SAM
sie herzlich. Dann fällt ihr Blick auf mich. Sie schaut mich ebenso freundlich wie interessiert an.
„Mathilda, das ist Mrs. Samantha Ravenport. Sie ist meine persönliche Assistentin und wird mich hier bei einigen geschäftlichen Dingen unterstützen. Ist Jonathan da?“
Sie kommt auf mich zu und gibt mir die Hand. „Herzlich willkommen. Ich hoffe es gefällt ihnen hier.“
„Danke, ja, bestimmt“, erwidere ich ebenso freundlich. Dann weist sie uns den Weg in eines der nächsten Zimmer.
„Das wird ja auch Zeit. Allein Billard zu spielen ist tödlich langweilig.“
Jonathan steht an dem in der Mitte des Raumes befindlichen Billardtisch und sieht Alex herausfordernd an.
„Du weißt doch, der Verkehr um diese Zeit ist wirklich furchtbar“, entgegnet Alexander.
Dann fällt Jonathans Blick auf mich. Diesmal bin ich drauf vorbereitet und dennoch fühle ich mich wieder sehr unwohl in seiner Gegenwart.
„Wie geht es ihnen Miss Ravenport. Haben sie eine angenehme Fahrt gehabt oder ist er wieder wie ein Henker gefahren?“
Ich muss unwillkürlich etwas lächeln. „Danke es geht mir gut und die Fahrt war sehr angenehm.“ Alex wirft Jonathan einen triumphierenden Blick zu.
„Kommt, ich zeige euch eure Zimmer.“
Er legt den Queue zur Seite und geht aus dem Zimmer. Alex folgt ihm und nimmt dann meine Hand, um mich mitzunehmen. Wir haben uns heute kaum berührt, daher empfinde ich dieses Kribbeln jetzt besonders stark. Er sieht mich zärtlich an und ich lächle ihm zu. In der oberen Etage angelangt, weist Jonathan auf die erste Tür auf der rechten Seite des Flures und öffnet sie.
„Bitte Mrs. Ravenport, fühlen sie sich ganz wie zu Hause. Alex, dein Zimmer ist gleich nebenan. Ich denke Mrs. Ravenport möchte sich vor dem Essen bestimmt etwas frisch machen. Und ich warte im Billardzimmer auf dich“, sagt er zu Alexander gewandt. „Es steht noch eine Revanche aus!“ Dann verabschiedet er sich mit einem kurzen Nicken und geht die Treppen hinunter. Ich stehe noch immer vor meiner offenen Zimmertür. Mein Koffer wurde bereits hochgetragen und steht vor meinem Bett.
„Alles okay?“ fragt mich Alexander .
„Hm!“ Ich gehe in mein Zimmer und werde sogleich von Alex festgehalten. Er zieht mich zu sich heran. Wie stehen uns gegenüber, ganz nah, ich spüre wieder die Wärme seines Körpers. Die Hand, mir der er mich eben noch festgehalten hat, gleitet nun um meine Hüfte. Er presst meinen Körper fester gegen den seinen, unsere Gesichter sind nur noch Zentimeter voneinander entfernt. Seine Augen wandern über mein Gesicht. Ich fühle wieder mein Herz heftig klopfen, mein Atem geht schneller, meine Haut scheint zu glühen. Dann beugt er sich zu mir herab und küsst mich. Sanft und doch fordernd. Mein Herz macht wieder diesen seltsamen Hüpfer und dann geschieht etwas Unheimliches. Ich habe das Gefühl seinen Herzschlag zu spüren, wie er in den gleichen Rhythmus fällt, wie der meines Herzens. Diesmal löse ich den Kuss und sehe ihn verwundert an.
„Du hast es auch gefühlt?“, fragt er mich leise. Sprachlos nicke ich nur.
„Was das wohl zu bedeuten hat? Vielleicht sind wir ja füreinander bestimmt.“ Er lächelt mich etwas schief an. Ich gehe einen Schritt zurück und schüttle ein wenig den Kopf.
„Ich habe so etwas noch nie erlebt, was tust du mit mir?“ Ich schaue ihm nun direkt in seine warmen, braunen Augen.
„Ich weiß auch nicht, was zwischen uns passiert, Sam. Alles was ich weiß, ist, dass ich dich brauche und bei dir sein will.“ Ich senke den Blick und bin zu verwirrt um etwas zu entgegnen.
„Ich muss jetzt gehen“, sage ich dann leise, gehe in mein Zimmer und schließe die Tür vor seiner Nase. Als ich auf dem Bett sitze und meinen Blick durch das Zimmer gleiten lasse, sind meine Gedanken immer noch bei dem Kuss von eben. Irgendwie ist mir das alles unerklärlich. Er ist doch nur ein Mann, wie jeder andere. Naja, abgesehen davon, dass er verboten gut aussieht, einen umwerfenden Charme hat, finanziell gut situiert ist und ich mich in ihn verliebt habe. Warum aber reagiere ich so stark auf ihn? Was spielt sich da zwischen uns ab? Beeinflusst er, auf welche Art auch immer, meine Reaktionen auf seine Berührungen? Oder ist das alles auch für ihn eine vollkommen neue Erfahrung? All diese Empfindungen und Gedanken, die mir über uns durch den Kopf gehen, führen zu keiner logischen Erklärung. Ich fühle mich den Emotionen, die auf mich einwirken, hilflos ausgeliefert.
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