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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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er mit einer falschen Auskunft das System in Bewegung setzen, das die anderen warnte. Doch heute Nacht schien bei allen vieren die Tarnung aufgeflogen zu sein.
    »Bitte, bitte, nehmen Sie ab …«, flüsterte Schwester Sandrine drängend und voller Angst.
    »Legen Sie den Hörer auf«, sagte eine schroffe, tiefe Stimme an der Tür.
    Schwester Sandrine fuhr herum. Im Türrahmen stand der riesige Mönch. Er hielt einen eisernen Leuchter in den Händen. Zitternd legte Sandrine den Hörer auf die Gabel des alten Apparats.
    »Sie sind tot«, sagte der Mönch. »Alle vier. Sie haben versucht, mich zum Narren zu halten. Jetzt werden Sie mir sagen, wo der Schlussstein ist.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Schwester Sandrine wahrheitsgemäß. »Das ist ein Geheimnis, über das andere wachen.« Und die nun tot sind.
    Der Mann trat näher. Seine weißen Fäuste krampften sich um den Kerzenleuchter. »Als katholische Ordensschwester helfen Sie denen ?«
    »Jesus hat uns nur eine Frohe Botschaft überbracht«, sagte Schwester Sandrine trotzig. »Bei Opus Dei kann ich diese Frohe Botschaft nicht erkennen.«
    In den Augen des Mönchs explodierte die Wut. Mit einem jähen Ausfallschritt nach vorn schwang er den Leuchter wie eine Keule.
    Noch während sie zu Boden stürzte und Schwärze sie umfing, überkam Schwester Sandrine ein tiefes, überwältigendes Bedauern.
    Alle vier sind tot.
    Die kostbare Wahrheit ist für immer verloren.

32. KAPITEL

    D as Heulen der Alarmsirenen im westlichen Ende des Denon-Flügels ließ die Tauben in den nahen Tuileriengärten aufflattern. Langdon und Sophie rannten durch das Drehgitter zu Sophies Auto hinaus in die Nacht von Paris. Beim Überqueren des Innenhofs hörte Langdon das ferne Heulen von Polizeisirenen.
    »Da steht es«, rief Sophie und zeigte auf einen roten stupsnäsigen Zweisitzer.
    Das muss ein Witz sein. Das Vehikel war mit Abstand das kleinste Auto, das Langdon je unter die Augen gekommen war.
    »Das ist ein Smart. Das Drei-Liter-Auto«, stieß Sophie keuchend hervor.
    Langdon war kaum eingestiegen, als Sophie das kleine Fahrzeug auch schon einen Bordstein hinauf auf einen Kiesstreifen jagte. Langdon klammerte sich ans Armaturenbrett. Der Wagen schoss quer über ein Trottoir und hüpfte dann den Bordstein hinunter auf den Kreisverkehr am Carousel du Louvre.
    Einen Moment schien Sophie den kürzesten Weg nehmen zu wollen: geradeaus mitten durch die Begrenzungshecke und quer über die große runde Rasenfläche.
    »Nein!«, rief Langdon, denn er wusste, dass die Hecke um das Carousel du Louvre vor allem eine gefährliche Fallgrube in der Mitte kaschieren sollte – La Pyramide Inversée –, ein Oberlicht in Form einer umgekehrten Pyramide, das er zuvor schon vom Eingangsbereich des Museums aus gesehen hatte. Der kleine Smart wäre vollständig darin verschwunden. Zum Glück entschied Sophie sich für den herkömmlichen Weg. Sie riss das Steuer nach rechts herum und folgte artig dem Kreisverkehr, bis sie ihn ein Stück weiter in nördlicher Richtung verlassen konnte. Dann gab sie Gas und jagte in Richtung Rue de Rivoli.
    Das Zweiklanghorn der Polizei hinter ihnen wurde lauter. Langdon sah im Seitenspiegel das Blaulicht auftauchen. Der Motor des Smart heulte protestierend auf, als Sophie mit durchgetretenem Gaspedal Boden zu gewinnen suchte.
    Fünfzig Meter vor ihnen sprang die Ampel an der Rue de Rivoli auf Rot. Fluchend hielt Sophie mit unvermindertem Tempo auf die Ampel zu. Langdon spürte, wie seine Nackenhaare sich sträubten.
    An der Kreuzung ging Sophie kurz vom Gas und ließ die Lichthupe aufblitzen. Nach einem schnellen Blick nach links und rechts trat sie das Gaspedal wieder durch und jagte den Smart mit kreischenden Reifen über die leere Kreuzung nach links in die Rue de Rivoli. Mit hohem Tempo fuhr sie knapp fünfhundert Meter nach Westen, umfuhr zur Hälfte einen großen Kreisverkehr und jagte auf der anderen Seite hinaus auf die breite Prachtstraße der Champs-Élysées.
    Langdon drehte sich im Sitz um und schaute aus dem Rückfenster in Richtung Louvre. Die Polizei war nicht mehr hinter ihnen. Die Blaulichter schienen wie eine flirrende Woge in der Gegenrichtung zum Museum zu schwappen.
    Langdons Puls normalisierte sich allmählich. Er wandte sich wieder nach vorn. »Das war nicht übel.«
    Sophie erwiderte nichts. Ihr Blick war nach vorn auf die lange Verkehrsachse der Champs-Élysées gerichtet, jene mehr als drei Kilometer lange Flucht von Edelboutiquen und erlesenen

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