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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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hatten.
    »Exzellent.« Ein Streichholz flammte auf und wurde an die Spitze einer langen Zigarre gehalten. Warmer duftender Rauch waberte auf. »Ein geschmackloses Unterfangen, fürwahr.«
    Burke nickte. Wenigstens war er nicht der Einzige im Orden, dem das Blutvergießen zuwider war. Vor langer Zeit hatten die alten Brüder Wundertätigkeit und Alchemie studiert, sich den magischen wie den spirituellen Mächten zugewandt. Blut war Teil davon, schon, aber nicht so.
    Ein Mord sollte ehrfürchtig ausgeführt werden, Blut ehrenhaft gewonnen oder willentlich geopfert.
    Niemand konnte behaupten, diese Mädchen wären freiwillig gestorben. Das taten sie ebenso wenig vor zehn Jahren, als er hinter dem Ripper aufräumen musste.
    Natürlich hatte er nicht so weit vorausgeschaut, als er Madeline Dearing schwängerte.
    »Sie denken an das Mädchen, nicht wahr?«, fragte Hamilton, und wieder einmal hatte Burke das unheimliche Gefühl, der alte Magier könnte seine Gedanken lesen.
    »Ihre Tochter.«
    Burke nickte. Es war zwecklos, die Wahrheit zu leugnen. »Damals war ich so stolz, dem Orden ein so großes Geschenk zu machen. Heute … nun ja, heute ist es zu spät.«
    Der andere betrachtete ihn misstrauisch. »Würden Sie etwas ändern, wenn Sie könnten?«
    Diesmal war es klüger, die Wahrheit zu verbergen. »Selbstverständlich nicht. Das Wohl des Ordens ist alles, was zählt. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich alles richtig machen, statt mich gegen die Wünsche des Ordens zu stellen.«
    Hamilton nickte zufrieden. »Bald werden wir alle Macht besitzen, von der wie je träumen könnten, Robert. Ohne Ihren Samen wäre es nicht möglich gewesen, und Sie werden den Lohn für das ernten, was Sie uns gaben.«
    Um den Preis von Ivys Leben. Was er nicht laut aussprach. Vor Jahren hatte er Madeline Dearing mit der Absicht zu seiner Mätresse gemacht, dass sie ihm ein Kind gebar. Der Orden hatte ihn für diese Aufgabe auserwählt, weil sie die Tochter einer gefallenen Frau brauchten. Seine Gefühle für Madeline aber hatten ihn dazu gebracht, die Silberhand in Frage zu stellen, und er verstieß Madeline, weil er nicht wollte, dass sein Kind dem Machtstreben des Ordens geopfert wurde. Leider suchte Ivy ihn später auf. Er bot ihr an, sie zu unterstützen und zu schützen. jedoch hätte sie dafür ihr Leben hinter sich lassen und ein neues anfangen müssen, wo der Orden sie nicht finden konnte. Sie weigerte sich, was wohl zu erwarten gewesen war.
    Und dann spürte der Orden sie auf; nun konnte er nichts mehr für sie tun. Selbst wenn er sie warnte, war sie dem Vampir viel zu nahe, um sicher zu sein. Zweifellos begehrte er die Macht, die sie ihnen allen bringen würde, und war stolz, dass seine Tochter die Auserwählte sein sollte. Aber er war nicht herzlos genug, um nicht zu bedauern, dass es die Frau zerstörte, die sie in ihrem Innern war.
    Wenigstens war Rose, seine andere Tochter, sicher, denn sie stammte von einer anderen Mutter.
    Hamilton tippte die Asche von seiner Zigarre in den Kristallascher auf dem Tisch.
    »Was ist mit den Idioten passiert, die versucht haben, den Vampir zu entführen?«
    »Um die wurde sich gekümmert, Sir.«
    »Einschließlich des einen, auf den Miss Dearing geschossen hat?«
    Er nickte. Bei dem Gedanken daran wurde er wütend. Der Angriff war äußerst heikel gewesen, und sein junger Freund beging einen fatalen Fehler, indem er Samt gefangen nehmen wollte. »Der Vampir brachte ihn nicht um, aber ich habe mich persönlich vergewissert, dass er tot ist.«
    »Gut. Wir können uns solche Fehltritte nicht leisten.«
    »Das Ungestüm der Jugend, wie Sie so treffend bemerkten.«
    Hamilton blies eine dünne Rauchfahne aus. »Viel Kühnheit, wenig Verstand, ja.«
    »Der Vampir wird zu uns kommen. Wir brauchen lediglich das richtige Lockmittel.«
    Diese Worte hinterließen einen bitteren Nachgeschmack auf seiner Zunge, den er mit einem großen Schluck Brandy fortspülte.
    Hamilton sah sich um, während er abermals die Asche von seiner Zigarrenspitze klopfte. »Dann ist alles bereit?«
    »Ja.«
    Der andere lächelte wie die Katze in jener bizarren Kindergeschichte von Lewis Carroll. »Sehr gut, Robert. Übrigens könnte am Ende ein Platz unter den Magi für Sie frei werden.«
    Burke schämte sich, dass er sein Lächeln kaum spielen musste. »Das würde mir ausnehmend gut gefallen.«
    Und alles, was er zu tun hatte, war mit anzusehen, wie seine Tochter zerstört wurde.
    »Sie sagen, es war Selbstmord.« Ivy

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