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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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er gelassen fest und zwinkerte ihr zu.

16. KAPITEL
    „Also, meine Süße, warum hast du Tate gedroht, ihn aus dem Haus zu werfen? Was hat er gesagt?“
    Maryanne zog eine Hand aus ihrem Pelzmuff und legte sie in Dashs Armbeuge. Dash hatte sie auf dem Besitz herumgeführt und ihr die Außenanlagen, die Ställe und den unter einer Schneedecke liegenden Obstgarten gezeigt. Mehrere Diener hatten sie begleitet, Männer in Livreen, mit gepuderten Perücken, die nun auf sie warteten und dabei diskret in Richtung Wald oder Haus schauten, während sie mit Dash neben dem steinernen Becken der Fontäne stand.
    Das Leder seiner Handschuhe strich über ihr Kinn, als er es anhob. Ernste schwarze Augen sahen sie an. „Was hat er gesagt?“
    Sie schaute sich um, weil sie sichergehen wollte, dass die Diener zu weit entfernt standen, um etwas zu verstehen. „Er wollte mit uns das Bett teilen.“
    „Ich werde ihn windelweich prügeln.“
    „Nein! Vielleicht hat er es nur gesagt, um dich dazu zu bringen, dich wieder mit ihm zu duellieren. Vielleicht schmiedet er einen weiteren Mordplan.“
    „Er hat dich beleidigt, Liebste. Das kann man nicht einfach ignorieren.“
    „Und deshalb willst du mit offenen Augen dem Tod in die Arme laufen? Es ist mir egal, ob er sich im Drury-Lane-Theater auf die Bühne stellt und mich eine Kurtisane nennt. Ich werde nicht zulassen, dass du wegen so einer Sache dein Leben riskierst.“
    Als Dash die Arme verschränkte und die Unterlippe vorschob, lachte sie auf. „Du hast vor, meine Meinung zu dieser Frage zu ignorieren, nicht wahr?“ Dann wurde sie wieder ernst und blickte über die weite Rasenfläche, die von einer dicken, blendend weißen Schneedecke überzogen war. „Er sagte, du magst es, wenn es im Bett eng wird.“
    „Das war einmal. Jetzt nicht mehr.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das glaube ich dir nicht. Du musst nicht lügen, um meine Gefühle zu schonen.“
    „Ich will dich für mich allein haben, Maryanne.“
    Sie hatte die Beschreibung solcher Fantasien gelesen und war fasziniert gewesen. Zwei gut ausgestattete Männer, wie Tate es ihr ausgemalt hatte, die beide entschlossen waren, durch ihr Können im Bett ihre Gunst zu gewinnen. Und sie war, obwohl es sie schockierte, sogar schon beim Lesen der Szenen, in denen zwei Frauen und ein Gentleman vorkamen, erregt gewesen. „Ich würde nicht im Traum daran denken, so etwas zu tun“, erklärte sie.
    „Das meinst du nur, weil du es noch nie probiert hast“, brummte er.
    „Und du hast gesagt, dass ich es auch nicht werde ausprobieren können.“
    „Vielleicht, wenn du möchtest, dass eine Frau mit in unser Bett kommt …“
    Sie schaufelte sich etwas von dem weichen Schnee in die Hand und warf ihn Dash gegen die Brust, wo er an seinem schwarzen Mantel hängen blieb.
    „Ich mochte Mrs. Masters Salon nicht“, flüsterte sie, „bevor ich dich dort fand. Da waren acht Männer, und es war alles ganz furchtbar.“
    Er griff nach ihrem Handgelenk. „Acht! Davon hast du mir nichts erzählt. Haben sie dir wehgetan?“
    „Nein!“ Maryanne senkte die Stimme. „Eine Kurtisane entblößte ihre Brüste, schob mich beiseite und lenkte sie ab.“
    „Danke dem Himmel dafür. Und all das Gerede über Gedränge im Bett weckt in mir die Sehnsucht nach unserem Bett.“ Er zog seine Hosen zurecht. „Wir könnten hinter der Baumgruppe dahinten verschwinden.“
    „Wir können uns hier draußen nicht lieben. Es ist eiskalt“, protestierte Maryanne.
    Ein jungenhafter, flehender Blick traf sie. „Uns würde rasch warm werden.“
    „Für dich wäre es leicht“, stellte sie fest. „Du brauchst nur einen einzigen Teil deines Körper, und den würdest du ins Warme stecken.“
    Vor lauter Lachen verlor Dash das Gleichgewicht. Als er sich, mit den Armen rudernd, bemühte, wieder aufzustehen, gab Maryanne ihm einen Schubs gegen die Brust. Mit einem Aufschrei fiel er lachend zurück in den Schnee. „Das ist wahr, mein süßes Weib“, gab er mit sanfter Stimme zu. „Die Liebe in freier Natur ist im Allgemeinen angenehmer für den Gentleman. Dennoch verspreche ich dir, es kann ein …“ Er unterbrach sich und starrte quer durch den Garten.
    „Was ist?“ Maryanne wandte sich um und ließ ihren Blick suchend umherwandern.
    „Lady Evershire. Unterwegs zu einem heimlichen Rendezvous.“ Jetzt war er eifrig bemüht, sich vom Boden hochzustemmen. Als er wieder auf den Füßen stand, klopfte er sich den Schnee ab, der in weißen Klumpen an seinem Mantel

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