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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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KOMMEN,
UND NICHT WEITER.

30. KAPITEL

    D er Wachbeamte Claude Grouard stand vor der Mona Lisa über seinem bäuchlings auf dem Boden liegenden Gefangenen. Er kochte vor Wut. Dieser Dreckskerl hat Jacques Saunière umgebracht! Saunière war wie ein Vater zu Grouard und seiner Wachmannschaft gewesen.
    Am liebsten hätte Grouard einfach abgedrückt und Robert Langdon eine Kugel in den Rücken gejagt. Als Chef des Wachdienstes gehörte Grouard zu den wenigen Wachbeamten, die eine Waffe trugen. Er sagte sich allerdings, dass es für Langdon ein geradezu gnädiges Schicksal gewesen wäre, erschossen zu werden, wenn man bedachte, was ihm noch bevorstand.
    Grouard zerrte sein Sprechfunkgerät aus dem Gürtel, um Verstärkung herbeizurufen, doch aus dem Hörer drang nur ein Knistern und Rauschen. Grouard fluchte. Die in diesem Saal installierte zusätzliche Sicherheitselektronik setzte das Kommunikationssystem des Wachdienstes immer wieder außer Gefecht. Du musst zur Tür. Die Waffe auf Langdon gerichtet, setzte Grouard sich rückwärts in Bewegung. Nach dem dritten Schritt erspähte er etwas. Abrupt blieb er stehen.
    Verflucht, was war das?
    In der Mitte des Saales nahm eine seltsame, silhouettenhafte Erscheinung Gestalt an. War noch jemand hier? Im Zwielicht sah Grouard eine Frau, die sich rasch zum hinteren Bereich der linken Wand bewegte. Vor ihr huschte ein geisterhafter, violetter Lichtschein auf dem Fußboden hin und her.
    »Qui est là?« , rief Grouard der Gestalt zu, während ihm zum zweiten Mal innerhalb von dreißig Sekunden das Adrenalin bis in die Haarspitzen schoss. Plötzlich wusste er nicht mehr, wohin er die Waffe richten und in welche Richtung er sich bewegen sollte.
    »Spurensicherung«, antwortete die Frau gelassen und untersuchte weiter den Boden mit ihrem seltsamen Licht.
    Spurensicherung? Grouard geriet ins Schwitzen. Sind die Leute von der Spurensicherung nicht schon längst fort?
    Jetzt erkannte Grouard den UV-Strahler in der Hand der Frau, den die Ermittler benutzten, doch er konnte sich keinen Reim darauf machen, wozu jemand hier nach Spuren suchen sollte.
    »Wie heißen Sie?«, rief Grouard. Sein Instinkt sagte ihm, dass hier etwas faul war. »Répondez!«
    »C’est moi« , antwortete die Frau beruhigend. »Ich bin’s, Sophie Neveu.«
    Irgendwo in einer verborgenen Gehirnwindung regte sich bei Grouard die Erinnerung. Sophie Neveu? War das nicht der Name von Saunières Enkelin? Sie war als Kind oft hierher gekommen, aber das war schon Jahre her. Und selbst wenn diese Frau tatsächlich Sophie Neveu sein sollte, war das noch lange kein Grund, ihr zu trauen. Grouard hatte von dem Zerwürfnis zwischen Saunière und seiner Enkelin gehört.
    »Sie kennen mich doch«, rief die Frau. »Übrigens, Robert Langdon hat meinen Großvater nicht umgebracht, glauben Sie mir.«
    Wachmann Grouard war kein Dummkopf, der Sophie nur wegen ihrer hübschen Augen geglaubt hätte. Ich muss Verstärkung rufen. Doch wieder war aus dem Sprechfunkgerät nur Rauschen zu hören. Bis zum Eingang hinter Grouard waren es fast zwanzig Meter. Der Wachmann bewegte sich langsam darauf zu, die Waffe immer noch auf den Mann am Boden gerichtet. Im Rückwärtsgehen sah er, dass die Frau in der Mitte des Saales den UV-Strahler hob und ein großes Gemälde ableuchtete, das genau gegenüber der Mona Lisa an der anderen Längswand des Saales hing.
    Grouard schnappte nach Luft, als er sah, um welches Bild es sich handelte.
    Was treibt sie da, um Gottes willen?
    Sophie Neveu spürte, wie ihr der kalte Schweiß auf die Stirn trat. Langdon lag noch immer auf dem Boden, alle viere von sich gestreckt. Durchhalten, Robert! Gleich ist es geschafft! Sophie wusste, dass der Wächter niemals so weit gehen würde, auf einen von ihnen zu schießen. Ruhig leuchtete sie die Umgebung eines bestimmten Meisterwerks sorgfältig ab – ebenfalls ein da Vinci. Doch ihr UV-Strahler förderte nichts Ungewöhnliches zu Tage, nichts auf dem Boden, nichts an der Wand und auch nichts auf dem Gemälde selbst.
    Aber da muss etwas sein!
    Sophie war ganz sicher, die Anweisung ihres Großvaters korrekt entziffert zu haben.
    Was könnte er anderes gemeint haben?
    Das Meisterwerk, das Sophie ableuchtete, war auf eine gut zwei Meter hohe Leinwand gemalt. In der bizarren Szenerie, die Leonardo da Vinci dargestellt hatte, saß die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind, Johannes dem Täufer und dem Erzengel Uriel im Vordergrund einer wilden Felslandschaft. Als Sophie noch ein

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