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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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flog auf. „Hier kommt Ihre Ladyschaft“, kündigte Ball an.
    Dashs Herzschlag setzte für einen Moment aus, als Ball Maryanne ins Zimmer schubste. Überall auf ihrem Unterkleid und in ihrem Gesicht waren Blutspritzer. Gott, war das ihr Blut?
    Als sie ihn sah, schrie sie auf.
    Ein weiterer Dienstbote, ein dürrer Junge, tauchte in der offenen Tür auf. „Reiter sind gesichtet worden, Herr. Sie kommen auf das Haus zu.“
    Sir William runzelte die Stirn und betrachtete die Pistole in seiner Hand. „Ball, nimm genügend Männer mit und halte die Reiter auf.“
    Reiter? Ob die Männer von Swansley kamen? Dann gefror Dash das Blut in den Adern. War es etwa Moredon? Wenn es sein Schwager war, was zum Teufel dachte er sich dabei, sich derart in Gefahr zu begeben?
    Sir William warf die Tür ins Schloss. „Nun sind wir unter uns. Obwohl ich annehme, du hättest nichts gegen Zuschauer einzuwenden, nicht wahr, du lüsternes Flittchen?“
    Flammender Zorn stieg in Dash auf, als Sir William Maryanne zu sich heranzog. Sie zuckte zusammen und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
    Sir William zog ihren zerfetzten Rock hoch. „Ich werde dich in Stücke schneiden, meine Liebe. Du wirst jeden Schnitt meiner Klinge spüren …“
    „Nein!“ Dash warf sich nach vorn und schwang das hölzerne Joch, an das er gekettet war.
    „Nein!“, schrie Maryanne und schlug Sir William ins Gesicht.
    Aus einem Schnitt quer über seine Wange rann Blut.
    Sir William hielt sich die Hand vor das Gesicht. „Was, zur Hölle …?“ Er zielte mit der Pistole auf Maryannes Kopf. Und grinste.
    „Bleib, wo du bist, Dashiel“, befahl er, ohne Maryanne aus den Augen oder die Pistole sinken zu lassen. Wie gelähmt beobachtete Dash aus den Augenwinkeln, was geschah.
    „Gut. Jetzt zurück. Runter auf die Knie.“
    Dash blickte in Maryannes entsetzte braune Augen. Er hatte keine andere Wahl, als sich zurückzuziehen und niederzuknien.
    „Ich habe einen Schuss.“ Sir William lachte. „Nun, für wen soll ich ihn benutzen? Für Dashiel, glaube ich. Nicht um dich zu töten, nur um dich ein bisschen zu verstümmeln.“
    Von draußen waren Schritte zu hören, laute Rufe, dann wurde die Tür aufgestoßen. Sir William richtete die Pistole auf den Eingang. Gefesselt und in Ketten, wie er nun schon seit vielen Stunden war, schmerzte Dashs ganzer Körper, doch auch er wirbelte herum und schaute in Richtung Tür. Maryanne war zum Glück geistesgegenwärtig genug, zur Seite zu springen.
    Doch sofort bewegte Sir William die Pistole so, dass der Lauf auf ihren Rücken deutete.
    Ein Schuss fiel, und Dash hatte das Gefühl, vor Entsetzen würde sein Kopf explodieren. Verwirrt hörte er Sir William gequält aufschreien und sah gleich darauf, wie der Richter sich ans Bein fasste.
    Dash warf sich nach vorne, drehte sich gleichzeitig zur Seite und donnerte das Ende des Jochs gegen Sir Williams Hinterkopf. Die Pistole in der Hand des Richters knallte, aber der Lauf zeigte auf den Boden. Die Kugel bohrte sich im selben Moment in den Holzboden, in dem Sir Williams Schädel auf den niedrigen Tisch krachte, auf den er vor einiger Zeit seinen Fuß gestützt hatte.
    Da der Pistolenschuss ihm noch laut in den Ohren nachhallte, hörte Dash nicht, wie die Schädelknochen und das Holz aufeinanderschlugen, doch er sah, wie Sir William auf die Seite fiel. Aus der Kopfwunde spritzte Blut, und Sir Williams Blick wurde glasig.
    Er war tot.
    „Dash! Oh, Dash!“ Die im Zimmer verteilten Möbel umrundend, rannte Maryanne auf ihn zu. Verblüfft sah Dash, dass Trent und Moredon ihr auf den Fersen folgten. Und ein weiterer Mann …
    Ein Mann mit einem scharlachroten Tuch um den Hals und langem wirrem grauem Haar. Der Mann, der den Pistolenschuss auf Sir William abgegeben hatte.
    Der berühmte und skandalumwitterte Maler erotischer Bilder, Rodesson.
    Rodesson lief an den beiden anderen Männern vorbei, um seine Tochter zu umarmen.
    Doch Maryanne schrie: „Du musst helfen, Dash von den Ketten zu befreien!“ Sie drehte sich um und starrte auf Sir Williams reglosen Körper hinab.
    „Sieh nicht hin, Liebling“, riet Dash ihr, während er auf sie zustolperte.
    Aber sie schrie nicht auf. Sie wurde auch nicht ohnmächtig oder blass. Stattdessen stampfte sie mit dem Fuß auf. „Wenn er nicht schon tot wäre, würde ich ihn mit meinen eigenen Händen töten.“
    „Oh, Liebste.“ Dash spürte, wie ihn ein völlig unangebrachtes Lachen in der Kehle kitzelte. „Womit, zum Henker, hast du

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