Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz
schüchterne Schwägerin dieselbe Frau war, die in Mrs. Masters Etablissement mit ihm Sex gehabt hatte.
Ihre weichen rosafarbenen Lippen teilten sich unsicher. Er erinnerte sich an diesen Mund. Ein lüsterner Mund, der mit seinem herumgespielt und die geschwollene Eichel seines Schwanzes aufgenommen hatte; ein erotischer Rahmen für die reizende Zunge, die sein Glied, von den prallen, schmerzenden Hoden bis hin zur pochenden Spitze, geleckt hatte.
War es erlaubt, im Haus des Herrn, kurz bevor er sein Jawort gab, an Sex zu denken?
Maryanne kam durch den Mittelgang auf ihn zu, und um sie herum schien es heller zu sein als im restlichen Raum. Ihre braunen Augen glänzten. Sie senkte den Kopf und errötete.
Zum Glück würde ihm der Text des Ehegelübdes vorgesprochen werden, sonst hätte er sicher keinen Ton hervorgebracht.
Ihr weißes Kleid umfloss ihre schmalen Hüften und die schlanken Beine. Mit trockener Kehle sah er zu, wie sie sich bei jedem Schritt in den Hüften wiegte. Sie wirkte so unschuldig.
Ein Verrückter versuchte, ihm einen Mord unterzuschieben. Brachte er Maryanne in Gefahr, indem er sie zu seiner Frau machte? Hatte er eine Wahl? Es war eine Frage der Ehre, sie zu heiraten.
Und falls sie unschuldig war, war es ebenfalls Ehrensache, sie zu beschützen.
Er verdrängte seine Gedanken und lächelte Maryanne an. Mit zitternden Lippen erwiderte sie sein Lächeln. Er hatte nicht damit gerechnet, jemals zu heiraten, nun schlug seine Fantasie Purzelbäume.
Wenn sie den Altar erreichte, würde er sie auf die Stufen betten, ihren Rock hochziehen und seinen Schwanz tief in ihr vergraben. Sich in ihrer Hitze verlieren. Ihr aufregendes Stöhnen direkt an seinem Ohr hören.
Er stellte sich vor, wie ihr weiches braunes Haar, dessen Duft ihn an wilde Blumen erinnerte, über ihren Rücken floss. Unter seiner Berührung würde sich ihre Haut wie Seide anfühlen, beperlt von tauähnlichem Schweiß. Er könnte ihr rundes Hinterteil umfassen, ihre üppigen Brüste wiegen, in sie hineinpumpen, bis sie beide zitterten, bis sie kamen …
Verdammt, er war in der Kirche! Und der Pfarrer hatte ihn gerade dazu aufgefordert, dass er ihre Hand nehmen sollte.
Die Augen auf das Buch gesenkt, welches er in seiner vorgestreckten Hand hielt, murmelte ihr kahlköpfiger Pfarrer den Beginn des Trausegens. Dash hatte auf einer kurzen Zeremonie bestanden, und dieser Aufforderung schien der nuschelnde Geistliche nachzukommen. Sie waren nun bei dem Teil, bei dem nach Einsprüchen gefragt wurde – zumindest schien es Dash, als ginge es darum. Es gab eine lange Pause, der Pfarrer blickte für einen Moment auf und suchte dann wieder Zuflucht bei seinem Buch.
Dash fing Maryannes Blick auf. Sie unterdrückte ein Kichern. Seine Braut leuchtete von innen heraus. Sie trug sein Kind in sich, sie würde ihm gehören, und sie funkelte wie ein Diamant.
Um ihn herum trat Stille ein. Bänke knarrten, Füße scharrten. Jemand räusperte sich. Er riss seinen Blick von Maryanne los und sah Sir William Hilfe suchend an. Der Freund formte mit den Lippen dein Jawort.
Man erwartete von ihm, dass er die Worte des nuschelnden Pfarrers nachsprach? Himmel, steh mir bei!
Er brachte es irgendwie hinter sich, obwohl es ihm kaum gelang zu wiederholen: „… nehme dich, Maryanne Estella Hamilton “. Estella. Das bedeutete „wie ein Stern“. Sein zweiter Vorname Lancelot war der Fantasie seiner Mutter entsprungen. War Estella der Wunsch ihrer Mutter? Oder ein Zugeständnis an Rodesson, den Künstler?
Zart und rein schwebte Maryannes Stimme durch die Kirche, als sie ihm ihr Gelöbnis gab. ich nehme dich …
Jemand legte ihm den Ring in die Hand. Er steckte ihn ihr an den Finger und hob ihre Hand an seinen Mund, um einen Kuss auf ihre weiche Haut und den kühlen Ring zu hauchen.
Nun waren sie Mann und Frau.
Später wusste er nicht mehr, wie sie zur Kutsche gekommen waren. Ihr Brautstrauß flog durch die Luft und landete vor den Füßen ihrer Mutter. Venetia wiegte ihr Baby, und Marcus hatte den Arm um die Taille seiner Frau gelegt, ein Anblick, der Dash einen Stich versetzte.
Er war nicht in der Lage gewesen, seine Schwester Anne vor dem Verlust, der Trauer und der Enttäuschung zu beschützen.
Auf Maryanne musste er besser aufpassen.
Stumm lehnte er sich aus dem Fenster der Kutsche, winkte, wie sie es ebenfalls tat, und dann fuhr die Kutsche mit einem Ruck los.
Bis jetzt hatten sie noch nicht ein einziges Wort gewechselt. Er räusperte sich. „Es
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