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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Schicksal einer derart zarten und kultivierten Dame zuteil wurde, also fuhr ich ihre Kutsche hierher. Niemand geht so geschickt mit den Zügeln um wie ich.“
    Tate tat immer noch großspurig, obwohl Dash ihn bereits in eine Ecke des Raumes getrieben hatte. Verzweiflung lag in Tates Blick. Er machte einen wilden Sprung, landete auf dem gepolsterten Sitz eines Stuhls und griff Dash von dort aus an.
    Maryanne schrie auf.
    Dashs Kopf zuckte in ihre Richtung, als er sein Florett hob, um Tates Stoß zu parieren. Er traf nicht, und die Spitze von Tates Klinge traf ihn am Arm und schlitzte seinen schwarzen Hemdsärmel auf.
    Durch den langen Schlitz rann Blut.
    „Aufhören!“, schrie sie. „Sofort aufhören! Ich erlaube nicht, dass ihr euch gegenseitig umbringt!“
    Tate trat zurück und starrte zu ihr hinauf. Dash hielt die Hand auf seinen Arm gepresst, während sein Blick auf ihr ruhte. Er wusste, dass sie sich hierhergeschlichen hatte, um zu lauschen. Und nun hatte sie ihn abgelenkt und war schuld an seiner Verletzung.
    Was für ein Dummkopf sie gewesen war! Und jetzt war er verwundet. Mit ihren Röcken kämpfend, stellte sie sich mühsam wieder aufrecht hin und ließ dabei Dash nicht aus den Augen. Aus der Wunde über seiner Hand tropfte Blut und tränkte den feinen Batist seines Hemdes.
    Sie raffte ihre Röcke und rannte zur Treppe.
    Es war ihr egal, wie wütend Dash auf sie sein würde. Er brauchte ihre Hilfe.
    „Entschuldigung, dass ich Ihren Ehemann verletzt habe, beste Dame.“
    Erschrocken wandte Maryanne sich im Flur vor der Tür zu Dashs Schlafzimmer um und sah, dass Jack Tate dicht neben einem goldgerahmten Landschaftsgemälde lässig an der Wand lehnte. Er trug noch sein offenes schweißgetränktes Hemd und seine engen Hosen. Nun verneigte er sich vor ihr. „Jack Tate, zu Ihren Diensten.“
    Energisch schob sie das Kinn vor. „Sind Sie der Meinung, mir einen Dienst zu erweisen, wenn Sie sich mit meinem Ehemann duellieren?“
    Tates rotbraune Lippen verzogen sich zu einem boshaften Lächeln. Er kam näher, wobei er sich mit dem Ellbogen an der Wand abstützte. Dann stand er wie ein Turm vor ihr. „Es war nicht meine Absicht, einen frisch verheirateten Mann ernsthaft zu verletzen.“
    „Ich bezweifle, dass Sie es gekonnt hätten. Es war klar zu erkennen, wer die Oberhand hatte.“
    Er lachte, und seine blauen Augen funkelten. „Sie sind bezaubernd. Kein Wunder, dass Swansborough bereit war, sich von Ihnen die Fangeisen anlegen zu lassen.“
    „War das als Kompliment gemeint?“ Sie hatte keine Ahnung, was sie dazu brachte, sich mit ihm auf diesen verbalen Schlagabtausch einzulassen. Vielleicht war er ein Mörder, und sie reizte ihn noch. Dennoch konnte sie nicht aufhören.
    „Ja.“ Sein Blick glitt von ihren Locken bis zu ihrem Rocksaum an ihr entlang. „Sehr hübsch, auf eine schüchterne, schlichte Art und Weise. Ich würde mich sehr geehrt fühlen, meine Liebe, Ihnen zu Diensten zu sein.“
    Er legte eine solche Betonung auf das Wort und zwinkerte ihr dabei noch zu, dass Maryanne augenblicklich erstarrte. „Meinen Sie etwa … meinen Sie …?“ Wahrscheinlich ging ihre Fantasie mit ihr durch.
    Tates Stimme senkte sich zu einem verführerischen Raunen. „Keine Affäre, Mylady. Niemals wäre ich so unkultiviert, einer frisch verheirateten Dame einen derartigen Vorschlag zu machen, nachdem ich unter dem Dach ihres Mannes Zuflucht gefunden habe. Ich dachte an eine Ménage-à-trois. Zu dritt im Bett.“
    Ihre Lippen teilten sich, doch sie brachte nicht mehr als ein schwaches Quietschen zustande. „
    Swansborough ist dafür bekannt, dass er es mag, wenn es im Bett eng wird.“
    Sie stand einfach nur da und starrte in seine blauen Augen. Versuchte er, sie zu schockieren? Ihr Angst zu machen? Wollte er ihr Zweifel an ihrem Ehemann einflößen? „Hinauswerfen“, krächzte sie schließlich. „Ich könnte Sie aus dem Haus werfen lassen.“
    „Sind Sie sicher, dass Sie das wollen? Ein Dreier würde sich als weitaus vergnüglicherer Fechtkampf erweisen als der, dessen Zeugin Sie soeben waren, Mylady. Zwei Schwerter, die um den Sieg kämpfen – darum, derjenige zu sein, der Sie als Erster dazu bringt, vor Lust zu schreien …“
    „Hinaus! Ich. Werde. Sie. Hinauswerfen. Lassen.“ Sie schleuderte ihm die Worte entgegen und musste nach jedem einzelnen nach Luft schnappen.
    „Ich nehme an, wenn Sie Swansborough von unserer Unterhaltung erzählen, werde ich tatsächlich an die Luft gesetzt“, stellte

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