Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
brannte mit voller Kraft auf Laurels Kopf und würde das wohl auch weiterhin, bis sie um sechs Uhr schließlich unterging. Sie schwitzte unter ihrer Kappe und der dünnen Safarikleidung, und die Aussicht auf eine Dusche, mochte sie noch so primitiv sein, erschien ihr mit einem Mal himmlisch. Ein Rascheln ließ ihren Blick zur Seite schnellen, doch sie konnte nichts entdecken. Kopfschüttelnd blickte Laurel wieder nach unten, um nicht gleich wieder zu stolpern. Erneutes Rascheln, dann ertönte ein lauter Schrei. Laurel riss den Kopf hoch und schaute sich panisch um. Was war das? Ein Zweig im Gebüsch neben ihr bewegte sich, etwas schoss blitzschnell daraus hervor, rauschte knapp an ihrem Kopf vorbei und verschwand dann, erneut einen unheimlichen Schrei ausstoßend.
    Laurel zuckte zurück und taumelte gegen Rey, der hinter ihr stehen geblieben war. Seine Arme schlossen sich um sie und stützten sie, bis sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Einen Augenblick lang kostete sie das Gefühl seiner Hände auf ihrem Körper aus, dann drehte sie sich langsam zu ihm um.
    »Was war das?«
    Rey lächelte sie an, während er sie zögernd losließ. »Ein Vogel. Was dachtest du denn?«
    Bevor sie aufgebrochen waren, hatten alle einstimmig entschieden, sich weniger förmlich anzureden. Wodurch es ihr noch schwerer fallen würde, Rey auf Abstand zu halten.
    Verlegen zuckte Laurel mit den Schultern. »Keine Ahnung, ich habe ihn nicht gesehen, und dieser komische Schrei …« Sie verstummte und schüttelte sich.
    »Stimmt, der klang gespenstisch.« Er blickte über ihre Schulter. »Wir sollten jetzt weitergehen, Jim ist schon wieder in den Laufschritt gefallen.«
    Seufzend machte Laurel sich wieder auf den Weg. Sie ging so schnell sie konnte, aber trotzdem wurden die Abstände zwischen ihnen und dem Ranger langsam immer größer. Seine Erklärungen waren ziemlich dürftig, meist zeigte er nur flüchtig in irgendeine Richtung. Und diejenigen weiter hinten in der Schlange konnten sich dann selbst einen Reim darauf machen – falls sie überhaupt entdeckten, was er ihnen zeigen wollte. Es hatte Ähnlichkeit mit dem Kinderspiel »Stille Post«, spätestens der dritte in der Reihe verstand entweder gar nichts mehr oder gab etwas ganz anderes weiter, als ursprünglich gesagt wurde. Die Idee brachte Laurel mehr als einmal zum Lachen. Im Geiste machte sie sich eine Notiz für ihren Artikel.
    Etwa anderthalb Stunden später saßen sie auf einer kleinen, abschüssigen Grasfläche, durch höhere Gräser verdeckt, an einem großen, fast trockenen Wasserloch. In der weichen, sandigen Erde waren Abdrücke und Dung unzähliger Tiere zu erkennen. Von den Regenfällen waren noch einige Tümpel übrig geblieben, in denen die Tiere sich anscheinend gerne wälzten. Sie hatten erst ein kleines Picknick veranstaltet – mit heißem Tee: Nkosi hatte sogar einen Kessel mitgebracht und ein Erdloch dafür gegraben. Jetzt saßen sie alle gesättigt und gespannt da, um endlich Tiere aus der Nähe beobachten zu können.
    Reys Camcorder lag griffbereit auf seinem Schoß, während er aufmerksam die Umgebung betrachtete. Außer dem Zwitschern der Vögel war kein einziger Laut zu hören. Schon seit einer halben Stunde warteten alle geduldig, dass irgendwann einmal ein Tier auftauchte, irgendetwas geschah. Nur hin und wieder ertönte ein leises Scharren, wenn jemand sein Gewicht verlagerte, doch sonst herrschte absolute Stille. Es war erstaunlich, dass eine so große Gruppe absolut leise sein konnte. Ein Lächeln huschte über Reys Züge, als Laurel zum wahrscheinlich hundertsten Mal überprüfte, ob ihre Kamera auch wirklich einsatzbereit war. Er konnte nur ahnen, wie schwer es ihr fallen musste, ruhig sitzen zu bleiben. Neben dem Fotoapparat lag auch ihr Notizblock samt Stift, damit sie sich hin und wieder Notizen machen konnte.
    Erneut stieß sie unbeabsichtigt mit ihrem Knie an sein Bein und sandte damit einen Hitzestoß durch seinen Körper. So erging es ihm jedes Mal, wenn sie ihn berührte. Er wusste nicht, woran es lag, vielleicht an der erzwungenen Bewegungslosigkeit oder dem Fehlen von Ablenkung, jedenfalls war er sich jeden Atemzugs und jeder Bewegung bewusst, die sie machte. Aus den Augenwinkeln bewunderte er einmal mehr den perfekten Sitz ihres T-Shirts und der Trekkinghose. Schuldbewusst lenkte er schnell den Blick in eine andere Richtung, aber irgendwie schien er immer wieder von alleine zu der Gestalt neben sich zu wandern.
    Gerade als er sich

Weitere Kostenlose Bücher