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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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Augen und hatte alle Mühe, keinen verächtlichen Laut von sich zu geben. »Was konnten Sie entdecken?«, erkundigte sie sich abermals.
    »Abgesehen von ein paar dürftig geschriebenen Berichten nicht viel«, antwortete Samt und schritt zur Vitrine, in der ihre Mutter ihren privaten Vorrat an Weinen und Spirituosen aufbewahrte. »Obwohl, eines war dort.«
    »Was?«
    Er hob den Kopf und sah langsam von einer Frau zur anderen. »Ein Hinweis, dass jemand bei der Polizei vermutet, Jack the Ripper könnte zurückgekehrt sein.«
    Ivys Knie begannen zu zittern. Obgleich sie es hasste, weibliche Schwäche zu zeigen, jagte ihr der Name eine entsetzliche Angst ein. Sie war sehr jung gewesen, als der Ripper vor über zehn Jahren all die armen Frauen meuchelte in einem Alter, in dem derartige Schrecken einen besonders tiefen Eindruck hinterließen. Die Vorstellung, dass Clemmy und Goldie in der Gewalt jenes Monstrums gewesen waren Sie kämpfte mit einem Schluchzen, und als starke Arme sie umfingen, lehnte sie sich gegen die breite Brust und gab sich dem Trost hin, den ihr der Duft frisch gewaschener Kleidung, vermengt mit warmem, würzig-männlichem Aroma, spendete.
    Saint hielt sie fest, wie eine Mutter ihr Kind halten würde. Kein Mann hatte sie jemals so umarmt, und sie war ein wenig überwältigt. Sie fühlte den langsamen, steten Schlag seines Herzens -zu langsam für ein menschliches Herz und seine Wange an ihrer Schläfe. »Sie haben nicht gelitten«, murmelte er. »Es ging alles ganz schnell.
    Sie haben nicht einmal mitbekommen, was mit ihnen geschah.«
    Ivy fragte nicht, woher er das wissen konnte. Ebenso wenig fragte sie, ob es stimmte. Viel zu dankbar war sie für seine tröstenden Worte.
    »Wenn die Zeitungen diese Vermutung drucken, wird die ganze Stadt in Angst sein«, durchbrach Millies Stimme Ivys Furcht. Rasch löste sie sich aus Saints Umarmung.
    »Dagegen können wir nichts tun. « Sie machte sich gerade und sah Saint an. Nun war nichts mehr von einem Raubtier in seinem Blick. Er schaute sie an, als interessierte ihn wirklich, was in ihr vorging. Kein Wunder, dass ihre Mutter und Emily ihn anbeteten!
    »Nein«, stimmte er ihr zu, »das können wir nicht. Aber hoffentlich können wir verhindern, dass dieses Untier sein Revier ausweitet. «
    »Wie das?«
    »Ab morgen Abend wird das Maison Rouge wieder öffnen.«
    »Nein!« Wurde ihr Gesicht so hart, wie es sich anfühlte? »Wir sind in Trauer. Wir werden nicht … «
    »Dann tötet er anderswo, und andere Frauen, die von Freundinnen geliebt wurden, sterben.« Es war kein Vorwurf, sondern eine simple Feststellung. »Im Moment ist dieses Haus die einzige Verbindung, die wir zu dem Mörder haben.«
    »Woher nehmen Sie Ihre Gewissheit? Vielleicht hat er einfach nur die Gelegenheit gesehen, zwei Prostituierte zu ermorden. Ihm könnte vollkommen gleich gewesen sein, woher sie kamen.«
    In diesem Augenblick, als wären sie auf der Bühne und Ivy hätte soeben das Stichwort gegeben, flog die Tür auf, und Emily kam hereingelaufen, kreidebleich und mit weit aufgerissenen Augen.
    »Habt ihr es schon gehört?«, fragte sie.
    »Was gehört?« Ivy ahnte, dass die Antwort nicht gut ausfallen würde.
    »Er hat wieder zugeschlagen. Sie haben gerade die tote Mrs. Maxwell in der Drury Lane gefunden. Sie wurde genauso umgebracht wie Goldie und Clementine.«
    Würde sie zu Ohnmachtsanfällen neigen, wäre Ivy auf der Stelle dahingesunken. Da ihr derlei Schwächedemonstrationen fernlagen, griff sie nach dem nächsten Halt, der sich bot. Dieser war unglücklicherweise Saint.
    »Mrs. Maxwell?«, fragte Saint sie. »Die Schauspielerin?«
    Ivy nickte. Ihr Hals war so eng, dass sie nicht sicher war, ob sie einen Laut herausbrächte. »Priscilla.«
    »Dann kennen Sie sie?«
    »Sie … kam häufig mit ihrem Liebhaber her, Jacques Torrent. Er ist Maler. « Wie betäubt vor Schmerz blickte sie Saint hilflos an. Sie wünschte sich inständig, dass sie sich irrten.
    »Verzeihen Sie meine anfänglichen Zweifel, Mr. Saint. Allem Anschein nach gibt es doch eine Verbindung zwischen dem Mörder und dem Maison Rouge. Nur wählt er seine Opfer offenbar nicht allein aus den Frauen aus, die hier arbeiten.«
    An seinem Blick erkannte Ivy, dass er dasselbe dachte wie sie.
    Keine Frau, die mit diesem Haus in Verbindung stand, war mehr sicher. Was Ivy mit einschloss.

Kapitel 4
    London bot ein weitverzweigtes Netz unterirdischer Gänge, die für jemanden wie Saint ideal waren: Abwasserkanäle,

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