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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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und kommt bloß nicht auf die Idee, sie bei denen anzuwenden, gegen die wir kämpfen, wenn die letzte große Schlacht noch vor uns liegt«, erklärte Ruggirs.
    »Yach, aber es sah gar nicht so aus, als wäre er so schwer verletzt gewesen«, meldete sich Pergwick, der hinter dem zornigen Ruggirs stand, zu Wort. Bransen war klar, dass diese Bemerkung für die Menschen gedacht und nichts anderes war, als seine Art und Weise, Ruggirs’ Argument zu unterstreichen.
    »Aber du hattest recht, Mcwigik«, fuhr Pergwick fort. »Er hat es wirklich nicht mehr lang gemacht.«
    Mcwigik winkte den Menschen zu, sie sollten weitergehen.
    Sie waren sichtlich geschockt – Bruder Jond und Milkeila zeigten sogar unverhohlene Empörung. Aber sie gingen tatsächlich weiter, weil sie keine Zeit hatten, über das Verhalten der Pauris zu streiten.
    Am oberen Ende der Rampe kamen sie zu einem anderen runden Gelass und erkannten, dass sie sich im höchsten Raum der mit vielen Türmen verzierten Burg befanden. Hier endete auch der Stützpfeiler, aber auf Fußbodenhöhe und nicht an der Decke, denn diese Säule war überhaupt kein Stützpfeiler im herkömmlichen Sinn.
    Er war der Fuß eines Springbrunnens, der einen feinen warmen Wassernebel in den Raum sprühte. In diesem Nebel steckte Kraft, erkannte Bransen – und Milkeila ebenfalls. Dieser Nebel war der Grundstoff samhaistanischer und schamanischer Erdmagie, genau jener Kanal, nach dem Milkeila gesucht hatte.
    Das Wasser stieg ungefähr sechs Fuß in die Höhe, ehe es in sich zusammenfiel und in ein Becken plätscherte. Obwohl dies ebenfalls aus Eis bestand, schien es gegen den warmen Regen unempfindlich zu sein.
    »Es ist die Quelle seiner Kraft«, erklärte Milkeila, ging näher heran und hob die Hand, um das Sprühen und das Plätschern zu spüren. »Der Ort, wo sich Altvater Badden mit seiner irdischen Kraft verbindet.«
    »Du kannst das spüren?«, fragte Cormack, und Milkeilas Gesichtsausdruck verriet, wie überrascht sie war, dass er es nicht vermochte.
    »Ich kann es auch«, sagte Bransen. »Es ist den Ausstrahlungen eurer Edelsteine nicht unähnlich. Es strotzt vor Energie, vor Ki-chi-kree.«
    Cormack wischte sich durchs Gesicht und sah zu Bruder Jond hinüber, der nur stumm und teilnahmslos dasaß. Was Bransen soeben ausgesprochen hatte – dieser Vergleich samhaistanischer Magie mit abellikanischer –, wurde von den Führern der Abellikanischen Kirche als Ketzerei betrachtet, aber Jond schien das nichts auszumachen, noch widersprach er diesen Worten.
    Cormack tat es ganz sicher nicht. Denn zu erkennen, dass Bransen auch seine eigenen mystischen Kräfte geweckt hatte, dieses seltsame Prinzip des chi, bekräftigte für Cormack, dass er mit seiner Annahme recht hatte, dass alle Kirchen und magischen Kräfte auf einen einzigen Gott zurückgingen und Teile derselben göttlichen Magie waren.
    Während er noch darüber nachdachte, verspürte er ein deutliches Brennen auf seinem geschundenen Rücken, eine lebhafte Erinnerung an seine Auspeitschung.
    Bransen schloss die Augen, trat ans Brunnenbecken und tauchte seinen nackten Arm hinein.
    »Wenn dies Baddens Kraftquell ist, könnten wir ihn dann ebenfalls benutzen?«, fragte Cormack. »Vielleicht um uns gegen den Altvater zu behaupten?«
    »Wir können uns dieses Quells auf gleiche Art bedienen, wie er es tut«, erklärte Milkeila. »Die Kraft, die er daraus gewinnt, ist … für mich unerreichbar.«
    »Diese Magie scheint mir nicht konzentriert und gleichbleibend, wie es bei den abellikanischen Edelsteinen der Fall ist«, sagte Bransen. »Sie ist fließend und ändert sich ständig. Wir können sie nicht auf gleiche Art und Weise dirigieren, wie Badden es vermag – und ganz gewiss nicht innerhalb der Zeit, die uns noch bleibt.«
    »Was dann?«, fragte Cormack.
    »Wir stören sie«, sagten Jond und Milkeila wie aus einem Mund.
    »Ich belege sie mit einem Bann, um die Wirksamkeit zu zerstreuen, die Badden ihr verliehen hat«, erklärte die Schamanin, trat sofort auf den Brunnen zu und stimmte einen leisen Gesang an, ein Gebet im alten Rhythmus eines frühen Segensspruchs.
    Ihrem Beispiel folgend, streckte Bransen die Arme in das Becken und sandte sein chi hinein, ganz in dem Bemühen, dasjenige, das ihm innewohnte, zu verwirren und irgendwie die Magie des Wassers zu verändern, wenn nicht gar umzukehren.
    Doch der direkteste Versuch, Einfluss zu nehmen, kam von den Pauris, von allen vieren. »Ihr habt sie gehört, Jungs«, sagte Mcwigik.

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