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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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entdecken?«
    »Dann kletterst du, als wäre der Teufel hinter dir her.«
    Laurel küsste ihn auf den Mund. »Sei vorsichtig.«
    »Du auch.«
    Rey schaute um die Ecke. Er konnte nur den einen Mann sehen, der immer noch vor dem Teich stand, während der andere im Innern der Höhle verschwunden war. Sie mussten sich beeilen, er konnte jederzeit den Durchgang entdecken, durch den sie nach oben geklettert waren. Rey nickte Laurel aufmunternd zu, worauf sie ebenfalls nickte und los kroch. Am liebsten hätte er sie zurückgerufen, weil es zu gefährlich war, aber hierzubleiben wäre Selbstmord. Er wartete, bis Laurel ein Stück geklettert war, dann schlich auch er los. Gerade als er dachte, sie würden es schaffen, ohne entdeckt zu werden, erschien ein Kopf an der Abbruchkante.
    »Da sind sie!«
    Rey zuckte zusammen. Verdammt! Laurel hatte sich zu ihm umgedreht, ihre Augen waren weit aufgerissen. »Weiter!«
    Plopp. Steine rieselten von der Felswand. Laurel wartete nicht auf eine weitere Aufforderung, sondern kletterte so schnell es ging weiter. Rey folgte so dicht hinter ihr, dass er sie möglichst mit seinem Körper vor den Kugeln schützen konnte.

32
    Morgan reichte Sam die Wasserflasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Obwohl die Sonne noch gar nicht richtig aufgegangen und es ziemlich kühl war, schwitzte er schon. Sie liefen in einem Tempo den Pfad hinunter, das fast selbstmörderisch war. Jedenfalls war es sogar schwierig für ihn, Sam zu folgen. Zwar war er gut trainiert, dafür jedoch kein Leichtgewicht, vielleicht lag es aber auch daran, dass er nicht mehr der Jüngste war … Wie auch immer, er würde mit Sam mithalten, sie keinen Augenblick allein lassen. Noch einmal würde er nicht zulassen, dass sie in Gefahr geriet. Er steckte die Flasche wieder ein und machte sich an den Abstieg. Er hoffte inständig, dass Rey und Laurel gar nicht bedroht wurden, sondern fröhlich durch die Gegend wanderten und sich von ihnen eher gestört fühlen würden. Doch sein Gefühl sagte ihm eindeutig etwas anderes, und er hatte gelernt, seinen Instinkten zu vertrauen.
    »Wie weit ist es noch?«
    Sam warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »In diesem Tempo noch etwa eine Stunde bis in den anderen Canyon.« Damit ging sie noch schneller. »Gott, wir müssen uns beeilen! Wenn jemand die Skizze genommen hat und ihnen gefolgt ist, dann kommen wir vielleicht zu spät. Ich hätte doch schon gestern Abend losgehen sollen.«
    »Das hätte überhaupt nichts gebracht, und das weißt du auch.« Morgans Stimme wurde weicher. »Ich verstehe ja, dass du dir Sorgen machst, Sam, aber es hilft ihnen nicht, wenn du ebenfalls in Gefahr gerätst.«
    Sam schwieg kurz, dann seufzte sie. »Ich weiß. Aber ich fühle mich so verdammt hilflos!«
    »Mir geht es genauso. Aber wir haben es bald geschafft, dann wissen wir, woran wir sind. Du wirst sehen, wir werden Rey und Laurel finden.«
    Sam schwieg, aber ihr ging sicher das Gleiche durch den Kopf wie Morgan: Sie würden sie bestimmt finden, aber würde es ihnen dann noch gut gehen?
    Rey fluchte tonlos, als er rasch über die rutschigen Steine kletterte. Endlich war Laurel in Sicherheit. Er selbst befand sich allerdings immer noch mitten in der Schusslinie, beleuchtet vom Strahl zweier Taschenlampen, und auch der Himmel wurde mit jeder Minute heller. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er getroffen wurde. Rey warf sich die letzten Meter nach vorne. Er spürte einen Schlag am Bein, robbte aber weiter, bis er hinter den Felsen war. Sofort war Laurel bei ihm, fasste ihn besorgt am Arm.
    Rey schob sie sanft von sich, dann erhob er sich. »Komm, wir müssen weiter.«
    Er nahm sie bei der Hand und zog sie mit sich, hinter den schützenden Felsen weiter das Bachbett hinauf. Rufe und Poltern wurden hinter ihnen laut, die Männer folgten ihnen also. Das Bett, welches das Wasser in den Fels gegraben hatte, führte in zahlreichen Windungen immer höher hinauf. Durch die sich zu beiden Seiten auftürmenden Felswände konnten sie nicht erkennen, wo sich die Männer befanden oder wie weit es bis zum nächsten Plateau noch war. Das Wasser floss immer kräftiger, je höher sie kamen, zumindest schien es Rey so. Manchmal mussten sie sich links und rechts am Rand des Wasserbetts abstützen, um nicht mit nach unten gerissen zu werden. Das Rauschen schluckte sämtliche Geräusche, die ihre Verfolger verursachten. Deshalb konnte Rey nicht bestimmen, ob sie noch weiter unten oder schon dicht hinter ihnen waren.

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