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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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womöglich wirklich wütend geworden und hätt mir das Messer in den Bauch gestoßen, und dann Gutenacht Salaì.
    Nachdem sie lange Zeit so geritten, lässt sie mich los und stößt dabei eine Art Schrei aus, aber bloß einen erstickten, denn ganz und gar verrückt ist diese verrückte Köchin nicht, sie weiß genau, wenn sie in der stillen Nacht laut schreit würden alle Römer wo hier in der Nähe schlafen sie hörn. Dann legt sie sich neben mich und ist sehr verschwitzt und scheint ein wenig müde und sagt, ach, Salaì, Salaì, fast hättest du mein Geheimnis entdeckt. Dann steht sie auf und zieht den Sack weg der sich bewegt und aus dem dieses Rinnsal Pisse kam, und wie ich seh was unter dem Sack ist schrei ich um ein Haar laut auf, denn es ist das Gesicht einer Frau, es ist sogar eine ganze und junge Frau, die ist an eine hölzerne Truhe gefesselt und verschnürt wie eine Wurst, und der Mund ist mit einem Lumpen verstopft. Zwei Dinge bemerk ich, nemlich dass sie zwei schöne runde Kugeln hat und dass mir das Gesicht bekannt vorkommt, aber sie hat die Augen geschlossen wie eine Tote oder wie eine der nur wenig zu leben bleibt, und ich denke, aber die kenn ich doch, Moment mal, warte, wie hieß sie noch gleich? Die Köchin hat derweil noch einen andren Sack abgezogen der daneben steht, und darunter steckt die Jungfer mit der schmutzigen Wäsche, also die wo auch verschwunden war und nach der sogar die Sbirren suchen, und sie ist Rücken an Rücken mit einem andren Mädchen zusammengebunden, wie man Fleischstücke recht fest miteinander verschnürt bevor man sie zum Kochen in den Ofen steckt. Und ich sag Euch, was war das für eine Überraschung und was für ein Schrecken, wie ich seh dass die zweite der beiden Frauen das Mägdlein ist, und da versteh ich auch dass die erste Rosa sein muss, nemlich die mit der ich mich unter der Treppe geherzt hab, und so wird mir klar dass es die Köchin war die all die Mädchen hat verschwinden lassen wo ich hier in Rom gevögelt, und dass sie das wegen ihrer verrückten und eifersüchtigen Liebe zu mir getan hat, seht Ihr, was das für eine unglaubliche Geschichte ist, Signior Padrone?
    Und ich versichre Euch, Signior Padrone, dieses Bild mit all den Leibern der jungen Frauen die grässlich fest verschnürt und gefesselt und geknebelt sind, das war wirklich ein Anblick wie aus der Hölle, denn man konnte nicht wissen ob die drei Mädchen lebendig oder tot waren, und jetzt, wo die Säcke unter denen die Köchin sie versteckt hat weggezogen sind kommt von allen dreien ein schrecklicher Gestank nach Pisse und Scheiße, denn die Ärmsten haben sich wer weiß wie viele Tage lang mit Pipi und Kacke vollgemacht, und wer weiß ob die Köchin ihnen überhaupt was zu Essen oder wenigstens zu Trinken gegeben, aber sicherlich hat sie ihnen reichlich Schläge verpasst um sie zu fesseln und in diesen Keller zu stecken. Wahrscheinlich hat sie eine nach der andren unter irgendeinem Vorwand hierher gelockt, zum Beispiel dass sie sagt, komm, komm nur mit in diesen Keller, da hab ich eine gut bezahlte kleine Arbeit für dich, und dann zack ein tüchtiger Schlag auf den Kopf. Jedenfalls ist das die einzige Sache die mir in Rom passirt ist, Signior Padrone, mit der die Teutschen Straßburger Elsässer etcetera wirklich nichts zu tun haben.
    Doch all diese Gedanken mach ich mir erst jetzt, Signior Padrone, denn in dem Moment ist was andres passirt, nemlich die Köchin kriegt schon wieder schweinische Gelüste auf meine Wenigkeit und beugt sich über mich wie ich noch halb auf der Erde sitz, und umarmt sie mich mit ihren Händen die nach Zwiebeln stinken und holt eine ihrer hässlichen Brüste raus, pflatsch, die sind zwar riesig aber schwabbelig und die Brustwarzen schwartz und flach und groß und voller Haare, wogegen ich sie gern klein rosa und spitz habe, denkt nur, Signior Padrone, was für ein Unterschied. Und sie wirft mir den Flatschen ins Gesicht und sagt, los, leck dran, mach schon, und ich blick auf das Messer das sie immer noch in der Hand hält und hab eine solche Angst dass ich in dem Moment drauf und dran bin zu gehorchen, obwohl allein bei der Erinnerung daran dass man eine so abscheuliche Brust von einer so hässlichen Frau berührt könnte jedem, vielleicht sogar Lionardo, die Lust vergehn sich die nächsten zweiunddreißig Jahrhunderte lang einen runterzuholen.
    Also bereite ich mich innerlich vor und denke, na gut, ich hab schon begriffen worauf das hinausläuft, nemlich gleich

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