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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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In der Vergangenheit hatte sie wenige Liebhaber gehabt, und wenngleich sie ihr durchaus mehr oder minder starke Gefühle zu entlocken vermochten, hatte keiner von ihnen ein auch bloß entfernt ähnliches Verlangen in ihr geweckt wie dieser Vampir.
    Käme sie an ihre Röcke, würde sie sie kurzerhand lüpfen und ihre Beine um Saint schlingen, auf dass er sie nahm wie eine Straßendirne. Bei dem Bild wurde sie von einer ungekannten Hitze überflutet. Ein leises Wimmern stieg ihr in die Kehle.
    Es war Saint, der den Kuss löste. Atemlos lehnte er seine Stirn an ihre. Auch Ivys Atem ging in kleinen Stößen.
    »Für gewöhnlich beweise ich mehr Finesse«, murmelte er mit einem reuigen Lächeln. »Verzeih mir! «
    »Es gibt nichts, wofür du um Verzeihung bitten müsstest.«
    »O doch, gibt es sehr wohl«, korrigierte er. »Ich sollte um Verzeihung bitten, weil ich dich verführen will, bis du von Sinnen bist; weil ich mich an deiner Kraft gütlich tun will; weil ich dich ausfüllen und mich von dir ausfüllen lassen möchte. Meine liebe Ivy, ich will dich verschlingen. Ich will deinen Nektar auf meiner Zunge, auf meinem Gesicht, will von deinem Duft umhüllt werden. Ich will dein Blut in meinen Adern.«
    0 Gott! Er sprach nicht bloß vom Liebesakt. Wie würde es sich anfühlen, wenn seine Zähne sich in ihre Haut gruben, seine Lippen an ihr sogen?
    »Was würde es dir bedeuten, mich in deinem Mund zu haben?« Sie strich mit der Zunge über seine Unterlippe. Er schmeckte warm und süß. »Bin ich ein Dessert für dich?«

    »Leben«, lautete seine heisere Antwort, bei der sein Atem über ihren Mund wehte.
    »Du bist alles, was lebendig und wunderschön ist.«
    Schwärmerisch schöne Poesie hatte sie noch nie berühren können, doch seine Worte, gesprochen in diesem kratzigen, honigsüßen Ton, brachten sie zum Dahinschmelzen. Mehr bedurfte es nicht, dass ein schmerzliches Verlangen sie überkam, die Leere in ihrem Innern vollständig von ihm ausfüllen zu lassen.
    »Nimm mich!« Sie beugte sich vor, streifte seine Wange mit ihren Lippen, atmete den Nachtduft seines Haars ein. Ach, das war dumm, gedankenlos und musste zwangsläufig in Reue enden, doch der Impuls ließ sich nicht verdrängen. »Nimm dir alles, was du willst. «
    »Alles?«
    Sie nickte und liebkoste seine samtige Ohrmuschel. »Mein Körper gehört dir. Alles, was ich als Gegenleistung möchte, bist du.«
    »Ah ja, das ist alles?« Obgleich seine Stimme nach wie vor heiser klang, lag nun ein eindeutig neckender Unterton darin.
    »Vorerst jedenfalls.«
    Er hob den Kopf und sah sie an. Vollkommen regungslos stand er da, während seine Hitze durch ihr Kleid drang und seine Anspannung sich auf sie übertrug. Sie fühlte sich wie eine Uhr, die zu weit aufgezogen worden war. Wenn er nicht bald etwas tat, würde sie explodieren!
    Ein winziges Stirnrunzeln trat auf sein Gesicht. »Nein.« Ein simples Wort mit der Wirkung eines eiskalten Wasserschwalls. Er ließ sie los und trat zurück, als könnte er ihre Nähe nicht mehr ertragen.
    Eine empörende Zurückweisung, wie Ivy fand. »Dann hast du es dir anders überlegt, was das Verschlingen betrifft, nehme ich an?« Sie hatte Mühe, ihre Stimme zu beherrschen.
    Mit gänzlich verschlossenem Blick wandte er sich ab und durchquerte den Raum, womit er eine Distanz zwischen ihnen schuf, die nicht nur physisch war.
    »Nein«, antwortete er, »ich will dich, aber ich werde dich nicht nehmen.«
    »Und warum in Gottes Namen nicht? Du brauchst dich nicht zu sorgen, ich könnte noch Jungfrau sein. Das habe ich doch wohl schon hinlänglich klargemacht. «
    Ein harsches Lachen entfuhr ihm. »Nein, das ist es nicht.«
    »Ist es wegen deiner Freundschaft zu meiner Mutter? Weil … «
    »Ivy!« Er drehte sich zu ihr um. »Hör auf! Es hat weder mit deiner Jungfräulichkeit beziehungsweise deren Nichtvorhandensein noch mit deiner Mutter zu tun.«
    »Womit dann?« Sie hasste es, wie verzweifelt sie sich anhörte. Bei ihrer Mutter hatte sie dasselbe Flehen gegenüber dem Mann vernommen, der einmal zu oft Ivys
    »Vater« gewesen war. Eilig wechselte sie zu einem selbstbewussten Befehlston.
    »Erkläre mir, warum wir nicht längst nackt im Bett liegen! «
    »Gütiger Gott, du wirst noch mein Ruin sein! «
    »Ich kann nicht verstehen, in welchem Konflikt du dich wähnst. Schließlich ist es nicht, als würde ich irgendetwas von dir erwarten. Romantische Träume sind mir fremd. Weder verlange ich Liebe von dir, noch glaube ich überhaupt an

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