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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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langsam voran und waren noch immer mit der dritten Grabplatte beschäftigt. Auch sie hatten bislang offensichtlich noch nichts entdeckt. Sophie war zu ungeduldig, um auf die beiden zu warten, und ging zu der zweiten Gruppe von Grabplatten hinüber, wobei sie im Kopf das Gedicht rezitierte, das ihr vom vielen Lesen inzwischen fest im Gedächtnis haftete.
    In London liegt ein Ritter, den ein Papst begraben.
    Sein’ Werkes Frucht hat heil’gen Zorn ihm eingetragen.
    Such die Kugel, die auf dem Grab sollt’ sein.
    Mit rosig Fleisch und samenschwerem Leib.
    Als Sophie bei der zweiten Gruppe von Grabplatten anlangte, bot sich ihr das gleiche Bild wie bei der ersten. Auf sämtlichen Platten lagen steinerne Ritter mit Schwert und Rüstung in leicht unterschiedlichen Körperhaltungen – bis auf die zehnte und letzte Gestalt.
    Sophie eilte dorthin und blickte auf die Grabplatte.
    Kein Kissen. Keine Rüstung. Kein Umhang. Kein Schwert.
    »Robert! Sir Leigh!«, rief sie. Das Rund ließ ihre Stimme widerhallen. »Hier fehlt etwas!«
    Die beiden Männer sahen auf und eilten herbei.
    »Eine Kugel?«, rief Teabing aufgeregt. Seine Krücken klackten durch das riesige Rund. »Die fehlende Kugel?«
    »Nicht unbedingt.« Sophie betrachtete stirnrunzelnd die zehnte Grabplatte. »Es scheint eher der ganze Ritter zu fehlen.«
    Die beiden Männer blickten verdutzt auf die zehnte Grabplatte. Die obenauf liegende Rittergestalt fehlte tatsächlich. Stattdessen befand sich hier ein versiegelter steinerner Sarkophag in Trapezform, der sich vom Kopf zu den Füßen hin verjüngte und dessen Deckel in der Mitte in einer Spitze auslief.
    »Warum hat man hier auf die Gestalt des Ritters verzichtet?«, wollte Langdon wissen.
    »Faszinierend, nicht wahr?« Teabing strich sich das Kinn. »Ich hatte diese seltsame Grabplatte ganz vergessen. Es ist Jahre her, seit ich das letzte Mal hier gewesen bin. Nun, der Ritter ist im Sarkophag, nicht darauf.«
    »Der Sarkophag sieht aus, als wäre er zur gleichen Zeit und vom gleichen Bildhauer wie die anderen neun angefertigt worden«, sagte Sophie. »Aber warum befindet sich der Ritter hier im Grab, wie Sie sagen, und nicht wie die anderen auf der Steinplatte?«
    Teabing schüttelte den Kopf. »Das gehört zu den Merkwürdigkeiten dieses Gotteshauses. Meines Wissens hat bislang niemand eine Erklärung dafür anbieten können.«
    Der Messdiener näherte sich. Seinem Gesicht war abzulesen, wie peinlich es ihm war. »Entschuldigen Sie bitte die Störung, aber haben Sie nicht gesagt, Sie wollten hier Asche verstreuen? Ich habe eher den Eindruck, dass Sie hier eine Besichtigung machen.«
    Teabing blickte den Jungen mit strenger Miene an. »Mr Wren«, wandte er sich dann an Langdon. »Offensichtlich vermag die Freigebigkeit Ihrer Familie Ihnen nicht mehr die gewohnte Muße zu garantieren. Aber gut, lassen Sie uns in Gottes Namen die Asche nehmen und die Sache hinter uns bringen.« Teabing wandte sich an Sophie. »Mrs Wren?«
    Sophie ging auf das Spiel ein und holte das ins Pergament gewickelte Kryptex hervor.
    »Junger Freund«, sagte Teabing zum Ministranten, »ist es zu viel verlangt, wenn wir jetzt um etwas Diskretion bitten?«
    Der Ministrant gab keinen Zoll Boden preis. Er sah Langdon prüfend an. »Sie kommen mir bekannt vor.«
    »Was Wunder!«, schnaubte Teabing. »Mr Wren kommt schließlich jedes Jahr hierher!«
    Oder der Junge hat Langdon im Fernsehen gesehen, als letztes Jahr diese Geschichte im Vatikan passierte , dachte Sophie besorgt.
    »Mr Wren ist mir noch nie persönlich begegnet«, erklärte der Messdiener.
    »Da irrst du dich«, sagte Langdon höflich. »Wir haben uns nämlich letztes Jahr im Vorübergehen gesehen. Father Knowles hat sich damals leider nicht die Mühe gemacht, uns einander vorzustellen, aber vorhin beim Hereinkommen habe ich gleich dein Gesicht er-kannt. Ich gebe ja zu, dass wir ein wenig ungelegen kommen, aber es wäre sehr freundlich, wenn du uns ein paar Minuten allein lassen könntest, bis wir die Asche über den Gräbern verstreut haben.«
    Das Gesicht des Messdieners wurde noch misstrauischer. »Das sind doch gar keine Gräber.«
    »Wie bitte?«, fragte Langdon verwirrt.
    »Natürlich sind es Gräber«, fuhr Teabing auf. »Was willst du uns denn hier erzählen?«
    Doch der Junge schüttelte den Kopf. »In Gräbern liegen die Leichen der Verstorbenen. Das hier sind nur ihre Abbilder, steinerne Abbilder von wirklichen Menschen. Unter den Figuren ist niemand begraben.«
    »Das

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