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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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und seinen Hosen klebte.
    Als Maryanne in die Richtung schaute, in die auch er sah, entdeckte sie Lady Evershire in dem Moment, in dem sie an den schneebedeckten Sträuchern vorbeieilte.
    „Bleib hier bei den Dienern, Liebste“, befahl er und winkte einen der jungen Männer zu sich.
    Sie griff nach seinem Unterarm, an dem immer noch dick der Schnee klebte. „Was hast du vor?“
    „Ich werde ihr folgen.“
    „Warum? Vielleicht macht sie nur einen erfrischenden Spaziergang an einem schönen Wintertag.“
    „Ich kenne Harriet schon lange. Es gibt nur zwei Dinge, die sie zu so früher Stunde aus dem Haus treiben.“
    Der Diener bewegte sich auf sie zu.
    „Und was sind das für Dinge?“, wollte Maryanne wissen.
    Als er ihr antwortete, streichelte sein Atem ihr Ohr. „Ein Einkaufsbummel und verbotener Sex.“
    Maryanne machte den Dienern ein Zeichen, zurückzubleiben, als sie den Pfad betrat, der nach Tresdale führte, einem Cottage, das auf dem Anwesen neben Dashs Besitz lag. Ihr Herz klopfte rasch, und das nicht nur, weil sie Dash durch den hohen Schnee verfolgt hatte.
    Lady Farthingale wurde in Vauxhall entführt.
    Eine Schauspielerin verschwand aus Covent Garden. Und wurde später tot im Hyde Park gefunden.
    Dash konnte diese Dinge nicht getan haben – nicht der fürsorgliche, heldenhafte Dash. Er hatte sie geheiratet, um ihr Schande zu ersparen, und trotz seiner dunklen sexuellen Vorlieben waren seine Schwester und Lady Yardley der Meinung, dass er ein höchst ehrenwerter Mann war. Andererseits glaubten die beiden auch, er wäre völlig vernarrt in sie.
    War er das wirklich? Wie konnte das sein? Sie waren mehr oder weniger Fremde. Wie auch immer, der ehrenwerte Mann hockte in diesem Moment hinter einem Busch und spähte in eines der Sprossenfenster des Cottages im Tudorstil.
    Als er sie sah, wedelte er heftig mit der Hand und bedeutete ihr umzukehren, aber sie lächelte nur, ignorierte ihn und schlich gebückt zu dem Fenster, unter dem er hockte.
    Sie schlang sich die Arme um den Oberkörper, weil ihr in ihrem Samtkleid und dem pelzgefütterten Umhang kalt war. Ihre Stiefeletten versanken in dem hohen Schnee. „Was beobachtest du da?“, flüsterte sie und achtete darauf, dass sie vom Fenster aus nicht gesehen werden konnte.
    „Wie Harriet sich gemeinsam mit ein paar gefährlichen Männern unvernünftig aufführt.“
    „Lass mich sehen.“
    Er legte den Arm um sie und zog sie nach vorne. Ihre Stiefeletten sanken noch tiefer ein, bis sie schließlich Halt fanden, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um durchs Fenster schauen zu können. Die Seidenvorhänge waren zurückgebunden und umrahmten die Szene im Zimmer, einem gemütlich eingerichteten Salon, in dem ein helles Feuer brannte und ein Teeservice auf einem niedrigen Schrank am Fenster stand. Eine Bewegung erregte Maryannes Aufmerksamkeit.
    Drinnen tänzelte eine nackte Frau vor dem Fenster herum. Ihr Gesicht war dem Zimmer zugewandt, und über ihren Rücken flossen goldblonde Locken. Es war ein reizender Rücken, mit abfallenden Schultern, elfenbeinfarbener Haut und ausladenden Hüften, die verführerisch wackelten, während die Dame sich hin und her bewegte. Offensichtlich kannte diese Frau sich bestens mit Verführung aus.
    Maryanne schluckte, als sie Harriet erkannte und sah, wie sich zwei Männer aus dem Schatten lösten, der eine mit glattem Haar im selben Goldton wie dem der Lady und der andere mit wirren braunen Locken. Beide trugen offene Hemden zu maßgeschneiderten Hosen, und beide hielten ihre nackten Schwänze in den Händen.
    Lachend breitete Harriet zur Begrüßung die Arme aus, und die Männer umschlangen sie. Der Spiegel über dem Kamin zeigte ihre Gesichter. Cravens gut aussehendes Gesicht, umrahmt von seinem hellen Haar, verwandelte sich in die Maske eines Satyrs, seine blauen Augen zeigten einen schon fast komisch anmutenden, lustvollen Ausdruck und wurden ganz schmal. Den anderen Mann kannte Maryanne nicht. Er war dunkel, schwarze Stoppeln bedeckten sein Kinn, die Augen unter den geraden, dicken Brauen waren schwarz. Er war nicht hübsch, aber anziehend; ihr Herz schlug schneller, als sie zusah, wie er Harriets schmalen Nacken liebkoste.
    Ungeduldig wartete sie darauf, ihn etwas Skandalöses tun zu sehen.
    Sie musste nicht lange warten.
    „Das ist Barrett, Cravens Geschäftspartner“, murmelte Dash. Barrett legte seine behandschuhte Hand unter Harriets volle, nackte Brüste. Ihr Busen fiel nach vorn, unglaublich rund, mit

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