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Samantha Und William

Samantha Und William

Titel: Samantha Und William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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Wahrscheinlich rechnete er damit, dass sie das tat, und hatte es deswegen vermieden, mit ihr zu sprechen. Es wäre für ihn ja so viel leichter, wenn sie einfach verschwand und er der Konfrontation aus dem Weg gehen konnte.
    »Feigling«, flüsterte sie in die Nacht. Viel lieber hätte sie es in die Dunkelheit hinaus geschrien.
    Und dann? Was sollte sie danach tun? Zu ihrer Mutter? Das konnte sie nicht. Das würde heißen, sie müsste vor ihr eingestehen, versagt zu haben. Ein Hotel? Zumindest solange, bis sie eine eigene kleine Wohnung gefunden hatte. Aber, auch das würde bedeuten, dass ihre Mutter erfahren würde, dass Amber es wieder nicht geschafft hatte, auf eigenen Füßen zu stehen. Etwas richtig zu machen. In Amelias Augen wäre sicher sie schuld.
    Sie würde Erics Verhalten keine Sekunde hinterfragen, aber feststellen, dass Amber sie wieder einmal enttäuscht hatte. Und überhaupt würde sie es sowieso nicht in die Nacht hinausschreien, eher flüstern. So war sie nun mal. Irgendwie war es doch ihre Schuld, dass Eric es so einfach hatte, sie zu betrügen. Er hat sich doch von Anfang an denken können, dass sie nichts sagen würde. Wahrscheinlich glaubte er sogar, sie würde zuhause auf ihn warten und so tun, als wäre nichts gewesen. Eigentlich war sie doch der Feigling, nicht er.
    Nein, dieses Mal würde sie nicht kleinbeigeben. Sie würde jetzt hochgehen, die wichtigsten Sachen einpacken und sich dann ein Zimmer nehmen. Und sie würde nicht ihre Mutter anrufen. Das kam auf gar keinen Fall infrage.
    Amber kramte den Haustürschlüssel aus ihrer Handtasche und verfluchte den Hausmeister, der es immer noch nicht geschafft hatte, die Glühbirne über der Tür auszutauschen. Mit den Fingern tastete sie nach dem Schlüsselloch und wollte gerade den Schlüssel an ihren Fingerspitzen vorbei in das Schloss führen, als ihr eisige Luft in den Nacken blies. Erschrocken wandte Amber sich um und wich mit dem Rücken gegen die Eichenholztür.
    Sie beugte den Kopf langsam vor und schielte um den Eingang herum auf die leere Straße. Lächelnd schalt sie sich selbst für ihre Dummheit. Das war nur eine Windböe, du blöde Kuh, dachte sie und wandte sich wieder der Tür zu.
    Ein Arm schlang sich von hinten um ihre Taille, eine eiskalte Hand presste sich auf ihren Mund und dann zog sie jemand von der Tür weg. Amber zappelte in der Umklammerung, stöhnte und wand sich, doch ihr Gegner war so viel stärker als sie, und hielt sie nur umso entschlossener gegen seinen Körper gepresst.
    Ehe sie es sich versah fand Amber sich in einer Gasse, an eine Wand gedrängt wieder und der muskulöse Körper des Kerls aus der Bar drückte gegen ihren. Nicht nur, dass der Kerl ziemlich breit war, er war auch noch ein ganzes Stück größer als Amber. Amber schaffte es gerade einmal auf zwergenhafte 1, 60 Meter. Der Pirat musste mindestens 1, 85 Meter messen. Zumindest presste sich seine harte Brust gegen Ambers Gesicht. Er war jemand zu dem der Nachname Connell passte – keltisch für groß und mächtig -, nicht Amber.
    Amber hatte ihren Nachnamen noch nie gemocht. Das war ungefähr so, als ob ein Riese Winzig heißen würde. Noch immer lag seine Hand auf Ambers Mund. Er sah auf sie herab und sein Blick bohrte sich in ihren. Er hatte ein so urwüchsig raues Gesicht, wie Amber es noch nie gesehen hatte. Alles an ihm schien die Definition von männlich zu sein. Und diese Manneskraft drückte sie gegen den rauen Putz, zwängte sie zwischen der Mauer seines Körpers und der Hauswand ein und gab Amber das Gefühl, noch winziger zu sein, als sie bisher angenommen hatte.
    Sie zitterte am ganzen Körper und würde der Typ sie nicht halten, hätten ihre Knie schon lange unter ihr nachgegeben. Ihr Herz hämmerte gegen seine Brust, die Amber wie ein Schraubstock zwischen sich und der Hauswand festhielt.
    Vielleicht hätte sie ihren Mageninhalt in die Ecke neben dem Container, hinter dem sie standen erbrochen, wenn sie die Chance dazu gehabt hätte, denn ihr wurde schrecklich übel. Aus Angst? Wegen des Gestanks, der in dieser Gasse schwebte? Amber tippte auf Letzteres. Der süßliche Geruch von Verwesung lag in der Luft und Amber wollte gar nicht darüber nachdenken, was sich in den Containern befinden könnte. Vielleicht war sie nicht sein erstes Opfer? Oder der Tierarzt von nebenan hatte seine Abfälle mal wieder verbotener Weise in der Gasse entsorgt? Amber holte aus und trat dem Kerl mit ihrem Manolo gegen das Schienbein.
    » Schhht. Beruhig dich!

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