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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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Jahr, nicht heute. Dann war es aber so dass die Nachrichten über die Straßburger und die Antikisten die wir Grassi gebracht ihn wohl zimlich erstaunt haben müssen, denn er hat uns ja sogar gebeten rauszufinden wer dieser Notar Patriarchi ist wo angeblich Briefe vom Papst an den Türcken besitzt und den es am Ende gar nicht gegeben hat. Aber meiner Meinung nach hat Grassi schon immer ein bisschen den Argwohn gehabt dass wir zwei Schwachköpfe sind, und wer weiß warum ihm sein Misstrauen nichtmal nach meiner trefflichen Vorführung als Profet in der Höhle vergangen ist, wo mir die doch so gut gelungen ist. Dass es das einzige Interesse vom Valentino war Lionardo aus Fiorenza wegzuholen ist klar, weil Grassi hat Lionardo ja immerfort ermahnt er soll nur an die Nachforschungen in Rom denken und nicht für Fiorenza arbeiten, und Lionardo hat ihm sogar gehorcht, und lass ich Euer Gnaden entscheiden ob das gut oder schlecht ist für unsere Heimatstadt Fiorenza.
    Heute war ich den lieben langen Tag müde denn gestern bin ich noch die Tochter vom Wirt der Herberge besuchen gegangen wo ich und Lionardo übernachtet, und ich hab’s ja schon geahnt, das Mädchen hatte ein mächtges Verlangen von meinem Schwengel zu kosten, aber hat mich auch ein bisschen müde gemacht denn ich musste ihr alle zwei Minuten sagen, pssst, schrei nicht so vor Lust sonst hört uns dein Vater.
    Doch bin ich auch ein wenig traurig, Signior Padrone, denn ich glaub ich werd Dorothea nie wiedersehn die auf diese teutsche Weise gesprochen hat was ich sehr mochte, und auch den sehr teutschen Busen und ihre weißen großen teutschen Zähne mocht ich sehr. Bestimmt hat Dorothea mich von dem Bauern suchen lassen dass sie mich wiedersieht, denn ich kenn sie jetzt genau diese teutschen Weiber, sie müssen immer die Pingeligen spielen und sagen, Salaì mach das Glas nicht kaputt, änder nicht immer deine Meinung etcetera, aber im Grunde sind sie verrückt danach es ordentlich besorgt zu kriegen, sogar mehr noch als die Italienerinnen. Sicher hat ihr Vater Dorothea in ein andres Haus gebracht, drum haben Lionardo und ich sie nicht gefunden, nemlich grad in diesen Tagen haben die Fucker und die andren teutschen Antichristen dem Papst die vierzigtausend Dukaten für den Krieg gegen die Türcken geliehn, darum werden sie jetzt wohl mächtig Schiss haben dass man ihre wahren Absichten entdeckt, und schlafen sogar immer an einem andren Ort. Das ist auch der Grund warum die Bauern die in ihrer Nähe wohnten nichts sagen wollten, denn sie hatten diese ganzen Geschäffte der Teutschen beobachtet und gemerkt dass da was Großes im Gange war. Jedenfalls wenn ich eines Tages zufällig mal wieder nach Rom komm dann such ich Dorothea, verflixt ich darf nicht vergessen wie sie heißt.
    Wann ich in die Kammer von der Tochter vom Wirt gegangen bin hab ich diesen Blödmann Lionardo in seinem Bett zurückgelassen wo er lag aber die Augen noch weit offen hielt, wie immer wenn er Lust hat sich damit zu trösten dass er sich noch kurz einen runterholt. Aber er sah auch aus wie einer der sich schuldig fühlt weil heute Sonntag ist, also der Tag des Herrn, und Lionardo weiß genau dass man am Sonntag keine Sauereien machen darf.
    Also hab ich beschlossen ihm einen hübschen kleinen Streich zu spielen, nemlich erinnert Ihr Euch, Signior Padrone, dass ich mir im Haus von Sander diesem Schwein ein bisschen was von dem roten Pulver stiebizt was mit Chili gemacht wird, also der Pflanze von den westindischen Inseln die so grässlich auf der Haut brennt wenn man sie darauf verreibt? Wie ich Lionardo Gutenacht sage bevor ich zu der Tochter vom Wirt gehe, hab ich eine ordentliche Menge von dem Pulver genommen und ihm fest die rechte Hand gedrückt, und ich glaub nach der kleinen Wichserei hat ihm der Pinsel so entsetzlich gebrannt dass es ein Wunder ist wenn er ihn sich nicht abgeschnitten hat. Wirklich, heut morgen sieht er zimlich marode aus, aber er wagt natürlich nicht mich zu fragen was das meiner Meinung nach gewesen ist, denn er weiß genau was ich ihm geantwortet hätt, nemlich dass Jesus die Sünder immer bestraft.
    Und hier, Signior Padrone, mach ich Schluss mit meinem letzten Brief denn ich hab nichts Gutes mehr zu schreiben, und vergebt mir wenn ich ehrlich bin, aber andauernd dieses Geschreibe den ganzen Tag lang hängt mir auch zimlich zum Hals raus, und sobald ich in Fiorenza bin werd ich ein paar Tage nach San Godenzo gehn wo eine Freundin von mir wohnt, und hat sehr

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