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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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dichten Nebels, der sich rund um Durban herabgesenkt hatte. Immer wieder versuchte Rey, seine langen Beine im Gang auszustrecken. Irgendwann gab er es jedoch auf, nachdem die Stewardess zum wiederholten Male darüber gestolpert war. Laurel hatte den Kampf gegen die Müdigkeit verloren. Ihr Kopf lag an seiner Schulter, ihre Brust hob und senkte sich unter ihren regelmäßigen Atemzügen, während sie tief und fest schlief.
    Lächelnd blickte Rey auf sie hinunter. Die Strapazen und all die Aufregung hatten sich zu guter Letzt doch noch gelohnt: Laurel war bei ihm. Ihre Hand war in seiner vergraben, ihr Knie berührte seinen Oberschenkel. Ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus. Sie gehörte zu ihm, er fühlte es ganz deutlich. In den nächsten Tagen würde er alles dafür tun, damit auch sie erkannte, dass sie zusammengehörten. Fast erschrak er selber über die Heftigkeit seiner Gefühle für Laurel, die er doch erst so kurze Zeit kannte. So etwas war ihm noch bei keiner Frau passiert.
    Rey schloss ebenfalls die Augen und erwachte erst wieder, als das Flugzeug mit einem Ruck von der Startbahn abhob. Desorientiert schaute er um sich, bis er realisierte, wo er war. Erleichtert lehnte er sich im Sitz zurück. Bald würden sie wieder auf amerikanischem Boden sein, dann mussten sie wenigstens nicht mehr fürchten, von den Wilderern verfolgt zu werden. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er darüber nachdachte, was die Männer dem Nashorn angetan hatten. Sonst schnitt er seine Filme meist selbst, aber diesmal würde er das seinem Freund überlassen. Cookie und er waren zusammen auf der Universität gewesen. Er arbeitete bei einem kleinen Sender und hatte Erfahrung darin, das Beste aus dem vorhandenen Material herauszuholen. Rey war sicher, dass der Film in Amerika viel Aufmerksamkeit finden würde. Natürlich wäre es eine Illusion zu glauben, damit die Welt verändern zu können. Aber wenn auch nur einigen Tieren damit das Leben gerettet werden konnte, dann wäre es immerhin ein kleiner Erfolg.
    Obwohl sie die meiste Zeit geschlafen hatte, fühlte Laurel sich wie gerädert, als sie etliche Stunden später auf dem Flughafen von Las Vegas landeten. Es war zwar schon Oktober, dennoch wurden sie von brütender Hitze empfangen. In der Wüstenstadt, wo kein Baum Schatten spendete, flimmerte der Asphalt. Durch dichten Verkehr fuhren sie vorbei an den bunten, glitzernden Palästen der Kasinos und Hotels. Wäre sie nicht so erschöpft gewesen, hätte Laurel wohl mit offenem Mund das große Schiff bestaunt, das mitten in einer Lagune lag. Doch so hatte sie nur einen müden Blick dafür. Sie hielt es für übertrieben, mitten in der Wüste ein riesiges Becken mit Wasser zu füllen, in dem Piraten versuchten, ein Schiff zu versenken. Überhaupt kam ihr die Stadt mit dem ganzen Spektakel, das sie bot, zu künstlich und überdreht vor. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie geradewegs aus der Wildnis kam.
    Beeindruckender fand sie die karge Wüste, die die Stadt umgab. Während in Las Vegas dank künstlicher Bewässerung grüner Rasen wuchs, herrschte bereits wenige Meter hinter den letzten Häusern die Trockenheit. Welch ein Kontrast die Wüstenlandschaft zu der Gegend bildete, aus der sie gerade kamen! Auch im Umfolozi-Park war es heiß gewesen, doch dort gab es an den Flussläufen und Seen das ganze Jahr hindurch eine üppige Vegetation. Hier jedoch war … nichts.
    Das änderte sich, als sie die von roten, gelben und lilafarbenen Bändern durchzogenen Felsen des Valley of Fire State Parks hinter sich ließen und immer weiter in die hügelige Bergwelt hineinfuhren. Die Blätter der Bäume erstrahlten in sämtlichen Rottönen und kündeten den Herbst an. Trotz ihrer Müdigkeit genoss Laurel die Fahrt durch die atemberaubende Landschaft. Zu ihrer Schande musste sie gestehen, dass sie diese Gegend mit ihren zahlreichen Nationalparks noch nicht kannte. Nur am Grand Canyon war sie einmal als Kind mit ihren Eltern gewesen. Als Nächstes durchquerten sie den Zion National Park mit seinen rot gemusterten Sandsteinfelsen und erreichten die Wälder des Kaibab National Forest, in denen Kanab lag. Tief atmete sie die frische Luft ein.
    Neugierig sah Laurel sich um, als sie schließlich vor einem zweigeschossigen Haus anhielten, das, umgeben von Wald, am Rande der Stadt lag.
    Rey hatte ein zufriedenes Lächeln im Gesicht, als er aus dem Auto stieg. Er half Laurel aus dem Wagen, dann nahm er ihre Hand und zog sie mit sich zur

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