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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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dass sie zur Abwechslung einmal Glück hatten?
    Wie um ihre Hoffnung im Keim zu ersticken, kam auch schon der Mann in ihr Blickfeld. Er blieb an der Stelle stehen, wo Laurel kurz zuvor gestrauchelt war, und schaute um sich. Die Waffe, offensichtlich eine Pistole, hielt er immer noch in der Hand, das Messer steckte jetzt in einer Scheide am Gürtel. Sein Blick glitt suchend über die nähere Umgebung, bis er schließlich am Baumstamm hängen blieb. Als würde er von ihren angsterfüllten Augen magisch angezogen, kam er zielsicher auf ihr Versteck zu.
    Rey beugte sich schützend über Laurel, den Blick starr auf den herankommenden Mann gerichtet. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als auszuharren und zu hoffen, dass er sie vielleicht doch nicht entdeckte. Sie saßen hier fest, ihr Fluchtweg war abgeschnitten. Noch zehn Meter, acht, sechs … Rey schob Laurel hinter sich, nachdem er ihr zu verstehen gegeben hatte, auf sein Zeichen hin loszulaufen. Er ignorierte ihr Kopfschütteln und Gestikulieren, und Laurel wusste nicht, wie sie ihm klarmachen sollte, dass es Selbstmord wäre, unbewaffnet gegen diesen Verbrecher vorzugehen. Ihre Hand legte sie auf seinen Rücken und spürte seine angespannten Muskeln.
    Plötzlich erklang eine Stimme aus der Ferne. »Jacobs, wo bleiben Sie? Wir müssen jetzt aufbrechen, wenn wir nicht im Dunkeln hier festsitzen wollen.«
    Der Mann drehte sich halb um und blickte in die Richtung zurück, aus der er gekommen war. Sein gemurmelter Fluch verriet, dass er nicht besonders glücklich über die Störung war. »Ich komme.«
    Laurel zuckte unter seiner lauten Stimme zusammen, ein Zittern lief durch ihren Körper. Sie erstarrte, als seine Augen wieder über den Baum glitten. Würde er tatsächlich umkehren oder erst nach ihnen suchen? Erleichtert atmete sie auf, als er schließlich nach einem letzten Blick auf ihr Versteck auf dem Absatz kehrtmachte und zurück zu seinen Kumpanen marschierte. Nach einer Weile waren keine Geräusche mehr zu hören, und Laurel hob den Kopf, um über den Stamm hinwegzublicken. Sofort drückte Rey sie wieder hinunter. Fragend schaute sie ihn an.
    »Was ist, wenn es ein Trick ist?« Sein Flüstern war kaum zu hören.
    Augenblicklich kauerte sie sich tiefer auf den Boden. Sie hatte überhaupt nicht darüber nachgedacht, aber Rey hatte recht, der Mann konnte immer noch in der Nähe sein und nur darauf warten, dass sie aus ihrem Versteck herauskamen. So oder so konnten sie nicht hierbleiben, denn wenn ihr Verfolger den anderen davon berichtete, dass er unwillkommene Zeugen hierher verfolgt hatte, dann würde er womöglich mit Verstärkung zurückkehren.
    Rey schien den gleichen Gedanken zu verfolgen, denn er beugte sich dicht an ihr Ohr. »Ich will sehen, ob die Luft rein ist. Warte hier.«
    »Das ist zu gefährlich! Wenn er darauf wartet, dass du auftauchst, dann …«
    Rey lehnte seine Stirn an ihre. »Das weiß ich, aber wir haben keine andere Möglichkeit. Wir müssen hier weg, und zwar so schnell wie möglich!«
    »Sei bitte vorsichtig …«
    Ihre Lippen waren einander so nah, dass Rey sie sanft küsste, bevor er sie langsam von sich schob. Er setzte sich auf die Fersen und kauerte hinter der großen Wurzel, um vorsichtig hinauszuspähen. Nichts rührte sich, niemand trat aus dem Gebüsch, kein Zweig bewegte sich. Vielleicht war der Mann ja wirklich verschwunden, aber erst mussten sie sich Gewissheit verschaffen. Langsam, Zentimeter für Zentimeter, schob Rey sich in die Höhe, bis er schließlich aufrecht stand, ein lohnenswertes Ziel für jemanden, der im Gebüsch auf diese Gelegenheit lauerte. So schnell wie möglich schlich Rey durch das kniehohe Gras auf die Stelle zu, wo ihr Verfolger verschwunden war. Lautlos verschwand er im Gestrüpp und damit aus Laurels Blickfeld.
    Mit einem Mal wurde Laurel seine Abwesenheit schmerzhaft bewusst. Obwohl Rey nur einige Meter von ihr entfernt war und – hoffentlich – bald wiederkommen würde, kam sie sich allein und verlassen in der Wildnis vor. Zitternd schlang sie die Arme um ihre angewinkelten Knie. Und plötzlich wurde ihr klar, wie hilflos sie als Stadtmensch war. Nicht dazu geschaffen, sich in der unberührten Natur zurechtzufinden. Jedenfalls nicht ohne einen erfahrenen Begleiter an ihrer Seite. Die nackte Angst, hier sterben zu müssen, ergriff auf einmal von ihr Besitz. Erneut lief ihr ein Schauder über den Rücken, als sie darüber nachdachte, was bisher alles geschehen war. Ihre Hände ballten sich zu

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