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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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nein Salaì, tu das nicht, ich bitte dich, und ich kann mich grad eben noch umdrehn und dem Weib das gesprochen hat ins Gesicht sehn, da trifft mich schon ihr Schlag auf eine Wange und ich fall zu Boden, wegen dem Schlag und dem Schrecken. Aber jetzt müsst Ihr warten, Signior Padrone, denn wir machen Halt um die Pferde zu wechseln und ich muss mir einen neuen Verband auf die Wange legen, die tut mir nemlich immer noch sehr weh, aua.
    Herzlichst Euer
    Salaì

67.
    Mein allergnädigster Padrone,

    wie gesagt der Schlag auf die Wange war furchtbar stark, Signior Padrone, denn dieses Weib ist nicht nur hässlich sondern auch dick und massig als wie ein Ochse, ach übrigens die Alte von der ich sprech ist die Köchin vom Wirtshaus de la Vacca.
    Kaum bin ich zu Boden gefallen stürzt sie sich auf mich und sagt, Salaì, Salaì, warum bist du hierher gekommen? Ich wollt dir eine Überraschung bereiten, alles war trefflich geplant, ich wollt dich eines Abends zum Essen einladen, nur du und ich, ich wollte dir die besten Sachen kochen und dann wollte ich dich hier in den Keller führn damit du siehst was ich aus Liebe zu dir gemacht, weißt du? Und wie sie so redet, Signior Padrone, da springt die Köchin mit ihrem gewaltigen Leib und ihrem ganzen Speck auf mich und zerquetscht mir fast den Bauch, der übrigens, wie ich Euch schon sagte, so leer war wie die Höhle in die Lionardo und Grassi gekommen, und wieder riech ich den Gestank nach Zwiebeln den ich schon mal gerochen hab wann einer mich vor dem Gasthaus de la Campana fast umgebracht hätt, das war wie Dorothea mich gerettet, also war die Idee doch richtig die ich hatt und die ich Euch nicht schreiben wollt, denn sie erschien mir so verrückt. Nemlich dass es kein Mann war, sondern diese Köchin, die nicht nur mit abscheulichen Furunkeln übersät ist und Schielaugen hat, sondern auch nach Zwiebeln und Küchendunst stinkt wie alle Köchinnen, die mich in diesen Tagen in Rom verfolgt, nemlich wann ich zu Fuß nach San Pietro gegangen, dann wie ich mit dem Mädchen unter der Treppe von ihrem Haus geschmust, Rosa war das, und dann wie mich Dorothea gerettet hat.
    Und dieweil sie mir mit ihrem Gewicht den Bauch zerquetscht sagt die Köchin, Salaì, Salaì, warum hast du mit all diesen Huren in deinem Zimmer gevögelt während ich dich hinter der Tür belauscht hab, aber mir hast du nichtmal ein einziges Kompliment gemacht? Dabei reitet diese Verrückte auf mir wie auf einem Pferd, Signior Padrone, hopp hopp hopp, aber auf dem Bauch, und zerquetscht mich wie einen Wurm, und mir scheint es gefällt ihr auf diese Weise Sauereien zu machen, nemlich so dass sie ihre Muschi an mir reibt, aber sie macht mir dabei nicht nur den Bauch kaputt, sie ängstigt mich auch zu Tode, weil sie hält in einer Hand ein Küchenmesser und in der andren ein Nudelholz mit dem verpasst sie mir gleich darauf schon wieder einen furchtbaren Schlag auf die andre Wange, tschak, und lacht dabei hahahaha, aber dann fangt sie an zu weinen und sagt, Salaì, Salaì, die guten Sachen die ich dir hier in der Vacca zu essen gegeben, die haben dir doch geschmeckt, oder? Stell dir vor, die hab ich alle mit eignen Händen für dich allein zubereitet, denn wann ich dich gesehn war mir sofort klar, das ist er, das ist die Liebe meines Lebens, ich spür’s genau, und weil er aussieht wie Antinoo werd ich ihn lieben wie eine Statue, nemlich immer auf dieselbe Weise, weil die Statuen verändern sich nie und werden nicht alt, und dann fängt sie wieder an zu weinen und ich denke, wenn ich den finde, der sich diesen Scheiß von Antinoo ausgedacht, dann schlag ich ihn tot. Aber zwei Sekunden später ist die Köchin schon wieder fröhlich denn sie reitet auf mir und das gefällt ihr sehr und wie sie mich reitet sagt sie, armer Salaì, du hast bestimmt Angst gekriegt bei all den Zeichnungen von Gehenkten die ich dir vor die Tür gelegt, aber das war nur um dir zu sagen dass ich dich liebe, doch hassen tu ich dich auch, denn ich weiß dass dir die jungen und schlanken Weiber gefallen, wogegen mich findest du widerwärtig so wie mich alle widerwärtig finden, aber was soll ich denn machen, Salaì? Ich liebe dich und will dir immer und überallhin folgen, doch wenn ich dann seh dass du die andren Weiber vögelst, die schönen und jungen, dann möcht ich dich umbringen, verstehst du mich, Salaì? Dieweil die Köchin mich reitet und dummes Zeug redet hab ich nichtmal versucht mich zu befrein, Signior Padrone, sonst wär sie

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