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Sam Aus Dem Meer

Sam Aus Dem Meer

Titel: Sam Aus Dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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die Kiemen strömen. Sie streichelte seine Wange, und Sam schloss die Augen. Wenige Minuten später schlief er wieder ein. Er musste ziemlich erschöpft sein.
    Laine fror. Trotzdem wartete sie noch ein wenig. Dann ließ sie Sam aus ihren Armen gleiten. Laine kletterte das Ufer hinauf. Sie ging hinüber zu Sams Sachen und nahm sich die Decke. Schlotternd wickelte sie sich darin ein und setzte sich so, dass sie Sam im Wasser gut sehen konnte.
     
    „Laine?“, rief Bill vom Höhleneingang. „Alles klar?“
    „Ja, ich bin hier. Wo ist Liz?“
    Bill kam auf sie zu mit einem Schlafsack und anderen Dingen im Arm.
    „Es war Stace. Sie hat eurem Lehrer gepetzt, dass ihr weg seid. Liz musste im Camp bleiben und ich musste versprechen, dich zu holen.“
    „Und? Du kriegst mich hier nicht weg.“
    „Wie auch … mit einer plötzlichen Reifenpanne.“
    Er zwinkerte ihr zu. „Deinen Kram hier hab ich heimlich mitgehen lassen. Wie geht’s der Makrele?“
    Bill ließ sein Bündel zu Boden fallen und sah ins Wasser.
    „Nenn ihn nicht so. Du kannst froh sein, dass er deine Scheißaktion überlebt hat.“
    „Also wirst du jetzt doch noch sauer auf mich. Hurra.“
    „Ich bin immer sauer auf dich.“
    „Wieso?“
    „Weil du ein angeberischer Idiot bist.“
    „Naja, niemand ist vollkommen“, sagte Bill ungerührt. „Hast du Hunger? Ich hab unterwegs noch Sandwiches gekauft. Sogar für Hai-Köder hab ich eins mitgebracht.“
    „Er ist kein Hai-Köder“, sagte Laine böse.
    „Nun, das kommt auf den Hai an“, sagte Bill.
    „Was weißt du schon von Haien?“, fragte Laine.
    „Ne ganze Menge. Obwohl ich eigentlich Wale am liebsten mag. Frag mich was.“ Bill nahm sich ein Sandwich und hielt Laine die Tüte hin.
    Laine sah ihn überheblich an.
    „Wie heißt der wahrscheinlich größte räuberische Hai, der jemals gelebt hat?“
    „Charcharocles Megalodon.“
    „Anderer Name für den Zigarrenhai?“
    „Plätzchenstecher.“
    „Wann werden Zitronenhaie geschlechtsreif?“
    „Nach circa zwölf bis fünfzehn Jahren.“ Bill grinste.
    „Jetzt ärgerst du dich, was?“ Bill biss betont herzhaft in sein Sandwich.
    „Ich gebe zu, dass ich das nicht gedacht hätte. Aber ein Idiot bist du trotzdem.“
    „Ich wusste, dass du mich magst.“
    „Ich mag dich NICHT. Kein bisschen. Hast du echt richtig mit Stace Schluss gemacht?“
    „Du warst doch dabei. Aber lass uns nicht über Staceynreden. Schau mal hier.“ Er griff in sein Hemd und zog eine Halskette heraus, an der ein Zahn baumelte.
    „Der ist von nem Mako“, sagte er.
    Laine griff danach und sah ihn sich an. Ihr Gesicht kam seinem ganz nah dabei und Bill genoss den Moment.
    „Wow, so was hätte ich auch gern. Der ist toll“, sagte sie.
    „Hast du Deep Blue Sea gesehen?“, fragte Bill.
    „Klar hab ich das gesehen. Im Kino sogar. Ich fand die Haie nicht schlecht gemacht, bis auf den Tigerhai am Anfang, das war echt peinlich.“
    „Ich weiß, was du meinst. Die spitze Schnauze, ne?“, sagte Bill.
    „Genau! Schlimm, oder?“ Laine hatte sich auch ein Sandwich genommen und ihre Wangen leuchteten rosa. Es sah entzückend aus, fand Bill.
    „Ich seh gleich noch mal nach Sam“, sagte Laine und Bill fühlte sich, als hätte ihm jemand einen Eimer Wasser über den Kopf gekippt. Er hatte Sam schon total vergessen.
    Laine ging zu der Salzwasserrinne und sah hinein.
    „Er schläft noch. Er ist völlig fertig.“ Sie drehte sich zu Bill um. „Warum hast du das gemacht?“, fragte sie.
    „Wie du schon gesagt hast“, antwortete Bill. „Ich bin ein Idiot. Es tut mir leid, Laine … ich hab euch gesehen und ... euch dann gefilmt … ich weiß auch nicht. Ich hab nicht genug nachgedacht.“ Bill schaffte es nicht, ihr die Wahrheit zu sagen. Sie würde ihn nur verspotten und noch wütender werden, wenn sie sein niederes Motiv erst kannte.
    Laine kam zurück, die Decke immer noch um sich gezogen, und setzte sich.
    „Wir werden hier übernachten müssen. Aber ich denke, wir sollten abwechselnd Wache bei Sam halten, falls was mit ihm ist oder jemand hereinkommt“, sagte sie.
    „Ich fange an. Ich kann eh nicht schlafen“, bot Bill an.
    „Und ich zieh mir erst mal was an“, sagte Laine. „Wehe, du guckst!“
     
     

    Die Sonne war untergegangen. Bill saß an Sams Wasserrinne und dachte nach. Laine hatte Liz mit einer SMS auf den neuesten Stand gebracht, und sie hatte sogar Mr. Hutch angerufen und ihn mit einer ziemlich überzeugenden Geschichte abgefertigt. Jetzt lag

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