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Samuel Carver 01 - Target

Samuel Carver 01 - Target

Titel: Samuel Carver 01 - Target Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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gute Laune in innere Anspannung verwandelt. Er zwang sich zu einer zuversichtlichen Haltung und rief den Mann an, den er als Charlie kannte. »Gute Neuigkeiten, mon ami. Ich habe Ihr verloren gegangenes Eigentum gefunden.«
    »Tatsächlich?«, antwortete der OV. »Wie wunderbar. Wo?«
    Papin lachte leise. »Nichts würde mir mehr Freude bereiten, als es Ihnen jetzt gleich zu sagen. Aber solch eine Information ist wertvoll, und ich habe hart arbeiten und großen Personalaufwand betreiben müssen, um sie zu bekommen. Ich verlange eine Entschädigung.«
    »Wie viel?«
    »Fünfhunderttausend US-Dollar, zahlbar in Inhaberobligationen, die auf mich indossiert und mir persönlich zu übergeben sind. Ich werde Sie zu dem Haus führen. Aber nur Sie, Charlie. Versuchen Sie keinen Hinterhalt.«
    »Würde mir nicht im Traum einfallen, Junge.«
    »Und? Sind wir uns einig?«
    »Ich weiß nicht. Eine halbe Million scheint mir eine Menge Geld zu sein.«
    »In Ihrer Situation? Das finde ich nicht, Charlie. Sie haben zwei Stunden Zeit. Ich rufe um 13 Uhr 30 mitteleuropäischer Zeit wieder an. Wenn ich von Ihnen keine Zusicherung bekomme, gehe ich woanders hin. Auf Wiedersehen.«
    Papin legte auf und dachte einen Moment nach. Er brauchte irgendeine Sicherheit, aber wozu zwei Stunden lang warten? Er wählte eine Londoner Nummer. Es gab mehr als eine Organisation, die sich über diese Information freuen würde.

37
    Der Mann in dem weißen Kittel setzte die Brille ab und rieb sich über das bärtige Gesicht. Er blickte Carver an und kniff die Augen zusammen, um besser zu sehen. »Wir müssen also ein Gefühl der Lockerung und Empathie herbeiführen, ja?«
    »Richtig.« Carver nickte.
    »Außerdem wollen wir sexuelle Erregung.«
    »So ist es.«
    »Und schließlich müssen wir die geistige Abwehr herabsetzen, vielleicht eine gewisse Desorientierung schaffen.«
    »Genau, Dieter. So ist es gedacht.«
    Carver und Aliks hatten den ersten Teil ihrer Einkaufsexpedition abgeschlossen. Sie hatte die erforderliche Kleidung und eine Sammlung Perücken erworben. Carver hatte zehn Minuten beim Friseur in einer dunklen Seitenstraße verbracht, um sich einen Haarschnitt machen zu lassen, bei dem sich die Stoppeln sträubten und der so militärisch aussah, wie es ein Kaspar Vandervart vermutlich bevorzugte. Dann kaufte er sich einen Designeranzug, dessen glänzender, seidiger Stoff perfekt zu einer übergroßen goldenen Rolex passte, und damit erzielte er das aufsässig geschmacklose Aussehen eines Mannes, der eine Menge Geld zu waschen hat. Die Anschaffungen packten sie in zwei Gucci-Reisetaschen. Wo Carver hin wollte, brauchten sie teures Gepäck.
    Er und Aliks hatten ihre Kostüme in eine Dachgeschosswohnung über einem Schokoladengeschäft gebracht. Es war viel Überredung und noch mehr Geld nötig gewesen, bis sich der zwanghaft sorgfältige Besitzer bereit erklärt hatte, seinen Perfektionismus zurückzuschrauben und ihnen in aller Eile zwei südafrikanische Pässe zu fertigen. Sie zogen sich die neuen Sachen an, posierten für ein Photo, packten die alten Sachen weg, und Carver schob zwei Telefonate ein, eins mit der Reservierung des vornehmsten Hotels in Genf, das andere mit Thor Larsson. Danach war nur noch eines zu erledigen, doch er brauchte professionellen Rat, und Dr. Dieter Schiller war dafür der richtige Mann.
    »Ein wichtiges Detail: Das Zeug muss löslich sein. Es wird in einen Drink geschüttet.«
    Schiller schmunzelte, als er die Brille wieder aufsetzte. »Mensch, Pablo, das scheint eine anständige Party zu werden. Darf ich auch kommen?«
    »Tut mir leid, Dieter, das ist rein beruflich. Und es gibt eine weitere Anforderung: Die Dosis muss abgepackt sein, damit meine Kollegin …« Er deutete mit dem Kopf auf Aliks.
    »Fräulein …?« Schiller zog die Brauen hoch und wartete auf einen Namen.
    »Fräulein Geht-dich-einen-Dreck-an«, gab Carver zur Antwort. »So ist es für alle am besten. Meine Kollegin muss die Dosis leicht verabreichen können, ohne dabei gesehen zu werden. Geht das?«
    Schiller zuckte mit den Schultern. Die Verweigerung einer förmlichen Vorstellung beeinträchtigte ihn offenbar nicht. An anonymes Vorgehen war er gewöhnt. Tatsächlich ging er davon aus, dass keiner seiner Kunden je den richtigen Namen genannt hatte. »Das ist kein Problem. Eine einfache Papierhülle wird genügen. Aber was kommt hinein? Für die Lockerung würde ich Methylendioxymethamphetamin vorschlagen, oder kurz MDMA.«
    »Ecstasy«, sagte

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