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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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abprallte. Ein heftiger Geruch nach Sherry umgab sie. Georgiana taumelte zurück und wischte sich über die Lippen, wobei ein roter Fleck auf ihren Satinhandschuhen zurückblieb. Sie blinzelte verwirrt und starrte dann verblüfft den Wächter an, der rückwärts gegen die Wand gesunken war.
    „Was zum Teufel …?“ Georgiana stockte. Sie hatte sich am Sherry gütlich getan. Aus Reue? Oder hatte sie ihren Sieg gefeiert?
    Maryanne zog die Hand zurück, als ihre frühere Freundin danach greifen wollte.
    „Ich muss dich hier rausbringen“, flehte Georgiana, als Maryanne an ihr vorbeirannte. Mit gerafften Röcken eilte Georgiana hinter ihr her. „Er ist verrückt. Ganz und gar verrückt.“
    „Oh, hast du herausgefunden, dass er vorhat, dich in Ketten zu legen und dich dann zu zwingen, seine Stiefel zu lecken?“
    Nachdem sie in letzter Sekunde einem Tisch ausgewichen war, gelang es Georgiana, Maryannes Handgelenk zu erwischen, und sie umklammerte es mit aller Kraft. „Wir müssen hier weg. Ich habe eine Pistole.“
    Maryanne verstand sofort. Wenn Georgiana sie als Geisel bei sich hatte, besaß sie Macht.
    „Ich kann Dash nicht hierlassen. Wenn ich fliehe, wird er getötet werden.“
    „Ich habe zwei Knechte bestochen, meine Kutsche vorzufahren. Man stelle sich vor, dass ich meine eigene Kutsche stehle! Und du kommst mit mir.“
    „Nein.“ Sie hatte nichts außer der Glasscherbe!
    Maryanne sträubte sich und wurde langsamer, aber Georgiana zog sie weiter. Als sie eine Ecke des Ganges erreichten, schnappte Maryanne nach Luft. Drei riesige Diener rannten auf sie zu.
    Georgiana hob die Pistole mit einer Hand, doch die Mündung zitterte heftig. Und als sie schoss, zuckte ihr Arm hoch in die Luft, und sie verfehlte ihr Ziel.
    „Packt sie!“, rief einer der Diener, nachdem die Kugel an seinem Ohr vorbeigezischt und, ohne weiteren Schaden anzurichten, hinter ihm in die gemauerte Wand eingeschlagen war.
    „Der Herr will nun Ihre Ladyschaft.“
    Maryannes Hand umklammerte die Glasscherbe fester, und sie spürte, wie sie ihr schmerzhaft in die Haut schnitt. Fühlte, wie ihr das Blut über die Finger rann. Georgiana hatte die Munition aus ihrer Pistole verfeuert, und als sie einem der Diener die Waffe auf den Kopf schlug, reagierte er mit einem harten Schlag gegen ihr Kinn. Georgiana kippte nach hinten wie ein Sack Kohlen.
    Zwei Diener stürzten sich auf Maryanne. Es waren Ball, der Mann, der sie überwältigt und in die Kutsche geworfen hatte, und der Dienstbote, der sie später in das Schlafzimmer gebracht hatte.
    Zwei Männer konnte sie nicht mit einer Glasscherbe bekämpfen.
    Es war vernünftiger, die Scherbe zu verstecken, damit sie eine Waffe hatte, wenn sie zu Sir William gebracht wurde. Sie schob die geballten Hände zwischen die Falten ihres Unterkleides, als die Männer sie packten.
    Mut. Sie musste an sich selbst glauben.
    „Nun, meine Hübsche“, murmelte Ball, „du wirst zusehen dürfen, wie Seine Lordschaft fast zu Tode gepeitscht wird.“
    Maryannes Beine gaben nach, und sie brach fast zusammen, während ihr Mut sie verließ.

22. KAPITEL
    Die Peitsche zischte durch die Luft, schnitt in sein Fleisch und hinterließ eine brennende Linie, die diagonal über die blutenden Wunden verlief.
    Dash war auf ein Knie niedergesunken und zuckte zusammen, als der Schmerz ihn peinigte. Da er in seinem Leben schon einige erotische Spiele mit der Peitsche genossen hatte, hätte er in der Lage sein sollen, das hier auszuhalten. Sir William wollte seinen Rücken mit einem künstlerischen Muster aus fließendem Blut schmücken.
    Maryanne – war sie in diesem Moment in Sicherheit? Es musste einfach so sein. Der Bastard wollte ihn quälen; Sir William würde Maryanne nur vor seinen Augen etwas antun.
    Er rutschte auf den Knien vorwärts. Zur Hölle, was für ein lausiger Ehemann war er, wenn er sich nicht befreien und seiner Frau beistehen konnte!
    Er durfte sie nicht verlieren.
    Sein ganzes Leben hatte er damit verbracht, auf den endgültigen Schlag zu warten. Hatte darauf gewartet, in die Falle zu gehen, die schließlich seinen Tod bedeuten würde.
    Nun wollte er leben. Er lechzte danach zu leben.
    Er wollte Maryanne in seinen Armen halten. Wollte miterleben, wie ihr Bauch mit dem Kind darin sich rundete. Wollte sehen, wie sie ihr Kind in den Armen hielt. Wollte erleben, wie ihr Haar grau wurde, und sich dann an ein langes gemeinsames Leben zurückerinnern …
    Wieder traf ihn die Peitsche, aber der Schmerz –

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