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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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»Wie rieche ich?«
    Er erstarrte, und sie sah ihm an, welche Mühe er hatte, ihr weiter in die Augen zu schauen. »Wie Kräuter, die in wildem Honig und Vanille eingelegt wurden.«
    »Oh.« Das klang gut.
    »Ich würde dich sehr gern kosten«, murmelte er und legte eine Hand auf ihren Busen. »Ich hätte dich gern auf meinen Fingern, an meinem Kinn. Und ein Mal könnte mir nie genügen. Sogar jetzt führt dein Duft mich in Versuchung. Begreifst du nun, wie gefährlich es ist?«
    Ja, und ihr lief ein heißer Schauer über den Rücken. Endlich verstand sie, dass mit diesem Mann zusammenzusein hieß, sich von ihm verschlingen zu lassen, im buchstäblichen wie im bildlichen Sinne.
    Wäre sie allerdings selbst ein Vampir, könnte sie ihn gleichfalls verschlingen. Dann würde sie erfahren, wie er schmeckte.
    Sie sollte das Thema wechseln, bevor sie noch unüberlegt etwas tat, das sie später bereuen könnte.
    »Konntest du etwas über das merkwürdige Symbol auf Daisys Wange herausfinden?«
    Seine Hand wanderte von ihrem Busen hinunter auf ihre Rippen. Die Luft zwischen ihnen kühlte sich von stickig heiß auf angenehm warm ab. »Ezekiel kam es bekannt vor, aber es wies keine besonderen Merkmale auf, die es leicht wiedererkennbar machten.«
    Sie strich über die Drachentätowierung an seinem Hals. »Du musst doch irgendeine Idee haben, was es sein kann.«
    Er betrachtete sie amüsiert. »Muss ich das?«
    »Ja«, anwortete sie so bestimmt, dass er schmunzelte.
    »Der Abdruck könnte von einem Ring stammen. Das ist das Einzige, was mir einfällt. Der Mörder trug ihn am Finger und kam damit gegen Daisys Wange. «
    »Er hat sie geschlagen.« Der Schuft!
    »Oder er hatte das Symbol nach innen gedreht und ihr versehentlich in die Wange gedrückt, als er sie zum Schweigen brachte. «
    Monstrum!
    »Arme Daisy!« Zum ersten Mal in den drei Tagen seit dem Mord ließ Ivy ihre Tränen einfach laufen. »Sie war nicht einmal zwanzig! Nächsten Monat hätte sie Geburtstag gehabt.«
    Samt war still.
    Mit ihren heißen Tränen kamen ihre Schuldgefühle. »Hätte ich sie nicht photographiert, würde sie noch leben.«
    »So darfst du nicht denken.«
    »Aber wie könnte ich nicht?«
    »Es wird dich in den Wahnsinn treiben.«
    Sie wischte sich die Augen trocken. »Sprichst du aus Erfahrung?«
    »Nein. Ich bemühe mich nach Kräften, überhaupt nicht zu denken. Mein Freund Dreux dachte zu viel - empfand zu viel. Eines Morgens stand er auf, ging hinaus in die Sonne und explodierte wie ein Feuerwerk.«
    Ivy starrte ihn an, während sie sich den entsetzlichen Anblick vorstellte. »Und du hast es mit angesehen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das war vor langer Zeit.«
    Seinem Tonfall und der kaum merklichen Veränderung seines Gesichts entnahm sie, dass er nicht mehr dazu sagen wollte, was sie verstand. Es musste furchtbar für ihn gewesen sein.
    »Kann es sein, dass der Mörder jemand auf der Gästeliste des Abends war? Könnte jemand durch den Tunnel, den du benutzt, ins Haus gekommen sein?«
    »Nein, nicht ohne mein Wissen. Keiner kann durch dieses Zimmer hinaus, ohne seine Duftspur zu hinterlassen.«
    Sie seufzte. Damit war diese Theorie auch hinfällig. »Verdächtigst du immer noch Jacques?«, fragte sie.
    »Er ist die naheliegendste Wahl, aber ich ich glaube nicht recht an seine Schuld.
    Frauen zu fesseln ist nicht dasselbe wie sie aufzuschneiden.«
    Ivys Magen drehte sich um, und Saint bemerkte, dass ihr nicht wohl war. »Verzeih mir, Liebes! «
    Sie nickte. »Auch ich finde es schwer vorstellbar, dass Jacques zu so etwas fähig ist, aber wenn nicht er, wer dann? Wir sind wieder da, wo wir angefangen haben - bei nichts.«
    »Nicht ganz. Wir haben das Symbol, das der Mörder auf Daisys Wange zurückließ, und wir wissen, dass du die Opfer photographiert hast. «
    Ivy lächelte versonnen. »Ich wollte Daisy als Meerjungfrau aufnehmen, doch sie bestand darauf, Kleopatra zu sein. Sie wollte als eine der größten Verführerinnen aller Zeiten verewigt werden.«
    Samt fuhr zusammen, und Ivy sah zu ihm auf. »Was ist?«
    »Das ist es! Gott, dass mir das nicht früher eingefallen ist! Wie kann ich so alt und immer noch so blöd sein?«
    Ivy verstand nichts. »Wovon redest du?«
    »Die Mädchen - du hast sie als Eva und Delilah, Jezebel und Kleopatra photographiert. Als große Verführerinnen und gefallene Frauen. Der Mörder hat die Frauen nicht ausgesucht, weil du sie photographiert hast, sondern weil sie sich als diese Frauengestalten

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