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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Das Ufer ist von Farnen und Gräsern gesäumt und ich genieße diesen Augenblick der Ruhe und Entspannung. Ob Alexander auch oft diesen idyllischen Ort aufsucht?
    Ich lehne mich nach hinten, auf meine angewinkelten Arme, atme tief ein und schließe die Augen. Wie schön es doch wäre, jetzt in dem kühlen Wasser schwimmen zu können. Ich seufze kurz und denke wieder an Alex. Wie es wohl wäre, mir ihm zusammen hier zu sein, zusammen zu schwimmen, das kühle Wasser auf der Haut zu spüren…? Ich öffne die Augen und richte mich wieder auf. Warum schleicht er sich immer und immer wieder in meine Gedanken? Bei allem, was ich tue, muss ich wieder und wieder an ihn denken. Wie soll das weitergehen, wenn er die Gefühle, die ich bereits für ihn empfinde nicht erwidert? Ich bin verärgert darüber, wie ich mich in diese Sache mit ihm hineinsteigere. Wie groß wird meine Enttäuschung sein, wenn er nicht die gleichen Gefühle für mich hegt, wie ich für ihn?
    Und sofort fällt mir Nick wieder ein. Auch Alexander weiß, wie attraktiv er auf Frauen wirkt und wird diese Anziehungskraft auch gewiss nutzen. Nach der Sache mit Nick habe ich mir geschworen, dass mich nie wieder ein Mann so verletzen wird.
    Ein dumpfes Grollen reißt mich aus meinen Gedanken. Ich stehe auf, nehme meine Schuhe und laufe den Weg zurück zum Schloss. Die kleine Pause hat mir gutgetan, doch nun sollte ich mich lieber wieder im Schloss sehen lassen. Auf dem Weg zurück zur Terrasse pflücke ich aus den überwucherten Beeten noch ein paar Blumen. Ich bin sicher Alex hat nichts dagegen, wenn ein Strauß frischer Blumen im Arbeitszimmer steht.
    „Autsch!“ Jetzt habe ich mich auch noch an den Dornen der Rosen verletzt. Ich schaue auf meine rechte Handfläche. An der Innenseite meines Ring- und Mittelfingers sind blutige Einstichstellen zu erkennen. Verdammt! Ich entscheide mich dafür, es bei den bereits gepflückten Blumen zu belassen und gehe auf die Treppe zur Terrasse zu. Wieder dieses dumpfe Grollen hinter mir. Das Gewitter zieht offenbar schnell heran. Das hatte gerade noch gefehlt.
    Als ich mich wieder dem Schloss zuwende, entgeht mir nicht, dass sich im ersten Stockwerk an einem der Fenster die Vorhänge bewegen. Steht dort jemand? Ich sehe genauer hin, kann aber niemanden ausmachen. Wer auch immer dort stand oder noch steht, hat er mich beobachtet? Welche Zimmer sind dort oben und warum will Alex nicht, dass ich das obere Stockwerk betrete? Fragen über Fragen, und ich werde die dazu passenden Antworten bekommen…früher oder später!
     
    Der Tag neigt sich dem Ende zu. Winston war so nett die Blumen in eine Vase zu tun und nun stehen sie hier auf dem Tisch vor der Couch. Das Schloss leert sich heute etwas schneller als sonst. Alle wollen noch vor dem Gewitter zu Hause sein. Der Himmel hat in der letzten Stunde eine bedrohliche, dunkelgraue Farbe angenommen. Das Grollen ist nochmals lauter geworden und auch die ersten Blitze zucken über den Himmel. Verdammt, wo bleibt Alex denn heute nur? Ich trommle mit den Fingern auf der Tischplatte. Schon 19:00 Uhr. Sonst war er in den letzten Tagen doch auch immer schon so früh hier. Ich zucke zusammen, als aus dem dumpfen Grollen ein heftiges Donnern wird. Auch der Wind hat inzwischen deutlich zugenommen. Es regnet glücklicherweise noch nicht.
    Endlich betritt Alex das Zimmer. Er sieht, wie immer, umwerfend aus. Verwaschene  Jeans, weißes Hemd, das lässig über der Hose hängt, zwei Tage Bart, die Haare noch nass vom duschen, nach hinten gekämmt.
    „Entschuldige, dass du warten musstest. Ich hatte noch geschäftlich einiges zu erledigen.“ Er setzt sich auf das Sofa, lehnt sich zurück, schlägt ein Bein über das andere und sieht mich an. „Was gibt es zu berichten?“ Ich erläutere ihm kurz, was am Tag passiert ist, nämlich nichts Außergewöhnliches, und weise ihn darauf hin, dass morgen die Lieferung einiger technischer Geräte ansteht. Seine eher verschlossene Miene hellt sich deutlich auf und er sagt: „Schön, darauf habe ich gewartet.“ Dann fällt sein Blick auf die Blumen auf dem Tisch.
    „Ich war heute im Garten etwas spazieren und habe gedacht, es wäre nett ...“ Unwillkürlich reibe ich an den Fingern, die Bekanntschaft mit den Rosendornen gemacht haben. Ich sehe, wie Alexander die Stirn runzelt und wie seine Nasenflügel leicht vibrieren, so als würde er versuchen etwas zu wittern. Er hält den Blick starr auf mich gerichtet, als er sich erhebt, räuspert und hinter

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