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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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hatte, und traurig, dass sie sich nie wieder behaglich in dieses Bett legen und sich freuen durfte, sie wahr gemacht zu haben.
    Samt suchte unter der Matratze, wo er ein verborgenes Tagebuch entdeckte. Im Schmuckkasten befand sich nichts Interessantes, obwohl Saint der Dieb mehrere Stücke sah, für die Ezekiel gut bezahlen würde.
    Doch erst als er sich die Gemälde und Photographien ansah, die überall im Zimmer verteilt waren, benahm sein Herz sich auf einmal seltsam.
    Auf der Frisierkommode stand eine gerahmte Photographie von Priscilla. Bis auf einige strategisch plazierte Blätter war sie nackt, ihr langes helles Haar offen und um sie herumfließend wie ein sanfter Wasserfall. In einer Hand hielt sie einen dunklen Apfel nach oben, gleichsam zum Geschenk dargeboten. Um ihren anderen Arm wand sich eine Schlange, deren Kopf zu Priscilla gewandt war, als würde ihr das Reptil etwas zuflüstern.
    »Eva.« jetzt gebärdete sein Herz sich erst recht merkwürdig. Er nahm die Photographie in die Hand und betrachtete sie im schwachen Mondlicht. Auch ohne sie aus dem Rahmen zu holen, wusste er, wer sie gemacht hatte. Selbst wenn ihm der Stil nicht bekannt vorgekommen wäre, hätte sein Instinkt ihm gesagt, dass Ivy die Künstlerin hinter der Kamera gewesen war.
    Ivy hatte Goldie photographiert. Clementine auch? Und falls ja, hatte sie die Prostituierte als eine weitere legendäre Frau porträtiert?
    Es musste nichts zu bedeuten haben, doch er durfte es nicht ignorieren, sollten die Photographien eine weitere Verbindung zwischen den drei Opfern darstellen. Zumal es hieße, dass Ivy in Gefahr war, oder besser gesagt in größerer als bisher angenommen. Aber darüber wollte er jetzt nicht nachdenken.
    Er steckte die Photographie in seine Tasche, sah sich eilig nach weiteren Hinweisen um, fand jedoch keine, die ihm wichtig erschienen. Also verließ er das Haus auf demselben Wege, auf dem er gekommen war. Nur statt vom Balkon nach unten zu springen, stieg er in den Himmel auf.
    Hinter dem Maison Rouge setzte er wieder auf der Erde auf. Im Cottage brannte Licht, folglich hielt Ivy sich noch in ihrem Atelier auf. Wartete sie auf ihn? War sie in der Hoffnung dortgeblieben, er würde zurückkehren? Oder verfluchte sie ihn laut, während sie ihrer Enttäuschung Luft machte?
    Wie würde sie ihre Enttäuschung lindern? Und phantasierte sie dabei von ihm?
    Er war bereits halb erregt, als er das Cottage betrat. Man hätte glauben können, er wäre ein achtzehnjähriger junge, kein jahrhundertealter Mann, der es besser wissen sollte.
    Ivy saß auf dem Bett. Ihre honigblonden Locken hingen ihr ins Gesicht, während sie einen Stapel Bilder durchsah. Zu gern hätte er die Stelle an ihrem Nacken geküsst, wo der Rücken begann, ihre sanft gebogenen Schultern gestreichelt und dabei ihr Kleid hinuntergeschoben. Er sehnte sich danach, ihre Brüste mit Händen und Mund zu liebkosen …
    Erschrocken sah sie auf. »Was willst du?«
    Saints Verlangen starb einen raschen Tod. Offensichtlich war er der Einzige von ihnen, dem der Verzicht noch zu schaffen machte. »Ich muss mit dir reden.«
    Sie reckte das trotzige Kinn und schürzte ihre vollen roten Lippen, so dass sie zu strengen Linien wurden. »Wenn es um das geht, was vorhin geschehen ist, möchte ich lieber nicht darüber sprechen.«
    »Tut es nicht.«
    Sie gab sich keinerlei Mühe, ihre Überraschung zu verbergen - oder ihre Enttäuschung. »Ach. Was ist es dann?«
    Er zog die Photographie aus seiner Tasche und ging zu ihr, um sie ihr zu geben.
    Kaum war er näher, stand sie auf, was ein Glück war, denn andernfalls hätte er sie möglicherweise auf die Matratze geworfen und wäre über sie hergefallen.
    »Das ist deine Arbeit, nicht wahr?«, fragte er, als er ihr den Rahmen in die Hand drückte.
    Ivy blickte auf das Porträt. »ja.« Dann schaute sie erwartungsvoll zu ihm auf, und er glaubte, einen Anflug von Misstrauen in ihren grünen Augen auszumachen. »Und?«
    Saint schüttelte den Kopf ob ihres spitzen Tonfalls. »Und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, glaube ich, dass das Maison Rouge nicht die einzige Verbindung zwischen den Morden ist.«
    Unsicher blinzelte sie. »Welche gibt es außerdem?«
    Er konnte nicht umhin, sie mitfühlend anzusehen. Sie war nicht dumm, sondern sie sperrte sich vielmehr, einzusehen, was sie schon vermuten dürfte.
    »Dich.«

Kapitel 6
    Wie konnten Goldie, Clemmy und die arme Priscilla ihretwegen ermordet worden sein?
    Das war absurd. »Ich habe keine

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