Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
Vom Netzwerk:
froh sie hier zu haben. Dieses große Haus wäre viel zu viel Arbeit für mich allein. Gerade jetzt, wo so viele Gäste bei uns wohnen und ich mich auch um Dean kümmern muss. Glücklicherweise sind Karl und Helene ganz vernarrt in den kleinen Burschen und wann immer es ihre knapp bemessene Freizeit zulässt, widmen sie sich dem Baby. Ich fühle mich wohl in dem Haus, in dem wir leben. Ich bin froh von den Menschen und Vampiren umgeben zu sein, die schon fast meine Familie sind. Dennoch denke ich auch oft an die Menschen, die fehlen: meine Mom, meine Granny und natürlich Francesca. Mit einem Seufzer gehe ich aus dem Esszimmer hinüber zum Wohnzimmer. Dort sind Alexander und die anderen. Magarete und Julian sind ebenfalls heute Abend unsere Gäste. Sie sind jedoch erst gegen Mittag, aus Kanada kommend, gelandet und ruhen sich noch aus. Die Männer kümmern sich um den Weihnachtsbaum, der bereits fast fertig geschmückt ist und Vanessa spielt mit Dean. Mein kleiner Sohn schläft mit seinen fünf Monaten am Tag nicht mehr so häufig und verlangt daher inzwischen viel Aufmerksamkeit. Vanessa ist nach meinem Geburtstag nicht wieder zurück nach Arizona gegangen. Sie ist zunächst hier geblieben und arbeitet in der kleinen Galerie von Mr. Leigh. Sie hat dauerhaft das Gästezimmer im Westflügel bezogen und ich sehe sie immer öfter mit Sebastian. Sie sind bereits einmal essen gegangen und er hat sie zu einem Musical Abend am Broadway eingeladen. Vanessa hat sich gut hier eingelebt. Sie kommt mit der Situation gut klar. Manchmal verzieht sie ein wenig das Gesicht, wenn einer der Vampire vor ihren Augen  Blutkonserven trinkt. Aber ich denke, auch daran wird sie sich früher oder später gewöhnen. Sebastian, auch er hat sich verändert. Nicht nur, dass er sich von seiner dominanten Mutter distanziert hat, er versucht auch bereits Alexanders Lebensstil anzunehmen. Er trinkt Blutkonserven. Er sagt jedoch auch offen, dass er es verabscheut und nur aus Rücksicht auf uns tut. Seiner Meinung nach geht nichts über frisches Blut. Bei solchen Äußerungen werfe ich ihm immer einen entsprechenden tadelnden Blick zu. Dennoch scheint er auf eine mir nicht verständliche Weise Vanessas Herz erobert zu haben. Immer wieder beobachte ich, wie sie sich verliebte Blicke zuwerfen. Ich setze mich zu Vanny auf das Sofa und schaue den Männern zu, wie sie sich beraten, wo der für meine Begriffe ohnehin bereits überladen wirkende Baum noch Lücken aufweist. Vanessa hat sich bereits umgezogen und sieht umwerfend aus in ihrem dunkelgrünen Kleid. Ich müsste auch schon längst unter der Dusche stehen und mich für den Abend fertig machen, denn auch unser kleiner Sohn muss noch ein wenig herausgeputzt werden. Aber irgendwie fühle ich mich heute müde und erschöpft.
    „Kannst du noch ein wenig mit Dean spielen? Ich geh nur schnell hoch und mache mich frisch“, frage ich Vanessa. Sie dreht sich zu mir und sagt: „Ja, klar, kein Problem, kann ich machen.“ Jetzt wo sie sich zu mir gedreht hat, sehe ich zwei winzige Punkte an der Seite ihres Halses. Das ist doch wohl nicht,…das kann doch nicht...! Wahrscheinlich starre ich sie so unvermittelt an, dass sie sich schnell verlegen wegdreht. Ich blicke schnell nach unten und stammle etwas von wegen „Ich geh dann mal“, und erhebe mich vom Sofa. Auf dem Weg zum Schlafzimmer mache ich mir noch einmal bewusst, was ich glaube, eben an Vanessas Hals gesehen zu haben: ein Bissmal! In unserem Zimmer angekommen entledige ich mich meiner Klamotten und springe unter die Dusche. Während der heiße Wasserstrahl über meinen Körper gleitet, frage ich mich, warum ich so entrüstet bin. Ich habe doch nicht das alleinige, exklusive Recht, mit Vampiren zusammen zu sein. Dennoch glaube ich auch eine gewisse Verantwortung zu tragen. Immerhin ist Vanessa meine beste Freundin und ich kenne Sebastian noch nicht so lange, als dass ich mir sicher sein könnte, dass er es ernst meint mit Vanny. Plötzlich geht die Tür der Duschkabine auf und Alexander gesellt sich zu mir. Sogleich nimmt er mich in seine Arme und wir genießen beide schweigend diese wunderbar heiße Dusche.
    „Was ist los?“, fragt er mich nach einer Weile und schenkt mir einen Kuss hinters Ohr. „Weißt du, dass Sebastian und Vanessa …“ „ Ja!“, sagt er leise und beginnt mich einzuseifen.
    Ich schaue ihn durch den heißen Wasserdampf ärgerlich an. „Und du hast mir nichts davon erzählt?“ „Nein! Es geht uns nichts an! Sebastian hat

Weitere Kostenlose Bücher