Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd
Wort.
Er beugte sich zu Laurel hinab. »Aufstehen, Laurel, sonst bekommen wir nichts mehr zu essen!«
Langsam öffnete sie die Augen und blinzelte ihn verschlafen an. »Essen?«
»Ja, und ich kann dir versichern, dass meine Mutter besser kocht als ich.«
Laurel gähnte und streckte sich genüsslich. »Wie spät ist es? Habe ich noch Zeit für eine Dusche?«
Sie schien überhaupt nicht zu bemerken, wie Rey sich an ihrem Anblick weidete. Schließlich räusperte er sich und blickte auf den Wecker. »Genug Zeit, wenn du jetzt aufstehst.«
Laurel setzte sich langsam auf. Ihre Haare standen ihr in alle Richtungen vom Kopf ab. Unwillkürlich streckte Rey die Hand aus, um die Strähnen glatt zu streichen. Doch dann zog er sie rasch wieder zurück. Wenn er jetzt seinem Impuls nachgab und sie berührte, würde er sich nicht länger beherrschen können. Ihm wurde ganz heiß, als er zusah, wie Laurel sich aus dem Bettlaken schälte und sich auf den Weg ins angeschlossene Badezimmer machte.
Vor der Tür blieb sie stehen und blickte sich um. »Oh, ich brauche saubere Sachen, hattest du meinen Koffer vorhin mitgebracht?«
Rey wandte den Blick ab und rieb sich über die heiße Stirn. »Nein, das Gepäck hab ich ganz vergessen. Es steht noch unten im Flur. Geh ruhig schon mal unter die Dusche, ich bringe die Sachen dann nach oben.«
»Aber …«
»Ein Bademantel hängt an der Tür.«
»Okay.« Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Danke.«
Rey schlüpfte in seine Jeans, öffnete die Tür und zuckte zurück, als ein dunkler Schatten auf ihn zukam. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, während er versuchte, im Dunkel des Flurs etwas zu erkennen.
»Ich bin es nur.« Licht flammte auf und enthüllte Morgans kräftige Gestalt. »Ich dachte, ihr hättet vielleicht gerne euer Gepäck.«
Rey befeuchtete die trockenen Lippen. »Gerade wollte ich es holen gehen.« Er blickte um sich und erkannte, dass bereits alle Koffer, Taschen und Rucksäcke aus dem Mietwagen auf dem oberen Treppenabsatz standen. »Aber ich sehe, das ist nicht nötig. Vielen Dank, Morgan.«
Morgan zuckte mit den Schultern, dann stieß er einen leisen Pfiff aus. »Netter Bluterguss.«
Rey folgte Morgans Blick, der die von Dunkelblau bis Lila changierenden Flecken an seiner Seite musterte.
»Ein Unfall?«
»Eine Herde Nashörner wollte uns partout nicht in Ruhe lassen.«
»Das stelle ich mir … unangenehm vor.«
»Das war es auch.« Aber nicht nur, dachte er bei sich. Ein Lächeln überzog Reys Gesicht, als er sich an den Kuss im Graben erinnerte. »Aber wie du siehst, sind wir ihnen dann doch entwischt und heil wieder im Camp angekommen.« Nachdem sie auf eine Bande Wilderer gestoßen waren und die Nacht in der Wildnis verbracht hatten. Doch das musste er Morgan ja nicht gleich auf die Nase binden. Rey straffte sich. »Ich muss jetzt die Taschen reinbringen, Laurel braucht frische Sachen, alles Weitere berichten wir nachher beim Essen. Noch mal vielen Dank für deine Hilfe.«
»Kein Problem.«
Nachdem er sämtliche Gepäckstücke in sein Apartment geschafft hatte, schloss er leise die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Durch die geschlossene Badezimmertür hörte er das Prasseln der Dusche. Seine Lider schlossen sich, während er versuchte, die Bilder zu unterdrücken, die augenblicklich auf ihn einstürmten. Laurel unter der Dusche. Nackt. Nass. Wassertropfen, die auf ihrer nackten Haut perlten. Um sich abzulenken machte Rey sich daran, seinen Rucksack auszupacken. Als Nächstes inspizierte er die wertvolle Filmausrüstung. Obwohl er sie immer im Handgepäck mitnahm, konnte es auch mal vorkommen, dass jemand unvorsichtigerweise einen schweren Gegenstand ins Gepäckfach schob. Teil für Teil betrachtete er sie prüfend und atmete auf, als er feststellte, dass alles heil geblieben war. Er war so in seine Aufgabe vertieft, dass er es erst gar nicht bemerkte, als Laurel leise die Tür öffnete und ins Zimmer trat.
Als er aufblickte, stockte ihm der Atem. In seinen viel zu großen Bademantel gehüllt, die nassen Haare glatt nach hinten gekämmt, wirkte sie viel jünger als sonst. Verletzlicher. Auch der etwas schüchterne Blick ihrer goldbraunen Augen trug zu dieser Wirkung bei. Rey stand auf und ging langsam auf sie zu. Einen Schritt von ihr entfernt blieb er stehen. Mit der Hand strich er ihr sanft eine Haarsträhne hinters Ohr. Langsam ließ er die Hand wieder sinken und atmete tief durch.
»Morgan hat unsere Sachen bereits
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