Sams im Glück
Taschenbier lachend. »Stimmt’s?«
»Es stimmt«, sagte das Sams. »Es stummt bestimmt, es stammt bestummt, es stimmt …«
»Jetzt sei bitte mal leise und lass deine dummen Sprüche!«, rief Herr Mon. »Vor lauter Sanitätern komme ich gar nicht dazu, Mara zu erzählen, dass Bruno morgen Geschäftspartner von Herrn Oberstein werden will.«
»Von Oberstein? Machst du Witze?«, fragte Frau Taschenbier.
Das Sams fing gleich an zu singen:
»Oberstein und Unterstein
gehen ins Café.
Oberstein isst Gummibärchen,
Unterstein Gelee!«
Herr Taschenbier sagte: »Darf ich bitte schön auch mal was dazu erklären?«
»Ja, das darfst du«, gestattete Herr Mon.
»Es geht um die Umwandlungsmaschine«, sagte Herr Taschenbier. »Anton meint, Oberstein soll in das Projekt einsteigen und Geld dafür geben, verstehst du?«
»Glaubst du, du kannst ihn davon überzeugen?«, fragte seine Frau.
»Ich weiß auch nicht recht«, sagte Herr Taschenbier zögernd. »Vielleicht sollte ich tatsächlich … Hm. Ich weiß nicht …«
Herr Mon unterbrach ihn, indem er zu Frau Taschenbier sagte: »Mara, jetzt bring ihn nicht davon ab! Du siehst doch, wie diese Idee Bruno verändert hat. Schau ihn an: Er ist richtig aufgeblüht.«
Sie zögerte noch ein wenig. »Wenn Bruno meint, dass er es schafft, sollte er es machen.« Sie gab ihrem Mann einen Kuss und sagte: »Wir können das heute Abend noch mal in aller Ruhe durchsprechen. Ich kann ja mit dir üben, wie du ihn am besten für deine Idee begeisterst. Was du ihm wie sagst. Nicht dass du vor lauter Aufregung kein Wort herauskriegst.«
»Soll ich nicht lieber diesen Oberstein überzeugen?«, fragte das Sams. »Papa ist doch viel zu schüchtern. Ich könnte den Chef überzeugend überzeugen, hinüberzeugen und, wenn es nötig ist, wieder herüberzeugen, bis er total überverzeugt ist.«
»Du wirst dich hüten!«, sagte Herr Taschenbier.
»Na gut, dann werde ich mich eben hüten«, sagte das Sams. »Wie heißt doch die Samsregel 276? Besser ein Sams hüten als eine Herde Holzschafe.«
Herr und Frau Taschenbier lachten.
Selbst Herr Mon konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
»Dann werde ich mal wieder gehen«, sagte er. »Lass es dir durch den Kopf gehen, Bruno! Du schaffst es!«
»Ich muss auch los. Ich muss noch mal in die Firma«, sagte Frau Taschenbier zu Herrn Mon. »Da können wir ja zusammen gehen.«
»Ja, das können wir«, sagte Herr Mon.
Das größte Samsgeheimnis
Später am Nachmittag kam das Sams ziemlich bedrückt und mit hängenden Schultern ins Wohnzimmer.
Herr Taschenbier saß auf der Couch, hatte ein Tässchen Kaffee und eine große Tafel Vollmilchschokolade vor sich auf dem Tisch, brach sich gerade ein recht großes Stück Schokolade ab und kaute es genüsslich. Er war offensichtlich bester Laune.
»Ist Mama Taschenbier weg?«, fragte das Sams. »Ich muss mit dir etwas unter vier Ohren besprechen.«
»Heute ist wohl allgemeiner Besprechungstag«, sagte Herr Taschenbier. »Dann besprich mal!«
»Es gibt schwierigste Schwierigkeiten und problemigste Probleme«, sagte das Sams. »Du musst mir helfen.«
»Wie schön, dass einmal ich dir helfen kann, nachdem du so oft mir geholfen hast«, sagte Herr Taschenbier. »Was gibt’s?«
»Ich habe doch noch einen Wunschpunkt auf dem Bauch«, fing das Sams an.
»Richtig! Den haben wir für Notfälle aufgehoben. Ich hatte ihn schon fast vergessen. Wir hatten bis jetzt auch keine Notfälle.«
»Jetzt haben wir einen«, sagte das Sams. »Du musst den letzten Punkt verbrauchen. Du musst wünschen, dass ich wieder zu euch zurückkomme.«
»Zurückkommen? Du bist doch schon hier!«, wunderte sich Herr Taschenbier.
»Aber nicht mehr lange«, sagte das Sams. »Ich muss weg.«
»Nein, das kannst du mir und deiner Mama Taschenbier nicht antun!«, rief Herr Taschenbier.
»Ich will ja gar nicht gehen«, sagte das Sams. »Aber ich spüre, dass man mich ruft. Es zieht in meiner Nase. Das ist ein Zeichen.«
»Ich verstehe nicht, was du meinst«, sagte Herr Taschenbier. »Kannst du es bitte etwas genauer erklären? Was zieht? Welches Zeichen? Wer ruft?«
»Erinnerst du dich daran, wie ich zum ersten Mal zu dir kam?«, fragte das Sams.
»Ich erinnere mich noch ganz genau. Obwohl es jetzt bestimmt schon dreißig Jahre her ist«, sagte Herr Taschenbier. »Weißt du noch, wie die Woche war? Am Sonntag Sonne, am Montag Herr Mon, am Dienstag Dienst …«
Das Sams unterbrach ihn. »Und nachdem ich eine Woche bei dir war?«,
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