Sambanächte mit dem Playboy
verfügte über eine äußerst clevere Schulleiterin.
„Also, wo bist du gerade, Holl?“, fragte Lucia, während im Hintergrund mit Gläsern angestoßen wurde.
„Vor deiner Wohnung. ‚Wir treffen uns in Apartment 12 am 20. November‘“, las Holly die SMS vor, die in ihrem Handy gespeichert war.
„Habe ich das geschrieben?“
„Ja, aber das ist kein Problem“, log Holly unbekümmert.
Lucia stöhnte. „Natürlich habe ich das geschrieben! Ich habe dir gesagt, dass du in meiner Wohnung wohnen kannst. Jetzt erinnere ich mich. Und es ist auch okay. Oder zumindest wäre es das, wenn ich dort wäre. Aber ich habe meinen Teil des Hauses untervermietet. Oh, du Arme, das habe ich völlig vergessen. Waren sie unhöflich zu dir?“
„Genau genommen …“
„Aber du kannst in ein Hotel gehen, oder?“, zwitscherte Lucia, ehe Holly auch nur die Chance hatte, ihr zu erklären, dass die Frau, die die Tür geöffnet hatte, sehr nett gewesen war, wenn auch etwas erstaunt darüber, eine Fremde mit einem Koffer und einem hoffnungsvollen Blick vor sich zu sehen. „Natürlich kann ich das“, beruhigte Holly sie. „Es tut mir wirklich leid, dass ich dich im Urlaub gestört habe, Luce …“
„Nein, warte.“
„Was?“
„Das Penthouse!“
„Das Penthouse?“, echote Holly.
„Das Penthouse meiner Familie in London ist frei! Zumindest bin ich mir da ziemlich sicher.“
„Das Penthouse, wo?“, fragte Holly und runzelte die Stirn.
„An genau derselben Adresse“, erklärte Lucia triumphierend. „Im Schlüsselkasten neben der Seitentür befindet sich ein Ersatzschlüssel. Gib mir zehn Minuten, damit ich klären kann, ob das Penthouse wirklich frei ist und wie der Code lautet.“
„Bist du dir sicher?“
„Aber klar!“, erklärte Lucia. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist ein Café“, fuhr sie zufrieden fort. „Siehst du es? Trink einen Kaffee und warte auf meinen Rückruf …“
Holly starrte auf das stumme Handy. Nur ein Mitglied des reichen Acosta-Clans besaß ein leeres Penthouse in London, dachte sie amüsiert. Sie steckte das Telefon in die Tasche, blickte auf die andere Straßenseite hinüber und sah das Café, von dem Lucia gesprochen hatte. Die Fenster waren völlig beschlagen. Dennoch sah es einladend aus – und vor allem warm. Aber es wirkte auch verdammt schick, was Holly ein wenig einschüchterte. Das Gebäude bestand nur aus Chrom, Stahl und Glas – die Sorte Café, die ihr Freund zwischen den gigantischen Deals aufsuchte, die er angeblich an der Börse einfädelte.
Ihr Exfreund, erinnerte sich Holly, während sie begann, ihren riesigen Koffer Richtung Bordsteinkante zu ziehen. Allerdings würde sie nicht zulassen, dass ein Fehler ihr ganzes Leben bestimmte. Sie würde den miesen kleinen Mistkerl, der ihr Bankkonto geplündert hatte, einfach vergessen und neu anfangen. Im Moment bestand ihr Ziel darin, das Café zu erreichen, wo sie ein warmes Getränk zu sich nehmen konnte, solange sie auf Lucias Rückruf wartete.
Gerade als Holly die Straße überqueren wollte, blieb sie mit dem Trolley irgendwo hängen. Ein Truck fuhr an ihr vorbei und spritzte sie von oben bis unten nass. Sie zitterte noch vor Schock, als ein großer schwarzer Hund wie aus dem Nichts auftauchte und den Versuch startete, sie trocken zu lecken. Und dann gesellte sich noch ein Traumtyp in Jeans und Lederjacke dazu. „Lassen Sie mich Ihnen helfen“, sagte er mit tiefer, rauchiger Stimme, der ein leicht exotischer Akzent anhaftete. Er zerrte sowohl Hund als auch Koffer zur Seite und versuchte, Holly von der Straße zu ziehen.
„Nehmen Sie die Hände weg!“ Sie stand noch unter Schock, sodass sich ihre Stimme leicht überschlug, während sie sich bemühte, ihn von sich zu stoßen. Doch er war wie ein Fels, und was das Ganze noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass er so unglaublich gut aussah – weshalb sie sich selbst umso nasser, dreckiger und tollpatschiger vorkam.
„Tut mir leid“, entschuldigte er sich und wandte sich ab, um seinen überdrehten Hund zu beruhigen.
„Können Sie Ihr Tier nicht ein bisschen zügeln?“, fauchte sie. „Vielleicht würde es Ihnen bei einem etwas kleineren Exemplar leichter fallen?“
Hollys Stichelei verfehlte ihr Ziel. Den Mann schien es nur zu amüsieren. Während sie keifte, wirkte er unglaublich sexy. „Bouncer ist ein Rettungshund von der Straße“, erklärte er und richtete sich dabei zu seiner vollen Größe auf. „Ich muss ihm noch Manieren
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