SAM
schwarzen Jeans stecken und dem schwarzen Kapuzensweatshirt. Er sitzt dort mit seinen dunkelbraunen, leicht gewellten Haaren und diesen warmen, braunen Augen, die mich sofort wieder in ihren Bann ziehen und seiner Stimme, die wie warmes Öl über meinen Körper zu gleiten scheint und legt die Hände auf seine Oberschenkel, so als wüsste er nicht, wo sonst damit hin.
„Ich musste dich heute sehen!“, beginnt er. Ich sitze ihm gegenüber in Grannys Sessel und senke den Blick.
„Das ist lieb von dir, dass du an meinen Geburtstag gedacht hast.“ Den ich selbst fast vergessen hatte, füge ich in Gedanken zu. Ich spüre, wie sein Blick fest auf mich gerichtet ist. Er liest meine Gefühle, ich spüre es genau. Sekundenlang sagt keiner von uns ein Wort.
„Ich bin froh, dass du Luca vertraut hast. Er ist einer von uns. Er denkt wie ich, ist einer der Vampire der neuen Generation. Er wird deiner Freundin nichts antun.“ Ich sehe ihn mit großen Augen erstaunt an : „Woher weißt du ….“
„Ich wollte mit dir alleine sein“, erwidert er leise, mit heiserer Stimme und schaut mir tief in die Augen und ich meine ein dunkelrotes Glühen in seinen Augen auszumachen.
„Ich muss dir so viel sagen, Sam“, beginnt er von neuem und weicht plötzlich dem direkten Augenkontakt aus.
„Ich bin zu einem Entschluss gekommen und möchte, dass du dir anhörst, was ich zu sagen habe. Danach werde ich dir zuhören und deine Entscheidung, wie auch immer sie ausfallen wird, in jeder Hinsicht akzeptieren.“ Seine Stimme klingt bestimmt und doch glaube ich einen unsicheren Unterton zu hören.
„Ich kann so nicht weitermachen“, beginnt er. „Ich will nicht von dir getrennt sein. Ich habe geglaubt, wenn ich dich nicht mehr sehe, deine Stimme nicht mehr höre, dann werden wir beide irgendwann einander vergessen und unser Leben leben, jeder in seiner Welt.“ Er blickt auf seine Hände und macht eine kleine Pause. Dann sieht er wieder zu mir, seine Augen sind liebevoll auf meine Augen gerichtet und es scheint, als würde er nach den richtigen Worten suchen.
„Aber es funktioniert nicht. Ich spüre dich, deine Emotionen, stärker als jemals zuvor. Dein Blut fließt in meinen Adern und du bist bereits ein Teil von mir. Ohne dich bin ich nur ein Schatten, eine Hülle. Ich fühle mich leer und einsam und das Einzige was mich daran erinnert, dass ich lebe, ist dieser unglaubliche Schmerz in meinem Innern. Als hätte jemand mein Herz aus meiner Brust gerissen und hält es jetzt fest umklammert. Ich ertrage diesen Schmerz nicht mehr! Ich brauche dich! “ Er steht auf und geht an mir vorbei zum Fenster und sieht hinaus.
„Samantha, du bist mein Leben.“ Seine Stimme wird leise, fast flüsternd. „Ich bin auch gekommen, um dich zu bitten, mir zu vergeben. Ich habe dir furchtbares Leid zugefügt und ich wünschte zutiefst, ich könnte es ungeschehen machen.“ Er kommt zu mir und blickt auf mich herab. Er schaut mich mit seinen dunklen Augen bittend, fast flehend an. „Ich weiß, ich verlange viel von dir, aber ich bitte dich, gib uns eine zweite Chance!“ Während ich ihm in die Augen sehe, geht mir das Gespräch mit dem Pfarrer kurz durch den Kopf. Nur wer wirklich liebt, kann auch vergeben. Alex dreht sich schließlich wieder um und geht erneut zum Fenster. Ich spüre genau, wie aufgewühlt und unsicher er ist, als er fortfährt: „Bevor du jedoch deine Entscheidung triffst, solltest du noch etwas wissen.“ Seine Stimme ist nun wieder fester und bestimmter.
„Ich habe beschlossen mich der Herausforderung zu stellen und die Neue Generation zu führen. Ich lasse nicht mehr zu, dass unschuldige Menschen und Vampire sterben müssen, nur weil sie für sich eine neue, friedliche Form der Co-Existenz gefunden haben. Sterbliche und Vampire sollen ohne Furcht miteinander leben können. Und wenn eine Sterbliche und ein Vampir sich ineinander verlieben, dann sollte dies kein Grund sein, sie des Hochverrates anzuklagen und zu töten. Die alten Regeln sind überholt, die Entwicklungsgeschichte hat aus uns andere Wesen werden lassen, als wir es noch vor Jahrhunderten waren. Die alten Machthaber und Machtstrukturen sind überholt und nicht mehr zeitgemäß. Viele Vampire wollen diesen Wandel und sind bereit dafür zu kämpfen.“ Er macht eine kleine Pause. Dann dreht er sich wieder zu mir und sieht mich entschlossen an.
„Sam, ich bin bereit für uns zu kämpfen. Für dich und mich. Für uns und unser Baby!“ Mir bleibt die
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