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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Vampir heranwachsen lassen. Der Clanoberste musste einen Eid ablegen auf das Leben seiner Söhne, bereits geborene und noch folgende, dass er niemals ein Wort darüber verliert, dass Balthasar nicht sein eigen Fleisch und Blut ist. Und so wuchs Balthasar auf: mit eiserner Strenge und Disziplin und tief verbunden mit allen althergebrachten Riten und Traditionen eurer Art.“
    Ich machte eine Pause um Alexanders Reaktion zu beobachten. Er senkte den Blick und flüsterte fassungslos: „Balthasar war mein Sohn?“ Ich nickte und fügte hinzu: „Balthasar sollte der neue Anführer eurer Art werden. Lylha hatte es so vorgesehen. Die mächtigen Drei, das waren Lylha, Balthasar und du. Aber Balthasar entwickelte bald andere Vorstellungen, die vampirische Rasse anzuführen als Lylha. Sie beobachtete genau, in welche Richtung sich ihr eigener Sohn und in welcher Richtung du dich entwickeltest. Sie sah, wie Balthasar mit Gewalt und Grausamkeit im Rat der Gemeinschaft seine Ideologien vertrat. Er log und betrog und versuchte mit aller Macht und jeglichen Mitteln seine Vorstellung von einer Weltherrschaft der Vampire durchzusetzen. Ihr eigener Sohn war dabei durch seinen Wahnsinn und die Gier nach Macht und Ansehen, die Rasse der Vampire immer mehr in die Vernichtung zu stürzen. Die Vampire können sich nicht mehr vermehren und sind zum Aussterben verdammt. Sie sind letztlich Gefangene ihrer eigenen veralteten Riten und Regeln geworden. Lylha erkannte dies und wusste, dass Balthasar niemals in der Lage gewesen wäre,  die Vampire der heutigen Zeit anzuführen. Im Laufe der Jahrhunderte schwand die Macht der alten Vampire immer mehr und Lylha wusste, ein Neuanfang, eine neue, vampirische Gesellschaftsordnung war unbedingt notwendig und für eure weitere Existenz unausweichlich. Und so entschied sie, dass  nur einer diese neue Generation  anführen konnte. Nur einer hatte das Potential sich dieser Herausforderung zu stellen: du. Und als du dann auch noch deine auserwählte Frau gefunden hast, und Balthasar sich mit den Mächten der Hölle einließ, um noch mehr Macht und Einfluss zu erlangen, da wusste sie, dass die Zeit gekommen war, die Figuren auf dem von ihr aufgestellten Schachbrett neu zu positionieren.“ Alexanders Augen klebten förmlich an meinen Lippen. Ich nahm seine immer noch verletzte, weil schwer zerschmetterte Hand vorsichtig in die meine.
    „Sie erkannte, dass wir, du, ich und unser noch ungeborenes Kind, den Vampiren neue Hoffnung gaben. Wir drei verkörpern dieses neue Denken, diesen Sinneswandel in der Lebensweise der Vampire. Von nun an, sind wir die magischen Drei. Wir sind die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Wir vereinen Geburt, Leben und Tod. Wir sind eins: Körper, Seele und Geist. Wir sind die Triskele, das Mal, das ich trage ist unser ewiges Band. “ Jetzt war  ich es, die den Kopf senkte und meine Stimme wurde immer leiser.
    „Ich musste dich aus dem Bund zu Lylha und Balthasar befreien, so das diese, von Lylha vorgegebene Prophezeiung erfüllt werden konnte. Nur ich konnte dich aus dem alten Pakt  lösen. Und deswegen ließ dich Lylha durch mich töten. Du solltest dadurch von der Bindung zu Balthasar und ihr befreit werden. Ich musste dich töten, um dich an meiner Seite wieder auferstehen zu lassen. Denn nur ich war in der Lage dich auch wieder ins Leben zurückzuholen. Denn dein Blut fließt in mir, ein Teil deiner Seele ist mit der meinen verschmolzen, nur mein Herz kann deinem den Takt des Lebens vorgeben und …“, ich bemerkte wie mir die Tränen die Wangen hinunter liefen, „…nur in mir hat ein Teil von dir weitergelebt, in unserem Baby. Du warst nie wirklich tot, denn du lebtest ja in mir weiter. Es war nur dein Körper, deine Hülle, die für ein paar Augenblicke ohne Funktion war. Bis zu dem Zeitpunkt, als mein schlagendes Herz und das des Babys dich  aus deiner Starre erlösten. Bis heute bin ich dankbar und froh darüber, dass Balthasar nicht den Herzschlag meines Babys vernommen hat. Vielleicht war es Glück, vielleicht war es eine höhere Macht, ich weiß es nicht.“ Alexander hatte sich unter sehr viel Mühe aufgerichtet und mich in seine Arme genommen. „Ich habe dir immer vertraut. Ich habe immer an uns beide geglaubt“, flüsterte er mir zu.
    „Ich bin so dankbar, dass wir es geschafft haben. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn…wenn du nicht zurückgekehrt wärst“, schluchzte ich gegen seine Schulter und der Horror der Geschehnisse packte

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