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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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herbeieilen, um ihr beim Ankleiden behilflich zu sein. Aus irgendeinem Grund konnte sie sich jedoch nicht überwinden, mit den Vorbereitungen für diesen wichtigen Tag zu beginnen.
    Es gab so viel zu tun.
    Die Hochzeit würde auf jeden Fall stattfinden, selbst wenn man sie im Nachthemd, mit wirrem Haar und immer noch feuchtem Gesicht vor den Altar zerren musste. Marcus würde darauf bestehen, ganz gleich, wie sehr Venetia ihm widersprach.
    Maryanne konnte es nicht ertragen, wenn die beiden sich ihretwegen stritten. Sie musste behaupten, die Hochzeit sei das, was sie ersehne.
    Ein Blick in ihren Standspiegel zeigte ihr eine Frau, die aussah, als würde sie auf ihre Hinrichtung warten.
    In wenigen Stunden würde sie Dash zum ersten Mal als seine Ehefrau küssen. Sie würde seine breiten Schultern streicheln und ihre Hand auf seiner mächtigen Brust ruhen lassen, sie würde sich ausziehen und in sein Bett steigen.
    Heiß pulsierte das Blut in ihren Adern. Plötzlich richteten sich unter dem Musselin des Nachthemds ihre Nippel auf, ihre Brüste – ohnehin bereits prall und gespannt – begannen zu schmerzen. Ein anderer Schmerz, tief und intensiv, bildete sich in ihrem Bauch und flutete von dort aus in Richtung ihrer Möse.
    Um das Kind zu schützen, um zu gewährleisten, dass sie es nicht verlor, hatte Dash sich geweigert, Sex mit ihr zu haben.
    Er musste sie dafür hassen, dass sie ihn in die Falle gelockt hatte.
    Mühsam schluckend griff Maryanne nach der letzten Nachricht, die Georgiana ihr, wie immer unter einem falschen Namen, geschickt hatte.
    Du lieber Himmel! Viscount Swansborough? Wie wunderbar! Wie verrückt! Wie köstlich. Denn es gibt keinen herrlicheren Liebhaber als ihn. Sein Ruf ist legendär. Wie unglaublich gut es dir im Ehebett gehen wird. Ich bin vor Neid so grün, dass mein Earl mir zu meiner Gesichtsfarbe passende Smaragde gekauft hat. Nur, wie ist es zu diesen Hochzeitsplänen gekommen, meine Liebe? Du musst mir alles erzählen.
    Ich habe dir die ersten Seiten geschickt, damit du deine Meinung dazu äußern kannst, denn du kannst mich jetzt nicht im Stich lassen; nicht in der Notlage, in der wir uns gerade befinden! Mir blieb nichts anderes übrig, als die Juwelen gegen Glassteine auszutauschen, also bin ich immer noch Mittellos, und wir müssen ein weiteres Buch veröffentlichen, obwohl der verdammte Drucker geschworen hat, er werde das nächste Manuskript verbrennen, wenn er nicht vorher bezahlt wird. Bitte, bitte, bitte, meine beste Freundin – wir sind Partner. Du darfst mich jetzt nicht meinem Schicksal überlassen …
    Außer dem Brief waren fünf zusammengefaltete Manuskriptseiten in dem Umschlag gewesen. Der Anfang eines neuen Romans von Tillie Plimpton.
    Maryanne schauderte. Wenn ihr Drucker ihnen drohte, das nächste Buch zu verbrennen, anstatt es zu drucken, hatte Georgiana wahrscheinlich gelogen, und die Schulden waren auch nicht zum Teil bezahlt. Georgiana brauchte Geld.
    Was würde geschehen, wenn sie Georgiana schrieb und ihr mitteilte, dass sie nicht länger erotische Manuskripte veröffentlichen konnte? Würde ihre Freundin Dash alles verraten?
    Würde sie Geld verlangen, damit sie Maryannes Geheimnis bewahrte?
    Georgiana als ihre Erpresserin! Warum war ihr diese Gefahr nicht früher bewusst geworden? Sie hatte geglaubt, Georgiana und sie wären Freundinnen. Und nie wäre ihr in den Sinn gekommen, dass eine Freundin sich gegen sie wenden könnte.
    Was sie doch für ein Dummkopf war.
    Mit zitternden Händen zerriss Maryanne den Brief, von denen ihr zwei Fetzen zu Boden fielen bei dem Versuch, sie in winzige Schnipsel zu reißen. Sie fegte alles mit den Händen zusammen, zerknüllte es und eilte damit zum Kamin. Ihr Magen hob sich, als sie sich niederkniete und die Papierschnipsel ins Feuer warf. Selbst als das Papier rot aufglühte und sich in der Hitze zusammenrollte, zitterte sie noch vor Angst.
    Dash würde sie umbringen wollen. Er würde furchtbar wütend werden. Wenn Georgiana redete, gab es nichts, was sie tun konnten, um die üblen Gerüchte aus der Welt zu schaffen, denn sie würden der Wahrheit entsprechen!
    Da es ihm Spaß machte, Frauen zu fesseln, durfte sie sich gar nicht vorstellen, was er mit ihr machen würde.
    „Warum hast du dein Kleid noch nicht an? Was, um Himmels willen, hast du die ganze Zeit gemacht?“
    Mit zittrigen Knien stand Maryanne auf, als Venetia ins Zimmer rauschte, ihren kleinen Sohn, Richard Nicholas Charles Wyndham, in den Armen. Unter

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