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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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zuckten, als er sich auf seinem Sessel zu Ivy drehte. »Sie war noch nie besonders subtil.«
    »Nein«, pflichtete Ivy ihm leise bei, auch wenn es ihr schwerfiel, amüsiert zu tun.
    »Also reist du bald ab?«
    Klang sie so gelassen, wie sie hoffte? Wohl kaum.

    Saint betrachtete sie aufmerksam. »Vermutlich.«
    Ivy brach das Herz.
    »Es sei denn«, fuhr er ruhig fort, »ich habe Grund zu bleiben.«
    Ja, wollte sie ihm sagen, er sollte bitte bleiben, nur wollten ihr diese Worte nicht über die Lippen kommen, klangen sie doch entschieden zu sehr nach Bettelei.
    Stattdessen wechselte sie das Thema. »Hast du einen Hinweis gefunden, der Jacques mit dem mysteriösen Orden in Verbindung bringt?«
    Eine Sekunde lang saß er wie versteinert da. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten, der traurig, bedauernd oder erleichtert war.
    »Nein, und das ist mit ein Grund, weshalb ich vorerst nicht ans Abreisen denke.
    Torrent kann durchaus unser Mörder sein, aber ich glaube nicht, dass er allein gehandelt hat.«
    Also blieb er nicht bloß ihretwegen. Das war gut, oder nicht? Es musste jedenfalls besser sein, als es sich anfühlte.
    Sie schob ihre Gefühle beiseite. »Mir erscheint ein bisschen zu passend, dass Jacques sich ausgerechnet jetzt das Leben genommen hat.«
    »Und dass wir in seiner Wohnung keinen Beweis für seine Schuld fanden.« Saint schüttelte den Kopf. »Was hat er mit seinen Schätzen gemacht?«
    Ivy stutzte. »Schätze?«
    »Ja«, antwortete er und senkte die Stimme, »die er seinen Opfer gestohlen hat.«
    »Oh.« Die Schätze. Gütiger Himmel! Was hatte er mit fünf Schößen gewollt? Allein daran zu denken, machte sie frösteln vor Ekel.
    »Was glaubst du?«, fragte sie, sobald ihr Magen sich wieder beruhigt hatte.
    Saint beugte sich vor, so dass ihm eine Locke in die Stirn fiel. »Falls Torrent zur Silberhand gehört, dann war er wahrscheinlich nicht allein.«
    »Denkst du, sie haben ihn getötet?« Falls ja, hieß es, dass sie immer noch in Gefahr waren.
    Er stützte seinen Ellbogen auf die Sessellehne und den Kopf seitlich auf seine Hand, während er nachdachte. »Oder sie sind hingegangen, haben alles sauber gemacht und die Beweise mitgenommen.«
    »Warum sollten sie?«
    »Weil sie seine Schätze brauchen.«
    Ivy bildete sich ein, ziemlich viel auszuhalten, aber diese Frauen waren ihre Freundinnen gewesen. »Ich glaube, mir wird übel. «
    Saint setzte sich auf und beugte sich wieder zu ihr. »Trink etwas Tee. Und lass uns für heute Nacht aufhören, davon zu reden.«
    Nachdem sie an ihrer Tasse genippt und sie wieder abgestellt hatte, sagte sie: »Ich gehe lieber ins Bett.« Sie hasste es, launenhaft zu erscheinen, aber sie musste allein sein. Sie wollte nachdenken und … noch etwas mehr nachdenken.
    Er nahm ihre Hand, die eiskalt war. »Soll ich später zu dir kommen?«
    Das Vibrieren seiner tiefen Stimme, gepaart mit dem anhaltenden Verlangen in ihr, jagte einen wohligen Schauer über ihren Rücken. »ja«, flüsterte sie, konnte ihn allerdings nicht ansehen, denn auf keinen Fall durfte er ihre Verzweiflung bemerken.
    Bitte!
    Dann stand sie auf. Sie sollte besser gehen, ehe sie etwas Dummes tat, wie etwa sich ihm zu Füßen zu werfen und ihn anzuflehen, sie zu lieben, oder ähnlich Peinliches.
    Dennoch blieb sie neben seinem Sessel stehen - nur eine Sekunde lang. Lang genug, um seinem Blick zu begegnen. »Es ist schön, dich noch ein wenig länger hier zu haben.«

    Sie wartete nicht auf seine Antwort. Eilig schritt sie zur Tür und nach oben in ihr Zimmer, wo sie sich wieder wie sie selbst fühlen konnte.
    Erst nachdem sie die Tür geschlossen hatte, begriff sie, wie einsam sich das anfühlte.

Kapitel 15
    Ich könnte mir gut vorstellen, mich zurückzuziehen.«
    Erschöpft und zerzaust hockte Samt in seinem Sessel und blickte zu Madeline auf. In Gedanken war er noch bei Ivy. »Bist du müde, Erdbeere?«
    Sie lüpfte die rotblonden Brauen, als sie ihn unverhohlen amüsiert anschaute.
    »Zurückziehen, Samt, mein Lieber, aus dem Geschäft.«
    Er setzte sich auf und beobachtete sie, als sie um ihn herumging und sich in den Sessel setzte, den ihre Tochter unlängst frei gemacht hatte. »Aber du liebst dieses Haus. Und die Mädchen vergöttern dich.«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte sie lächelnd, auch wenn sie dabei sehr ernst wirkte.
    »Diese Morde, die schrecklichen Verluste, haben mich tief getroffen, mein Freund. Nie wieder möchte ich so etwas durchmachen müssen. Ich sehne mich nach einem

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