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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Hälfte des Gralsschatzes. Sie sind zusammen mit dem Gral irgendwo vergraben … und erst durch sie enthüllt sich seine wahre Bedeutung. Nur weil sich erst durch die Dokumente die eigentliche Natur des Grals zeigt, konnten die Tempelritter diese Machtfülle erlangen.«
    Die eigentliche Natur des Grals? Sophie war völlig verwirrt. Sie hatte immer gedacht, der Heilige Gral sei der Kelch, aus dem Jesus beim Letzten Abendmahl getrunken hatte und in dem Joseph von Arimatäa später das Blut des Gekreuzigten aufgefangen hatte. »Der Heilige Gral ist der Abendmahlskelch Christi«, sagte sie. »Was könnte einfacher sein?«
    »Sophie, der Prieuré de Sion zufolge ist der Heilige Gral überhaupt kein Kelch«, sagte Langdon leise und lehnte sich zu ihr herüber. »Die Bruderschaft behauptet, die Gralslegende vom Abendmahlskelch sei eine genial erdachte Allegorie. In der Gralslegende wird der Kelch als Methapher für etwas weitaus Machtvolleres benutzt – etwas, das nahtlos zu dem passt, was Ihr Großvater uns heute Nacht zu sagen versucht hat, einschließlich der mythologischen Bezüge zum göttlich Weiblichen.«
    Sophie war immer noch nicht überzeugt, auch wenn sie an Langdons geduldigem Lächeln ablesen konnte, dass er ihre Verwirrung sehr gut verstand. Doch sein Blick war nach wie vor ernst.
    »Aber wenn der Gral kein Kelch ist, was ist er dann?«
    Langdon hatte die Frage erwartet, wusste aber nicht, wie er sie beantworten sollte. Wenn er die Antwort nicht in das entsprechende historische Umfeld einzubetten verstand, würde Sophie nichts damit anfangen können – genau wie sein Lektor, dem Langdon einige Monate zuvor den Entwurf seines Manuskripts gezeigt hatte.
    »In diesem Manuskript behaupten Sie was ?«, hatte der Lektor hervorgestoßen, nachdem ihm beinahe das Weinglas aus der Hand gefallen war. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!«
    »Immerhin so ernst, dass ich ein ganzes Jahr Recherche darauf verwendet habe.«
    Der prominente New Yorker Lektor Jonas Faulkman zupfte nervös an seinem Spitzbart. Er hatte sich während seiner illustren Karriere so manche abstruse Idee anhören müssen, aber das war der Gipfel.
    »Robert«, sagte er schließlich begütigend, »verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich schätze Ihre Arbeit. Wir haben schon so manches Projekt miteinander durchgezogen, nicht wahr? Aber wenn ich mich dazu hergebe, einen solchen Unsinn an die Öffentlichkeit zu bringen, muss ich in den nächsten Monaten mit Sit-ins vor meiner Bürotür rechnen. Und Ihr guter Ruf ist dann auch dahin. Sie sind Harvard-Historiker, Robert, und kein Phantast. Es würde mich wundern, wenn Sie überhaupt etwas an glaubhaftem Beweismaterial zu bieten hätten.«
    Langdon hatte mit stillem Lächeln eine vorbereitete Liste aus der Innentasche seines Tweedjacketts gezogen und sie Faulkman überreicht. Auf dem eng beschriebenen Blatt stand eine Bibliographie von mehr als fünfzig Titeln – alles Bücher renommierter Historiker, zeitgenössischer und längst verstorbener –, von denen viele in Gelehrtenkreisen Bestseller waren. Sämtliche Titel wiesen in die gleiche Richtung wie Langdons Buchprojekt. Als Faulkman nach der Lektüre der Liste wieder den Blick hob, sah er aus wie ein Mann, der soeben entdeckt hatte, dass die Erde doch eine Scheibe war. »Viele dieser Namen sind mir bestens bekannt … alles echte Historiker von Rang«, sagte er staunend.
    Langdon grinste. »Wie Sie sehen, Jonas, handelt es sich hier keineswegs nur um meine Privattheorie, sondern um uraltes Gedankengut, auf das ich mich lediglich gestützt habe. Es gibt bislang keine Arbeit, die sich unter symbolkundlichem Aspekt mit dem Heiligen Gral beschäftigt. Die ikonographische Beweislage, die ich sichern konnte und die meine Theorie erhärtet, ist erdrückend.«
    Faulkman blickte wieder auf die Liste. »Mein Gott, Sie haben ja sogar ein Buch des britischen Historikers Sir Leigh Teabing von der Royal Society auf Ihrer Liste!«
    »Teabing hat sich die meiste Zeit seines Lebens mit der Erforschung der Gralslegende beschäftigt. Ich hatte Gelegenheit, ihn kennen zu lernen. Einen großen Teil meiner Inspiration verdanke ich ihm. Er ist ein Mann, der wirklich an seine Sache glaubt, Jonas – wie übrigens alle anderen auf dieser Liste auch.«
    »Und Sie behaupten, alle diese hochkarätigen Wissenschaftler glauben an den …« Faulkman schluckte. Er brachte das Wort offenbar nicht über die Lippen.
    »An den Gral.« Langdon nickte. »Der Heilige Gral ist

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