SAM
Draußen regnet es jetzt richtig heftig und ich bin froh zu Hause zu sein. Mit meiner Teetasse mache ich mich dann auf, zurück ins Wohnzimmer und lösche das Licht im Flur. Der Kamin wird bereits seit Jahren nicht mehr benutzt und so zünde ich die dicken Kerzen an, die ich dort hineingestellt habe, und überlege, ob ich fernsehen, lesen oder nur Musik hören will. Ich entscheide mich für Musik und entzünde weitere Kerzen, die auf dem Tisch und dem Regal stehen. Ich liebe Kerzenlicht. Es hat so etwas Romantisches und Beruhigendes. Ich setze mich auf das Sofa, lege die Beine hoch und schlürfe meinen Kräutertee. Ich denke an Alex. Wo er wohl jetzt ist? Wie wird er reagieren, wenn ich ihm von dem Baby erzähle? Auch wenn ich noch keinen Schwangerschaftstest gemacht habe, glaube ich doch tief in meinem Inneren zu wissen, dass es tatsächlich wahr ist. Ich bin davon überzeugt von Alex schwanger zu sein. Ich stelle meine Tasse auf den Tisch vor mir und lege mich hin. Dann betätige ich die Fernbedienung meiner kleinen Musikanlage und drehe die Lautstärke höher. Alter Bridge’s „Broken Wings“ erfüllt den Raum und ich lege meine Hand auf meinen Bauch. Ich wünschte, dein Daddy wäre hier….! Ich schließe die Augen und lausche der wunderbaren Musik. Plötzlich höre ich, wie es an meiner Haustür klopft. Mein Herz schlägt schneller gegen meine Brust. Wer will um diese Zeit noch was von mir? Ich schaue auf meine Uhr auf dem Kaminsims, es ist kurz nach Mitternacht. Oje, das sind bestimmt die Nachbarn, die sich über die laute Musik beschweren wollen. Schnell drehe ich die Musik leiser. Es klopft erneut. Ich gehe hinaus in den Flur und schließe die Haustür auf. Ich öffne die Tür nur einen winzigen Spalt und hole bereits Luft, um mich zu entschuldigen. Mir bleibt die Luft förmlich im Halse stecken, denn vor mir steht kein erboster Nachbar.
„Happy Birthday!“, höre ich diese vertraute, tiefe, warme Stimme sagen. Alex steht vor mir, mit einer langstieligen, roten Rose in der Hand und ein vorsichtiges Lächeln umspielt seine Lippen. Der Regen fällt auf ihn herab, einzelne Tropfen fallen über sein Gesicht und auf seine ausgestreckte Hand mit der Rose. Sekundenlang stehen wir nur da und sehen uns an. Ich kann es nicht fassen, dass er tatsächlich vor mir steht. Schließlich finde ich doch meine Sprache wieder und öffne die Tür weiter.
„Komm rein, du bist ja ganz durchnässt!“, fordere ich ihn mir zittriger Stimme auf. Er kommt einen Schritt auf mich zu und geht schließlich an mir vorbei, so dass ich die Tür wieder hinter ihm schließen kann. Ich nehme diesen Duft war. Seinen Duft. Durch die Wohnzimmertür fällt nur ein wenig Kerzenlicht in den dunklen Flur. Er ist so unglaublich groß und strahlt diese atemberaubende Stärke und Macht aus.
„Danke für die Rose!“, sage ich leise und nehme sie ihm ab. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er tatsächlich hier ist, leibhaftig vor mir steht. Mein Herz schlägt schnell gegen meine Brust. Er wird doch hoffentlich ein wenig bleiben, schießt mir der Gedanke durch den Kopf.
„Hier“, ich deute auf die Kammer, vor der er steht, „dort kannst du deinen Mantel hineinhängen.“ Ich gehe an ihm vorbei und unsere Körper sind sich für den Bruchteil einer Sekunde sehr nah. Schon spüre ich wieder dieses Vibrieren zwischen uns. Ich bemerke, wie er einen tiefen Atemzug macht und mir nachsieht, als ich in die Küche gehe, um eine passende Vase für die Rose zu holen. Ich blicke zurück in den Flur. Er steht immer noch dort, vor der Kammer, sieht zu mir und in seinem Gesicht spiegelt sich eine Mischung aus Verwunderung und Erstaunen. Sein Blick gleitet über meinen Körper und verweilt für eine Sekunde auf meinem Bauch…! Dann schaut er mir wieder ins Gesicht.
„Bitte, häng deinen Mantel weg und geh ins Wohnzimmer, setz dich, möchtest du etwas trinken“, rufe ich ihm zu, als ich sehe, dass er immer noch etwas unbeholfen und offensichtlich nachdenklich im Flur steht.
„Nein, danke“, höre ich ihn sagen, während er seinen Mantel weghängt. Dann laufe ich auch schon wieder zurück, um ihn in meinem winzigen Wohnzimmer stehen zu sehen. Er scheint etwas unsicher und blickt sich interessiert um .
„Setz dich“, fordere ich ihn auf und deute auf das Sofa. Mein Herz pocht heftig bei seinem Anblick. Du meine Güte, dieser Mann ist so unglaublich attraktiv, wie er dort auf dem Sofa sitzt, mit seinen langen, muskulösen Beinen, die in einer
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