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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Geschenke. Die meisten Pakete und Päckchen sind mit Papier eingeschlagen auf denen bunte, kindliche Weihnachtsmotive zu sehen sind. Das werden wohl die Geschenke für Dean sein, der bereits friedlich schlummernd bei Alexander im Arm liegt. Ich schaue zu ihm und muss lächeln. Alex hält das Baby und unterhält sich mit Sebastian. Dean liegt auf dem Bauch auf dem Unterarm seines Vaters und schläft mit offenem Mund. Ein warmes Glücksgefühl durchströmt mich. Ich liebe meine beiden Männer so sehr, dass mein Herz vor Glück schneller schlägt.
    Plötzlich richtet sich Alexanders Blick unvermittelt auf mich. Es scheint, als blende er alles um sich herum aus und starrt zu mir herüber. Sein Gesicht sieht aus, als würde er sich auf etwas konzentrieren. Dann steht er auf und reicht Dean an Margarete weiter. Er kommt mit einem schiefen Grinsen zu mir und nimmt, ohne ein Wort zu sagen, meine Hand in seine und zieht mich zu sich herauf. Wir blicken uns tief in die Augen. Es ist ein magischer Moment. Wir sind beide der Gegenwart vollkommen entrückt, als er sich zu mir herabbeugt und mich küsst. Es ist still um uns herum geworden und irgendwie ist mir die Situation auch peinlich. Wir stehen hier vor allen unseren Freunden und der Familie und küssen uns ungeniert, wie zwei verliebte Teenager. Dann höre ich ihn in meinem Kopf:
    „ Sam, dass ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das du mir machen konntest.“ Ich habe keine Ahnung, wovon er redet und schaue ihn fragend an, nachdem er meine Lippen wieder freigegeben hat. Schließlich flüstert er mir zu: „Da ist ein zweiter Herzschlag in dir. Ich höre ihn, ganz sacht, so als wolle er sich noch nicht zu erkennen geben.“ Seine Augen blicken mich glücklich an. Sollte es wirklich wahr sein? Sollte ich erneut schwanger sein? So schnell?                                                                          Natürlich haben die anderen mitbekommen, was eben zwischen Alexander und mir geschehen ist und ein leises, jedoch überaus erfreutes Gemurmel ist von allen Seiten zu hören. Als Alexander mich wieder freigibt, kommen Vanny und Luca und die anderen auf uns zu und gratulieren uns. Das alles verwirrt mich und ich fühle mich von dieser Neuigkeit total überrumpelt. Aber dennoch macht es Sinn, was Alex glaubt zu wissen. Meine Regel ist schon seit Wochen überfällig, ich bin in letzter Zeit etwas gereizt und launisch und dieses seltsame Essverhalten! Erst wahnsinnigen Appetit auf etwas haben und dann, wenn das Objekt der Begierde vor mir steht, habe ich keinen Hunger mehr. Schließlich finde ich mich nun doch mit dieser überraschenden Neuigkeit ab und beginne mich zu entspannen. Ja, es wäre schön, ein weiteres Kind zu bekommen. Ich werde sofort einen Test machen und wenn Dr. Armenti in drei Wochen kommt, wird er mir hoffentlich bestätigen, wovon ich bereits jetzt überzeugt bin.
    Ich gehe zu Margarete und nehme ihr Dean ab, der immer noch friedlich vor sich hin schlummert. Sie blickt mich aus unergründlichen, emotionslosen Augen an.
    „Dafür, dass du dich vor nicht allzu langer Zeit vehement dagegen gewehrt hast, eine vampirische Gebärmaschine sein zu wollen, geht eure Familienplanung aber sehr rasant voran“, sagt sie leise, mit bissigem Unterton. Ich schaue sie kalt an.
    „Nun, es war vielleicht nicht geplant so schnell wieder schwanger zu werden, aber unsere Kinder sind aus unserer Liebe zueinander entstanden und nicht aus irgendwelchem gesellschaftspolitischen, rasseerhaltendem Kalkül heraus. Dean und seine Geschwister sind Kinder, die wir uns wünschen ihrer selbst willen und sie werden geliebt und behütet aufwachsen und später einmal selber entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten“, gifte ich zurück.
    „Aber sie werden Vampire sein. Dagegen kannst selbst du nichts machen!“, entgegnet sie süffisant und streicht demonstrativ über Deans Köpfchen. Ich hasse sie! Und sie erwidert dieses Gefühl mit der gleichen, leidenschaftlichen Intensität.
     

     
     
     
    Juni
     
     „Wie geht es dir?“, fragt mich Rhys und starrt auf meinen riesigen Bauch. „Ich fühle mich wie ein gestrandeter Wal!“, gebe ich schlecht gelaunt zurück. Er nickt. So als wüsste er, wie man sich da fühlt. Schon allein diese Geste bringt mich zur Weißglut. Dieses  Kind in mir hat mich zu einem unförmigen, kugeligen Etwas mutieren lassen. Ich fühle mich dick und hässlich. Da hilft es auch nicht,

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