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Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Titel: Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Arenz
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Irgendjemand fühlt sich von Kronauer aber so gestört – oder bedroht –, dass er ihn schließlich umbringt.«
    »Wer, Eva? Wer?« Rainer fühlte sich zutiefst frustriert, weil er das Gefühl hatte, dass sie sich in ihrer Eile und Besorgnis verrannten und dass seine Kollegin überhaupt nicht mehr richtig mitdachte. »Wenn der Überfall auf Elisabeth wirklich mit dem Mord zu tun hat, wie passt das alles zusammen? Schau, wir haben den Messner Probst, der sicher Grund hatte, Kronauer aus dem Weg zu räumen, aber wieso dann die Baarer-Weiher? Dann der Vater Weiher – ist der eigentlich verdächtig? Du hast gesagt, er mochte Kronauer nicht, weil seine Tochter seinetwegen ihren Mann verlassen hatte.«
    Statt einer Antwort hörte er nur das Rütteln der Lüftung. Draußen im Regen zog die graue Landschaft an ihnen vorbei. Er versuchte es wieder: »Gut, also dann haben wir noch die Margarete Hofmann.«
    »Rainer, die ist vierundachtzig und gebrechlich und kannte den Mann gar nicht. Vergiss es einfach.«
    »Neunundsechzig«, verbesserte er. »Geboren im Oktober ’38 in Posen, ’45 übers Haff geflohen, seit 1949 in Ellingen wohnhaft, und, ob sie ihn nun kannte oder nicht, wahrscheinlich die letzte Person, mit der Kronauer länger geredet hat. Und falls du mir vorhin nicht richtig zugehört hast, sie hat Kronauer angerufen, nicht umgekehrt, wie sie behauptet hat. Und dann die Medikamente.«
    Der Regen fiel heftiger, und die Landstraße versank zusehends in wabernden Nebelschwaden. Die Sommerrodelbahn bei Pleinfeld blieb hinter ihnen zurück. Eva seufzte. »Rainer, hör zu, ich weiß das alles. Wenn sich in der Hinsicht etwas Neues ergibt, kümmern wir uns darum, versprochen. Aber erst schauen wir uns bei der Baarer-Weiher um. Inzwischen kannst du mir sagen, was du heute sonst noch erfahren hast. Warum hast du noch mal mit Klara Weiß gesprochen?«
    »Ich wollte mal eine menschliche Stimme hören«, erwiderte Rainer verstimmt, riss sich dann aber wieder zusammen. »Das Ganze war eine ziemliche Zeitverschwendung.« Er berichtete seiner Kollegin von dem Gespräch und der frustrierenden Erkenntnis, dass das längere Telefonat, das sein Interesse geweckt hatte, bloß eine Anfrage über einen Segelkurs gewesen war.
    »Wie war der Name?«, fragte sie nach einem langen konzentrierten Schweigen.
    Rainer kniff für einen Moment die Augen zusammen, grub wieder einmal seine gesamten Zettel aus der Tasche und legte einen nach dem anderen auf dem Armaturenbrett ab. Eva verkniff sich ein Lächeln. »Was passiert, wenn ich jetzt beide Fenster aufmache?«, grinste sie.
    »Ha, ha. Wenn du elektrische Fensterheber hättest, würde ich mir vielleicht Sorgen machen. Außerdem würdest du selbst ziemlich nass werden. Da haben wir ihn ja. Kahlert, Surfschule Windsbraut , Brombachsee.«
    »Hast du nachgeprüft, ob das derselbe Kahlert ist wie der Nachbar von Margarete Hofmann?« Sie sprach mit völlig ruhiger Stimme, und Rainer sah sie mit offenem Mund an: »Verflixt. Mach ich noch.«

 
    27
    Elisabeth Baarer-Weiher lebte in einer eleganten Etagenwohnung am Stadtrand, beste Wohngegend mit viel Grün. Derselbe Beamte, der zuvor schon in der Wohnung von Heinrich Weiher gewesen war, erwartete sie, als Eva ihren Escort am Rinnstein abstellte. Der Überfall, informierte er sie, hatte kaum zweihundert Meter von dem Haus entfernt stattgefunden – in einem Durchlass zwischen zwei Garagen, der den kürzesten Weg zur nahe gelegenen Bushaltestelle bildete.
    »Sie ist mit den Öffentlichen nach Erlangen in die Uni gefahren?« Eva riss die Augen auf. »Das dauert doch ewig!«
    »Sie war wohl nur in der Stadt unterwegs«, warf der Beamte ein, und Rainer ergänzte: »Heute ist Freitag, sie ist normalerweise nur Montag bis Mittwoch und manchmal donnerstags in der Uni. Privatdozentin halt.«
    »Können wir in die Wohnung?«, fragte Eva anstelle einer Antwort. Der fremde Polizist nickte. »Ihr Vater hat uns den Schlüssel gegeben. Der Seelsorger war noch bei ihm, ich denke, er wird ihn ins Krankenhaus zu seiner Tochter fahren.«
    »Gut, wir kommen gleich rauf«, meinte Eva und winkte Rainer, ihr zu folgen. Der Regen hatte etwas nachgelassen, aber es war immer noch unangenehm feucht. Sie deutete auf den engen Weg zwischen den beiden Garagenwänden. »Sieh dir das an, hier sieht einen keiner – das erklärt auch, warum es gedauert hat, bis man sie gefunden hat. Für einen Überfall in dieser Gegend vielleicht der beste Ort, aber …«
    Ihr Blick glitt über die

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