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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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konnte sie erneut nicht anders, als festzustellen, dass sie ein erregendes Ziehen im Unterleib spürte. Normalerweise sandte Georgiana ihr nach ein oder zwei Tagen einen Brief. Entweder einen glühenden Bericht über den Charme, den Reichtum und die faszinierende Art ihres neuen Gentlemans oder einen Brief voller Zorn, Enttäuschung und bitterem Bedauern.
    Inzwischen war eine Woche vergangen, ohne dass ein Brief eingetroffen wäre.
    „Lord Bainley hat heute Morgen Gewächshausorchideen geschickt, wie ich bemerkte.“ Venetia strich die rotgoldenen Locken zurück, die der Wind ihr ins Gesicht geweht hatte. Ihre haselnussbraunen Augen funkelten verschmitzt, wie immer, wenn sie feststellte, dass ihre Schwester romantische Erfolge zu verzeichnen hatte.
    Maryanne starrte auf ihre Schuhspitzen und nickte. Ihre Saison musste eigentlich als Erfolg bezeichnet werden. Sechs Gentlemen hatten Interesse gezeigt. Blumen und Karten waren mit großer Regelmäßigkeit eingetroffen, und die Männer hatten sie zu Tanzveranstaltungen eingeladen. Ebenso wie zu Kutschfahrten im Hyde Park. Sie hatte sich durch so viele Unterhaltungen über das Wetter gequält, dass sie mit dem Gedanken spielte, Geld mit Wettervorhersagen zu verdienen.
    „Aber offensichtlich können es die Orchideen nicht mit einem Manuskript aufnehmen?“ Venetias Stimme klang erheitert.
    Schuldbewusst hob Maryanne den Blick. „Lord Bainley ist nicht der Richtige für mich.“
    „Ich verstehe. Hast du denn jemanden kennengelernt, der es ist?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Möchtest du, dass ich Lord Bainleys Antrag annehme?“ Sie betete, die Antwort möge ein Nein sein. Viele Gentlemen waren fasziniert von Graces Anmut – es wäre gut gewesen, wenn in dieser Saison einer von ihnen Grace einen Antrag gemacht hätte, sodass die Aufmerksamkeit von Maryanne abgelenkt wurde. Doch da Grace bei ihrer Mutter auf dem Land geblieben war, war Maryanne allein dem Trubel des Heiratsmarktes ausgesetzt.
    Venetia tippte sich mit dem Zeigefinger an die Unterlippe. „Hast du nicht einen einzigen Mann kennengelernt, der dir gefällt?“
    Ein Zusammenzucken, ein Ruck, und drei Manuskriptseiten glitten erneut zu Boden. Verdammt.
    „Es gibt jemanden, nicht wahr?“
    Während sie ihre Seiten erneut zusammensuchte, nickte Maryanne. Nun, dies war ein Geheimnis, das sie gefahrlos preisgeben konnte. Es würde demütigend sein, aber es würde ihre Schwester ablenken. „Lord Swansborough.“
    Als würden sie auf die Nennung seines Namens reagieren, erzitterten die Rosen im Wind, und ein Regen aus rosafarbenen und gelben Blütenblättern ging auf die Schwestern nieder.
    „Lord Swansborough! Das kann nicht dein Ernst sein!“ Ein heißes Feuer brannte auf Maryannes Wangen. „Warum nicht? Er ist herrlich.“
    Sie konnte ihn vor ihrem inneren Auge sehen – sein gefährlich verführerisches Lächeln, seine düstere Ausstrahlung – schwarzes Haar und schwarze Augen und stets von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, was sein Markenzeichen war.
    Sie bemerkte, dass sich auch die Wangen ihrer Schwester rosig gefärbt hatten. Nun wurde sie neugierig. Natürlich war Lord Swansborough ein Lebemann. Sie hatte keinen Zweifel, dass er viele der exotischen Liebesspiele, die ihre Mätressen-Autorinnen so lustvoll beschrieben, aus eigenem Erleben kannte. Und Venetia hatte erotische Bilder gemalt. Wie, um alles in der Welt, konnte ihre Schwester bei diesem Gespräch verlegen werden? Warum?
    „Was weißt du über ihn, Venetia? Erzähl es mir“, drängte Maryanne.
    „Geschichten, die nicht für die Ohren einer jungen …“
    „Venetia! Ich bin Rodessons Tochter.“ Es fiel ihr immer noch schwer, diese Tatsache laut auszusprechen, nachdem sie sich so viele Jahre lang vorgemacht hatte, sie wäre es nicht. „Du bist nicht die Einzige von uns, die seine Bilder kennt. Ich muss die Wahrheit über Swansborough wissen.“
    „Bist du tatsächlich ernsthaft an ihm interessiert?“
    „Was hat er denn getan? Wie skandalös kann es sein?“
    „Es ist sehr schwierig zu erklären …“
    „Ich habe deine Bilder gesehen, Venetia.“ Es war das erste Mal, dass sie es zugab.
    Venetia zog sich ihr Tuch enger um die Schultern. „Davon hatte ich keine Ahnung.“
    „Ich bin nicht so unschuldig, wie du glaubst. Sogar Grace hat einen Blick darauf geworfen.“
    Bei der Erwähnung ihrer jüngsten Schwester zupfte Venetia an den Fransen ihres Tuches. „Na gut. Angeblich erlaubte er einer Frau, heißes Wachs auf seine Brust

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