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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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mit einer Überraschung. In der Auffahrt vor dem Schloss  steht eine schwarze Mercedes Limousine mit dunkel getönten Scheiben. Ich bin heute etwas früher hier und betrete die Halle bereits um 7:30 Uhr, als mir Mr. DeMauriere von der Treppe her entgegenkommt. Er ist nicht allein. Ein attraktiver Mann in dunklem Anzug, mit kurzen hellbraunen Haaren, Ende zwanzig, Anfang dreißig steigt neben ihm die Treppe herab. „Guten Morgen Samantha“, begrüßt mich DeMauriere mit einem verhaltenen Lächeln.
    „Guten Morgen!“ Mir entgeht nicht der musternde Blick des anderen Mannes und ich schaue DeMauriere auffordernd an.
    „Jonathan, das ist Miss Ravenport. Meine Assistentin. Sam, das ist ….ein guter Bekannter, Jonathan Sinclair.“ Inzwischen stehen mir beide Männer gegenüber. Sinclair ist nur ein wenig kleiner als der Hausherr, aber von ähnlicher Statur, schlank und muskulös.
    „Ich freue mich sie kennenzulernen. Alex hat mir schon viel von Ihnen erzählt!“
    „Ach ja? Was denn?“, schießt es mir durch den Kopf. Seine Stimme ist angenehm und freundlich und doch stellen sich mir sofort die Nackenhaare auf, als ich in seine Augen sehe. „Lauf! Schnell,...lauf weg!“, schreit es förmlich in meinem Unterbewusstsein. Sein Gesicht wirkt, wie das eines großen Jungen, der von allen gemocht wird, keiner Fliege etwas zuleide tut, harmlos und ganz der nette Junge von nebenan. Und doch spüre ich, dass sich dahinter etwas Unheimliches, Boshaftes verbirgt. Glücklicherweise unterbricht Mr. DeMauriere das Schweigen und verabschiedet sich von Jonathan und ich sehe, wie dieser sich beim Herausgehen vor der Tür eine schwarze Sonnenbrille aufsetzt, sich noch einmal zu mir umdreht und mit einem unheilvollen Lächeln um seine Lippen sagt:
    „Ich wünsche ihnen einen angenehmen Tag, Miss Ravenport. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder.“ Ich nicke ihm nur kurz zu, wende mich ab und laufe zügig in Richtung Arbeitszimmer. Kurz darauf folgt mir Mr. DeMauriere, schließt die Tür hinter sich und lässt sich in den Sessel hinter dem Schreibtisch fallen. Ich sitze auf dem Sofa und bin bereits dabei einige liegengebliebene Papiere zu sichten.
    „Wie war dein freier Tag? Es macht dir doch nichts aus, wenn ich dich duze?“
    „Nein, ist okay!“ Ich bin immer noch gedanklich vollkommen aufgewühlt von der Begegnung mit Jonathan und versuche das Erlebte zu begreifen.
    „Und?“  Er zieht die Augenbrauen fragend hoch.
    „Was? Wie bitte, entschuldigen Sie, ich war etwas in Gedanken…“
    „Alex, oder Alexander, ganz wie du willst.“
    Ich schaue ihn fragend an. Er lächelt mich an und lehnt sich mit den Armen auf den Schreibtisch.
    „Was hast du gemacht an deinem freien Tag?“
    Ich antworte lächelnd: „Ausgeschlafen!“ Er lacht auf und erhebt sich von seinem Sessel. Er geht um den Schreibtisch herum, und kommt mit unglaublich geschmeidigen Bewegungen auf mich zu. Wie eine Raubkatze auf Beutezug, schießt es mir durch den Kopf. Schließlich bleibt er vor mir stehen. Ich schaue zu ihm auf, unsere Blicke treffen sich und ich spüre wie mir warm wird. Als wenn mein Herz plötzlich heiße Lava durch meine Adern pumpt. Sein Blick gleitet über mein Gesicht, hinunter an meinen Hals, verweilt dort für den Bruchteil einer Sekunde und wandert dann zu meinem Ausschnitt. Er fährt sich mit der Zungenspitze kurz über seine Lippen, schluckt und sagt mit rauer Stimme:
    „Ich werde mich jetzt besser zurückziehen. Wir sehen uns nachher.“ Dann geht er aus dem Zimmer und ich höre nur noch seine Schritte auf dem Marmorboden der Halle. Ich sitze immer noch auf dem Sofa, kerzengerade, eine einzige lodernde Flamme. So hat mich noch nie zuvor ein Mann angesehen. Sein Blick war fiebrig und hungrig, so als wäre ich ein Appetizer, den er nicht probieren darf. Wieder bin ich  hin- und hergerissen zwischen meinen Gefühlen, ihm lieber aus dem Weg zu gehen oder aber mich unvernünftiger Weise in ihn zu verlieben. Warum verstärkt sich mir immer mehr der Eindruck, dass er mit mir spielt? Wie die Katze mit der Maus, bevor sie zum tödlichen Biss ansetzt.
     
     
     
     
    Die Arbeiten gehe zügig voran. Jeder weiß inzwischen genau, was zu tun ist und der freie Tag hat dazu beigetragen, dass alle wieder hoch motiviert bei der Sache sind. So ist heute der erste Tag, an dem ich nach dem Lunch mit allen Arbeiten für diesen Tag fertig bin. Ich sitze hinter dem Schreibtisch und denke wieder an Alexander. Ich muss einfach mehr über ihn

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