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Salz und Asche - Roman

Salz und Asche - Roman

Titel: Salz und Asche - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Kinder können nichts dafür. Ich sage, wir helfen.«
    Sein Nebenmann stieß sich resigniert vom Tisch ab und verschränkte die Arme. »Jock, ich wusst es gleich, als deine Kathi den Mund auftat: Mein Feierabend ist hin. Verfluchter Mist, dabei hatte ich noch was Schönes vor.«
    »Ich bin dagegen«, sagte Hinnerk und verschränkte ebenfalls die Arme.

    Der wesentlich ältere Mann neben ihm schlug ihm zart gegen den Hinterkopf. »Weil du bräsig bist. Hast wohl vergessen, dass deine Ollen auch nich bannig zärtlich an dir hingen, wat? Hätt sich keen anner um dich kümmert, wärst längst Dünger für Kohlköppe.«
    Am anderen Ende des Tisches erhob sich der weißhaarige Hüne von der Bank, der bisher kein Wort gesagt, aber auch kein Auge von Jan gelassen hatte. »Hm!«, machte er, und zu Jans Verblüffung kamen daraufhin auch die anderen sieben eilig auf die Beine.
    »Besprich die Zeche, Katherl«, sagte Jockel und schloss sich den anderen an, die schon zur Tür strebten.
    Nur der alte Hüne blieb noch kurz neben Jan stehen. Er behielt die Pfeife zwischen den Zähnen, während er sprach. »Verdammte Köter ham mein’ Terrier totgebissen.« Ruckartig deutete er mit dem Kopf zur Tür.
    Jan nickte, als würde das alles erklären, und ging ihm voraus auf die Gasse, wo einige der anderen auf sie warteten.
    »Fritz macht die Scholle klar und Jörn Maria«, sagte Jockel zu dem Alten.
    Jan beschloss, sich über nichts mehr zu wundern, sondern nur noch dem Himmel zu danken.
     
    Herr von Waldfels wohnte als Gast im Hause des Ratsherrn Fuhrhop, welches ebenso wie das der Familie Lossius am Sande lag.
    Es war ein jüngerer Sohn, der Susanne und Till die Haustür öffnete. Er musterte sie erstaunt, als er ihren Wunsch hörte, fühlte sich jedoch offensichtlich weder befugt, sie einzulassen, noch, sie abzuweisen. »Ich werde nachfragen«, sagte er und schloss die Tür vor ihnen wieder.

    »Ich hoffe, du weißt, was du sagen willst«, flüsterte Till.
    Susanne wusste es ungefähr. Sie hoffte nur, dass Herr von Waldfels ihr lange genug zuhören würde. Die tote Katze hielt sie notdürftig zwischen den Falten ihres Rockes verborgen.
    Als Nächster öffnete Ratsherr Fuhrhop selbst die Tür. Er blickte nicht weniger erstaunt drein als sein Sohn, bat sie jedoch herein und führte sie zu seiner Schreibstube, wo er eben mit Herrn von Waldfels bei einem Glas Wein zusammengesessen hatte.
    Herr von Waldfels erwartete sie. Er stand mitten in dem edel, aber düster ausgestatteten Raum und hielt mit der einen Hand die andere fest.
    Susanne sah ihm an, dass er seine Vermutungen darüber hatte, warum sie ihn sprechen wollten. Dass Herr Fuhrhop sie höflich nickend allein ließ, bestätigte sie darin. Sie knickste tief vor Herrn von Waldfels, Till verbeugte sich, und der Herr erwiderte ihre Gesten auf die abgeschwächte Weise, die seinem höheren Rang entsprach.
    Unter seiner weißen Haut errötete er zart. »Die jungen Herrschaften haben ein Anliegen an mich?«, wandte er sich mit leiser Stimme an Till.
    Till nickte. »Es betrifft Eure Diener, Euer Hochwohlgeboren. Wir haben eine unerfreuliche Begegnung mit ihnen gehabt.«
    »Das ist bedauerlich. Selbstverständlich werden sie einen Tadel erhalten. Es wird doch hoffentlich kein Schaden entstanden sein?«
    »Leider doch«, sagte Susanne. »Ich möchte Euch etwas zeigen und Euch bitten, mir zuzuhören, mein Herr. Ihr habt meine kleine Schwester Liebhild kennengelernt und ihr viel
Freundlichkeit erwiesen. Ich glaube, dass sie Euch von ihrer jungen Katze erzählt hat, die sie sehr liebt. Auch ich habe das kleine Tier gerngehabt. Wer könnte sich so etwas reizend Unschuldigem verschließen?« Sie hob die Hand mit der toten Katze Herrn von Waldfels entgegen. »Nun, Euer Diener Kowatz und seine Hunde haben unsere Zuneigung nicht geteilt. Dies ist Liebhilds Katze. Mein Herr, ich würde Euch wegen dieser kleinen Sache nicht belästigen, sosehr sie mich schmerzt. Aber ich versichere Euch, dass Eure Diener für die Menschen, zu denen Ihr sie ausschickt, ebenso viel Liebe übrighaben, wie ihre Hunde für diese Katze und meine kleine Schwester hatten. Ihnen ist jedes Mittel recht, solange sie Euren Auftrag ausführen und Ihr mit ihnen zufrieden seid. Wie könnt Ihr aber glauben, dass Ihr mithilfe solcher Männer eine Utopia der guten Menschen errichten könnt? Kowatz und Rieger gehen so weit, einen Mörder zu decken und einen unschuldigen Mann der Todesstrafe zu überlassen, damit Ihr es mit Eurem Vorhaben

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