfach aufgetaucht sei. Aber laut unserer Telefonliste stimmt das nicht – sie hat ihn angerufen. Findest du das nicht merkwürdig?«
    »Ja, ja«, antwortete sie ungeduldig, »aber jetzt komm schon.« Er musste sich beeilen, Schritt zu halten. Davon, das Geschirr zurückzubringen, konnte keine Rede mehr sein.
    »Findest du das nicht komisch mit dem Anruf?«, wiederholte er kopfschüttelnd. »Und dann ist da noch der Probst, der hatte zumindest Grund, Kronauer nicht zu mögen. Wollen wir uns das nicht erst noch genauer ansehen?«
    »Elisabeth Baarer-Weiher«, sagte Eva pointiert. »Kommst du jetzt, oder nehme ich wieder die Schneider mit? Alles andere kann erst einmal warten!«
    »Okay, okay, okay. Wie, sag mal, regnet das jetzt etwa wirklich?« Der Himmel war grau verhangen, und ein paar erste schwere Tropfen schlugen auf den Asphalt. Nichts mehr zu spüren von dem Hauch von Sommer. »Wohin?«, fragte Rainer, als sie sich in Evas alten Escort setzten.
    »Roth«, antwortete sie einsilbig, aber als sie den Parkplatz der Polizeiinspektion hinter sich gelassen hatten, begann sie von dem Gespräch mit Heinrich Weiher zu erzählen. Dicke Regentropfen klatschten gegen die Windschutzscheibe, die sich zu beschlagen begann. Eva warf die Lüftung an, die seltsam asthmatisch klang. »Der Römer schon wieder«, rief Rainer entnervt, als seine Kollegin am Ende ihres Berichts angelangt war. »Muss der Typ überall dabei sein?«
    »Notfallseelsorge«, grummelte sie. »Die Polizei und das BRK arbeiten mit den Pfarrern zusammen, und er war heute dran mit Bereitschaft. Allerdings muss ich sagen, ich war froh, dass er bei dem Weiher geblieben ist, der Mann sah völlig fertig aus.«
    Rainer runzelte die Stirn. »Also noch mal: Der Weiher hat die Schmuckstücke von dem Goldschmie­d an den ­Antiquitätenhändler verkauft, und die Baarer-Weiher hat das herausgefunden und war wütend …«
    »Schockiert, hat er gesagt.«
    »Schockiert eben. Ihr eigener Vater betrügt einen jüdischen Freund der Familie, der während der Nazizeit aus Deutschland fliehen musste, um sein Eigentum.« Er schüttelte den Kopf. »Hat das irgendwas mit Kronauer zu tun? Ich blicke nicht mehr durch.«
    »Elisabeth ruft Kronauer an, der immerhin mal Detektiv war, um herauszufinden, was mit den Sachen passiert ist. Sie finden den Kelch, wollen ihn sich zumindest mal ansehen und gehen deshalb in Buchfeld in den Gottesdienst.

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