Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
Vom Netzwerk:
seinem Namen darauf. Es enthielt dreihundert Pfund sowie eine Notiz, die lautete: Sie ist zurück. Woher hast du das gewusst, du streunender Mistkerl?
    Es dauerte einen Moment, bis Saint begriff, was sein Freund meinte; dann aber steckte er sich leise lachend Geld und Brief in die Gehrocktasche.
    Vor dreißig Jahren, als Reign von seiner Frau verlassen worden war, hatte Saint dreihundert Pfund gewettet, dass sie wiederkommen würde - und dass Reign sie zurückhaben wollte. Offenbar hatte er recht behalten.
    Immer noch lachend, kehrte Samt in den vorderen Ladenbereich zurück, wo Ezekiel mit Kundschaft befasst war. Schlagartig verging Saint das Lachen.
    Ivy. Frisch wie ein warmer Frühlingstag war sie und das Strahlendste, was das ganze Geschäft zu bieten hatte. Sie trug ein modisches pfirsichfarbenes Ausgehensemble, in dem sie majestätisch und elegant wie eine Aristokratin wirkte. Es ließ sich eben nicht leugnen, wer ihr Vater war.
    Sie stand Ezekiel gegenüber vor dem Tresen, auf dem eine Schmuckauswahl ausgebreitet lag. Während Ezekiel eine funkelnde Brosche in der Hand hielt, war sein Blick ganz auf Ivy fixiert. Sein Gesichtsausdruck war unerweichlich.
    »Aber sie ist mindestens das Doppelte wert! «, beharrte Ivy indigniert.
    Ezekiel schüttelte den Kopf und legte die Brosche zu den anderen Sachen. »Tut mir leid, Madam. Das ist mein letztes Angebot.«
    Saint konnte Ivys Verärgerung riechen. Auch wenn ihre Miene sie nicht preisgab, wusste er, dass sie wütend war.
    »Miss Dearing«, sprach er sie an und trat ein Stück weiter in den Laden, »was führt Sie her?«
    Offensichtlich war sie ebenso überrascht, ihn hier zu sehen, wie er, ihr in dieser Gegend zu begegnen. Erstaunt musterte sie ihn von oben bis unten und zurück. »Mr.
    Samt. Ich bin … es ist … «Sie seufzte. »Nun, wie Sie sehen, versuche ich, Mr. Cole zu überzeugen, dass mein Schmuck mehr wert ist, als er mir für ihn geben möchte.«
    Saint kam langsam näher. »Sind Sie in einer Notlage?«
    Ihr Gesichtsausdruck genügte bereits, um ihm zu bedeuten, was sie von seiner Mutmaßung hielt. »Ich möchte den Familien der ermordeten Mädchen Geld geben.«
    Sie warf Ezekiel einen Seitenblick zu. >Man kann wohl kaum davon ausgehen, dass Sie dieser Umstand großzügiger stimmt, habe ich recht?«
    Der Ladenbesitzer schenkte ihr ein mattes Lächeln. »Nein. Großzügigkeit ist in meinem Geschäft ein unerschwinglicher Luxus. «
    »ja, das dachte ich mir.«
    Saint ignorierte ihren kleinen verbalen Schlagabtausch und nahm Ivys Arm. Mit einem Blick bedeutete er seinem Freund, sie allein zu lassen. Ezekiel verschwand im hinteren Zimmer. Nicht dass Saint ihm nicht trauen würde, aber die Sicherheit des Maison Rouge durfte durch nichts aufs Spiel gesetzt werden. Darin waren alle Schattenritter übereingekommen, als Reign das Haus eingerichtet hatte.
    »Reign wird sich um die Familien kümmern«, murmelte er, sobald Ezekiel außer Hörweite war. »Sie brauchen sich deshalb nicht zu sorgen.«
    Ivy entwand sich ihm. »Reign ist nicht hier«, erinnerte sie ihn streng. »Und wenn ich mich nicht kümmere, wer dann? Sie?«
    Er blinzelte. » Ihre Mutter «

    »Hat hinreichend andere Sorgen«, fiel sie ihm ins Wort. »Sie unterhält das Haus für Sie fünf, nur für den Fall, dass einer von Ihnen entscheidet, uns mit seiner Anwesenheit zu beehren. Sie glaubt, Sie würden uns retten, und wartet sogar in diesem Moment auf Ihre Rückkehr. Soll sie nun auch noch ihre Ersparnisse hergeben?«
    »Die dürften zweifellos beträchtlich sein«, konterte Saint kühl. »Sie wird reichlich für ihre Mühe entlohnt - und geschätzt.«
    Ivy gab einen verächtlichen Laut von sich. »0 ja, und wie Sie alle sie schätzen!«
    Ihre Wut leuchtete buchstäblich um sie herum. »Warum verachten Sie mich?«
    Unmittelbar bevor sie das Gesicht abwandte, bemerkte er einen Anflug von Reue in ihren Jadeaugen. »Ich verachte Sie nicht. Ich wünschte lediglich, Sie - oder überhaupt einer von Ihnen -wären bereit zu tun, was das Beste für das Maison Rouge ist. « jetzt sah sie ihn wieder an. »Und die Frauen nicht bloß wie Dinge behandeln, die zur Bedürfnisbefriedigung dienen.«
    Ihre Worte trafen ihn. Obwohl ihm zweifellos am Maison Rouge wie an denjenigen lag, die dort lebten, musste er bekennen, dass er durchaus meinte, sie wären zu seinem Wohl da, und sich ansonsten wenig Gedanken über sie machte.
    »Wie viel brauchen die Familien?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Ivy

Weitere Kostenlose Bücher