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Samuel Carver 01 - Target

Samuel Carver 01 - Target

Titel: Samuel Carver 01 - Target Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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arbeitet für den französischen Geheimdienst. Er hat die Spur von Carver und Petrowa mit Hilfe der Überwachungssysteme an den Bahnhöfen verfolgt. Er sagt, dass er weiß, wo sie sind.«
    »Warum hat er es Ihnen dann nicht mitgeteilt?«
    »Er will Geld dafür.«
    »Wie viel?«
    »Eine halbe Million US-Dollar. Ich meine, wir sollten darauf eingehen.«
    »Das ist lächerlich!«, rief der Finanzvorstand.
    »Wirklich?«, fragte der Vorsitzende. »Was veranlasst Sie zu der Meinung? Manche würden das als bescheidenen Preis bezeichnen, wenn wir dafür am Leben bleiben und uns die Regierung vom Leib halten können.«
    Der Mann im Nadelstreifenanzug atmete hörbar ein und strich sich, von seinem Ausrutscher peinlich berührt, die Haare zurück. Als er zu sprechen ansetzte, war er ruhig und selbstsicher, ein Mann, der es gewohnt ist, Befehle zu geben, anstatt sie zu empfangen.
    »Ich bezweifle lediglich, ob wir es uns leisten können, noch mehr Mittel aufzuwenden, ohne sicher zu sein, dass der Nutzen die Kosten rechtfertigt. Die Pariser Operation brachte einen finanziellen Abwärtsschwung mit sich. Natürlich haben wir eine Menge sparen können, indem wir das Honorar für einige Beteiligte zurückbehalten haben. Dennoch hatten wir erhebliche Auslagen für die Logistik, ganz zu schweigen von den beträchtlichen Summen, die wir für die Einflussnahme auf einige französische Institutionen aufwenden mussten. Wir haben eine Reihe Männer verloren, deren Familien abgefunden und zum Schweigen gebracht werden müssen. Zweimal wurde ein gewaltiger Sachschaden hervorgerufen, der mit großem Aufwand behoben werden muss. Darum bin ich der Ansicht, dass jede weitere Geldausgabe sehr sorgfältig überlegt werden sollte.«
    Der Vorsitzende nickte. Vielleicht war der Finanzvorstand doch noch zu retten. »Ein sehr überzeugendes Argument. Wie eben ausgeführt wurde, wird Carver gezwungen sein, sich zu zeigen. Sorgen wir also dafür, dass wir uns wirksam mit ihm befassen können, sobald er auftaucht.«
    Der Operationsvorstand blickte den Geldbeschaffer, der ihn unterminiert hatte, böse an, dann wandte er sich seinem Boss zu. »Aber was sollen wir mit Papin machen? Wenn wir ihn nicht bezahlen, wird er Carver jemand anderem ausliefern. Und da ist noch etwas zu bedenken. Carver hat den Laptop. Der ist zwar durch Passwörter, Verschlüsselungen und Firewalls geschützt, sodass Carver an die Dateien noch nicht herangekommen sein dürfte, doch er ist reich an Hilfsquellen. Er wird sie irgendwann knacken, und das dürfen wir nicht zulassen.«
    »Ganz recht«, stimmte der Vorsitzende zu. »Das geht auf keinen Fall.« Er dachte eine Weile nach, während er mit den Fingern auf die Tischplatte trommelte; dann fragte er: »Wie treten wir wieder mit Papin in Kontakt?«
    »Er wird um 13 Uhr 30 unserer Zeit wieder anrufen.«
    »Gut, der Anruf soll zu mir durchgestellt werden. Ich werde unseren französischen Freund davon überzeugen, dass er auf lange Sicht mehr zu gewinnen hat, wenn er uns nicht verärgert, als wenn er einen schnellen Gewinn einstreicht.«
    »Und wenn er sich nicht überzeugen lässt?«
    »Dann wird er für seine Dummheit bezahlen.«

39
    Bill Selsey, mit zweiundzwanzig Dienstjahren ein Veteran beim MI6 und ein Mann, dessen Hauptehrgeiz einer stabilen Karriere und soliden Pension galt, schlich in Granthams Glaskasten am Ende des Großraumbüros, das der Zentrale des MI6 das täuschende Aussehen einer normalen Firma gab. »Beschäftigt, Jack?«
    Grantham blickte vom Bildschirm auf, wo er die Liste professioneller Killer durchsah und sich wunderte, warum beim Wohnort so häufig »unbekannt« stand. Welchen Zweck hatte es, die Kerle zu kennen, wenn man nicht die Mittel hatte, um sie genau zu beobachten? Er schaute zu dem kahlen Schädel seines Kollegen hoch, der im Licht der Neonröhren glänzte. »Nichts Dringendes. Was kann ich für Sie tun?«
    Selsey parkte seinen stattlichen Hintern auf der Schreibtischkante und ignorierte das missbilligende Stirnrunzeln seines Gegenübers. »Es gibt eine interessante Entwicklung bei den Pariser Ermittlungen. Wir haben eben einen Anruf von einem unserer europäischen Partner erhalten – Papin, einer der interessanteren Typen beim französischen Geheimdienst. Er scheint keine feste Stelle zu haben und hat die Angewohnheit, in heiklen Situationen unerwartet aufzutauchen.«
    »Und?«
    »Er behauptet zu wissen, wo die Schuldigen an dem Unfall im Almatunnel zu finden sind.«
    Grantham richtete sich auf,

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