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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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Lionardo und mir direkt in die Augen, und da spür ich vor Angst ein Kitzeln am Hintern und denk bei mir, auaua, so fühlt’s sich vielleicht zu Anfang an wenn man dir das glühende Eisen von dem Grassi gesprochen ins Loch stößt. Nun erklärt Grassi, wenn mein Padrone, der Valentino, sagt dass eine Sache gut gemacht werden muss dann meint er sie soll perfekt sein, wenn er schön sagt meint er großartig und wenn er bald sagt meint er früher als sofort. Früher als sofort?, fragt Lionardo der glaub ich nicht nur das Kitzeln sondern schon die Hitze vom Eisen im Hintern spürt. Ich will keine Widerworte hören, sagt Grassi scharf, aus meinem Mund spricht der Valentino, und darum gehn wir jetzt auf der Stelle alle drei los.
    Entschuldigt mich, Signior Grassi, sage ich, aber ich kann nicht mitkommen, denn wenn Lionardo Euch zu unsrem Informanten führen soll mach ich in der Zwischenzeit einige wichtige Besorgungen für ihn die er mir aufgetragen, ist es Euch also Recht wenn ich mich eine Weile entferne? Mir reicht die Begleitung von Ser Lionardo wenn wir nur un-ver-züg-lich zu Eurem Informanten gehn, sagt Grassi, damit wir die Sache gründlich besprechen können. Wie ich seh dass Lionardo vor Angst fast die Sinne schwinden sag ich zu ihm, also gut Vater, vergesst nicht, um zu unsrem Vertrauensmann zu kommen müsst Ihr an der gewohnten Stelle auf der gewohnten Straße die Ihr kennt vom gewohnten Karren absteigen, in Ordnung? Vor Angst ist Lionardo stumm, und kann er nur mit dem Kopf nicken, dieweil ich mich respektvoll von Grassi verabschiede und zum Weggehn schick, in der Hoffnung dass Lionardo dieser Obertölpel die Sache kapirt die ich ihm sagen wollt, aber zum Glück seh ich wie ich fortgeh noch ein Fünkchen Erkenntnis in seinen Äuglein aufblitzen, also hat er vielleicht verstanden wo ich mich mit ihm verabredet hab und wie. Doch jetzt müsst Ihr mich bitte entschuldigen, Signior Padrone, weil ich esse grad eine Handvoll gebratne Fischlein, und muss ich einen Augenblick mit Schreiben aufhören weil meine Finger sind voller Öl, und ich will das Papier von diesem Brief nicht mit Fett verschmiren, wo er doch sehr wichtig ist für den Dienst an meinem geliebten Padrone.
    Euer unverzagter Diener
    Salaì

65.
    Mein hochverehrter Padrone,

    Ihr könnt Euch vorstellen was für eine höllische Angst Lionardo und ich jetzt hatten, denn wo mein Ziehvater sich in drei Stunden nichtmal ein paar harte Eier kochen kann, wie soll er da auf die Schnelle jemanden finden der sagt, ja, das ist alles wahr, die bösen Zungen wo gegen Seine Heiligkeit lästern sind wirklich diese Antichristen aus Straßburg wie Wimpfeling und Burkard und sind einer Meinung mit solchen Italienern wie Poggio Bracciolini, die behaupten sie verehren die Antike, um dann selbst Berge von gefälschten alten Schlifften herzustellen, und sie fälschen auch das Tagebuch vom Burkard und mischen sogar die Geschichten vom Boccaccio darunter und wollen die ganze christliche Religion verderben und die Kirche zugrunderichten, erst in Teutschland und dann in Italien. Ganz zu schweigen davon dass sie den armen spanischen Poggio umgebracht und höchstwahrscheinlich auch den Bauern der nach Rom gegangen um ihnen Auskunft zu geben, und vielleicht sogar die armen Mädchen wo ich gevögelt, nemlich das Mägdlein aus der Herberge und die andre von unter der Treppe, wie hieß sie noch gleich, ach ja Rosa, und die mit der schmutzigen Wäsche.
    Wie ich Lionardo und Grassi verlassen hab bin ich praktisch sofort zur Herberge gerannt um einige Sachen aus meinem Zimmer und dem von Lionardo zu holen. Dann hab ich mir von einem Diener zwei große Tischtücher und ein Bettlaken geben lassen, aber der wollt wissen wozu ich das brauch, und da hab ich ihm ein bisschen Geld gegeben also wurd er vernünftig und hat keine dummen Fragen mehr gestellt. Ich hab ihn gefragt ob’s Neuigkeiten vom Mägdlein gibt, aber er sagt, nein, keine Spur, und dann erzählt er, aber mich wär ein Weib suchen kommen von etwa vierzig Jahren und hat gesagt dass ihre Tochter Wäscherin ist, und diese Wäscherin hat einer Freundin erzählt sie hätt in unsrer Herberge mit einem schönen Jungen geschlafen der sah aus wie Antinoo, und hätt sie sich fast in ihn verliebt. Drum bin ich zimlich sicher, Signior Padrone, das ist das Mädchen das den Korb mit schmutziger Wäsche trug, und ein paar Tage nachdem ich’s ihr in der Herberge besorgt ist das Mädchen verschwunden, und seit die Mutter von der Freundin ihrer

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