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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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die Tische mit den Töpfen zum Kochen und das Geschirr und all die andren Gerätschaften von der Köchin und ihren Gehilfen, drum komm ich recht gut voran ohne Lärm zu machen, weil es ist ja tiefe Nacht und eine Stille zum Fürchten. Ich fange also an hier und da nach was Essbarem zu suchen, aber da gibt’s nichtmal ein Stück trocken Brot, verfluchter Mist ich hab mir die einzge Küche ausgesucht wo die Köche bevor sie nach Haus gehen alles schön sauber zurücklassen, nemlich nichtmal einen Topf mit noch ein bisschen Soße drin den man auslecken könnt. Also streng ich mein Gedächtnis an um mich zu erinnern wo das Türchen ist das ich bei meinem ersten Besuch in der Küche gesehn, das war kurz nachdem wir in der Herberge angekommen warn, denn man hatte mir zwar gesagt dass nur die Köchin die Schlüssel für dieses Türchen hat, aber wahrscheinlich ist es nicht schwer aufzubrechen. Und nach langem Rumsuchen merk ich endlich wo es ist, denn ich hab die Hände ausgestreckt und an der Mauer entlang getastet um zu fühlen ob ich irgendwo statt an Stein an Holz fasse, nemlich an das Türchen. Wirklich, da spür ich dass meine Fingerspitzen das Holz berührn und so streich ich mit den Fingern darüber bis ich einen Ring aus Eisen find und denke, oooh gut, das ist der Griff, und versuch ich die Tür aufzumachen. Aber seltsam, sie ist schon offen und nur angelehnt und so taste ich mit dem Fuß auf dem Boden vor mir, und wie ich merk da sind Treppenstufen, sag ich mir, gut, jetzt muss ich versuchen hinabzusteigen ohne mir das Genick zu brechen, und wenn ich nicht so einen Hunger hätt würd ich ums Verrecken nicht in diesen dunklen Keller runtergehn. Doch grad wie ich auf den ersten Stufen steh freu ich mich sehr, denn es ist gar nicht ganz dunkel, nein, da brennt eine kleine Leuchte die macht ein sehr sehr schwaches Licht, aber jedenfalls genug dass ich nicht die Treppe runterfall und mir das Genick breche. Wer weiß, vielleicht ist die Leuchte für die Leute von der Küche da, damit sie jederzeit in den Keller runtergehn können ohne auf der Treppe zu stürzen, Öl für die Leuchte haben sie ja so viel wie sie wollen, da kann’s ihnen wurst sein ob sie nachts was davon verschwenden. Wann ich unten angekommen fang ich sofort an das wichtigste Werkzeug zu benutzen was man in einem Keller braucht, nemlich die Nase, denn wenn’s Würste oder Käselaibe gibt riecht man ihren feinen Duft und findet sie sofort, auch wenn sie versteckt sind, und dann Haps. Aber ich bin enttäuscht worden, Signior Padrone, denn statt nach Wurst und Käse riecht es nach Pisse und Kacke, und ich denke, das ist eigenartig, hier hat jemand sein Geschafft gemacht, wie ekelhaft wenn ich mir vorstell, dass ich die ganze Zeit fröhlich all die Speisen aus der Küche und aus diesem Keller gegessen hab, und dann fang ich an zu schnüffeln dass ich erkenn woher dieser Gestank kommt, und dabei merk ich wie stark er ist, als hätten hier eine Menge Leute gepisst, und irgendwann seh ich einen großen Sack wo an der Wand lehnt, und mir scheint wie wenn er sich bewegt und ich krieg einen Schreck und mächtig Angst im Herzen. Aber dann denk ich dass ich mich sicher geirrt hab, denn die Flamme von der Leuchte zittert und macht dass die Sachen in der Küche sich bewegen, und wirklich, wann ich näher komm und den Sack wo an der Wand lehnt genauer anseh bewegt er sich nicht, und ich denke, sieh mal einer an, was für wunderliche Streiche dir eine dumme Lampe spielen kann, jetzt such ich mir besser mit den Fingern was zu essen statt mit der Nase und freu mich schon dass ich endlich für meinen armen Bauch sorgen kann, aber grad wie ich mich umdrehn will, Signior Padrone, seh ich dass unter dem Sack was Flüssges rauskommt, aber das Rinnsal ist nicht frisch sondern trocken und es sieht aus wie wenn einer Pipi gemacht und die Pipi dann trocknet und einen Fleck am Boden hinterlässt. Da denk ich, neeneenee, mein lieber Salaì, hier ist irgendwas nicht in Ordnung, und grad in dem Moment bewegt sich der Sack wieder, und diesmal seh ich’s ganz genau dass es der Sack ist und nicht das Licht von der Leuchte das zittert. Ohne lang zu überlegen streck ich eine Hand aus, dass ich herausfinde was zum Henker in dem Sack ist, und fass ihn mit zwei Fingern an, und wie ich ihn grad hochziehn will hör ich diese Stimme die ich schon kenne, aber bei den ersten Worten errat ich noch nicht von wem sie ist, weil ich hab sie nicht oft gehört und das ist viele Tage her. Sie sagt

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