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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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»Wie werden diese Leute reagieren, Robert, wenn stichhaltige Beweise auf den Tisch gelegt werden, dass die von der Kirche verbreitete biblische Geschichte von Jesus Christus mehr Dichtung als Wahrheit enthält?«
    Langdon erwiderte nichts.
    »Ich werde Ihnen sagen, was passiert, wenn diese Dokumente ans Tageslicht kommen, Robert«, fuhr Teabing fort. »Die katholische Kirche wird in die größte Krise ihrer zweitausendjährigen Geschichte stürzen!«
    »Aber wenn die Kirche für diesen Anschlag verantwortlich ist«, sagte Sophie nach längerem Schweigen, »warum schreitet sie ausgerechnet jetzt zur Tat? Nach so vielen Jahrhunderten? Die Prieuré hält die Dokumente doch unter Verschluss. Sie sind für die Kirche keine unmittelbare Bedrohung.«
    Teabing seufzte bedeutungsvoll und sah Langdon an. »Ich darf doch annehmen, Robert, dass Sie den endgültigen Auftrag der Prieuré kennen?«
    Der Gedanke ließ Langdon den Atem stocken. »Durchaus!«
    »Miss Neveu«, sagte Teabing, »zwischen der katholischen Kirche und der Prieuré de Sion hat es seit Urzeiten eine stillschweigende Übereinkunft gegeben. Die Kirche lässt die Prieuré in Ruhe, und die Prieuré lässt im Gegenzug die Sangreal-Dokumente im Keller. Nun war es aber stets erklärte Absicht der Prieuré , das Geheimnis eines Tages zu lüften. Wenn ein bestimmter Zeitpunkt in der Geschichte gekommen ist, will die Bruderschaft das Schweigen brechen und ihren letzten triumphalen Schlag führen, indem sie die wahre Geschichte Jesu Christi von den Berggipfeln ruft.«
    Sophie sah Teabing schweigend an und setzte sich schließlich ebenfalls. »Offenbar gehen Sie davon aus, dass dieser Zeitpunkt unmittelbar bevorsteht. Und die Kirche? Ist sie auch dieser Ansicht?«
    »Es ist nur eine Spekulation – aus der sich für die Kirche allerdings ein Motiv ergeben würde, die Dokumente mit einem einzigen vernichtenden Schlag in die Hand zu bekommen, bevor es zu spät ist.«
    Langdon hatte das ungute Gefühl, dass einiges für Teabings Annahme sprach. »Glauben Sie, die Kirche wäre in der Lage, diesen selbst gesetzten Stichtag der Prieuré herauszufinden?«
    »Warum nicht? Wenn wir annehmen, dass sie es geschafft hat, die Identitäten des Großmeisters und seiner drei Seneschalle aufzudecken, kann sie durchaus auch die Pläne der Prieuré in Erfahrung gebracht haben. Und selbst wenn der Kirche das genaue Datum nicht bekannt ist, könnte sie von ihrem Aberglauben zum Handeln getrieben worden sein.«
    »Aberglauben?« Sophie horchte auf.
    »Den Prophezeiungen der Bibel zufolge befinden wir uns zurzeit in einem gewaltigen Umbruch. Mit dem Millenium, das wir erlebt haben, ist nach zweitausend Jahren das astrologische Zeitalter des Sternzeichens der Fische zu Ende gegangen – wobei der Fisch wohlgemerkt auch ein griechisches Anagramm für den Namen Jesus Christus ist. Jeder Kenner der Astrologie wird Ihnen sagen können, dass die zum eigenverantwortlichen Denken und Handeln unfähige Menschheit nach astrologischem Verständnis im Zeichen der Fische der Führung durch eine höhere Macht bedarf. Deshalb ist das Zeitalter der Fische die Ära der religiösen Inbrunst gewesen. Jetzt aber treten wir in das Zeitalter des Wassermanns ein, in dem die Ideale der Wahrheitsliebe und des eigenständigen Denkens zum Tragen kommen. Das bedeutet einen gewaltigen ideologischen Umbruch, den wir zurzeit ja auch erleben.«
    Langdon fröstelte. Er selbst konnte mit der Astrologie wenig anfangen, doch er wusste, dass es viele Kirchenmänner gab, bei denen dies keineswegs der Fall war. »Die Kirche nennt diese Übergangsperiode das ›Ende der Zeit‹«, sagte er.
    »Das Ende der Welt also? Die Apokalypse?«, fragte Sophie ängstlich.
    »Nein«, erwiderte Langdon beruhigend, »das ist ein häufiges Missverständnis. Vom ›Ende der Zeit‹ ist in vielen Religionen die Rede, womit nicht das Ende der Welt gemeint ist, sondern das Ende des soeben ablaufenden Zeitalters der Fische, das in der Zeit um Christi Geburt begonnen und zweitausend Jahre angedauert hat und das mit der Wende ins dritte Jahrtausend ausklingt. Mit dem erfolgten Übergang ins neue Jahrtausend ist auch das ›Ende der Zeit‹ gekommen.«
    »Unter Gralshistorikern herrscht die verbreitete Ansicht«, meinte Teabing, »dass dieser symbolträchtige Zeitpunkt für die Prieuré besonders geeignet ist, mit der Wahrheit ans Licht zu treten, falls sie es tatsächlich beabsichtigt. Die meisten wissenschaftlichen Kenner der Prieuré de Sion , meine

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