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Samuel Carver 01 - Target

Samuel Carver 01 - Target

Titel: Samuel Carver 01 - Target Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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kugelsicheren Fenster waren hinter Blenden verborgen. Die Männer hatten ihre Telefone, Brieftaschen, Schlüssel und Kleingeld in Plastiktüten draußen gelassen und waren durch einen Scanner marschiert, bevor sie den Raum betreten hatten.
    Der Vorsitzende kam gleich zur Sache. »Meine Herren, sechsunddreißig Stunden sind seit der Operation in Paris vergangen. Hinsichtlich eines wichtigen Aspekts war sie ein Erfolg. Das Hauptziel wurde erreicht. Jedoch gibt es ein paar letzte Kleinigkeiten zu erledigen.«
    »Ein bisschen schlimmer ist es schon, nicht wahr?«
    »Verzeihung, Finanzen, möchten Sie etwas anmerken?«
    »Ja, in der Tat.« Die Erscheinung des Mannes war tadellos, sein Ton jedoch angespannt, an der Grenze zur Panik. »Die ganze Sache verwandelt sich allmählich in einen Albtraum. Das Land ist vor Trauer verrückt geworden; die Republikaner haben einen Mordsspaß, und die Monarchie steht vor ihrer größten Krise seit Edwards Abdankung. Außerdem ist uns ein Mörder davongerannt. Er kann inzwischen sonstwo sein. Und wenn er redet, sind wir geliefert.«
    Der Vorsitzende saß vollkommen ruhig da und ließ den Finanzvorstand sein Sätzchen sagen. Dann fuhr er fort, als wären diese Worte nie gefallen. »Wie gesagt, es gibt ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Meine Informationen weisen darauf hin, dass die Sicherheitsorgane mit ihren Ermittlungen unter außerordentlichem Druck stehen. Der Privathooligan unseres Premierministers hat erklärt, dass er die Wahrheit nicht erst aus der Zeitung erfahren will. Diese Regierung wird natürlich von Schlagzeilen verfolgt …«
    Eine Stimme mit australischem Akzent schaltete sich in das Gespräch ein. »Man kann ihnen keinen Vorwurf machen, Junge. Die Schlagzeilen können gar nicht mehr größer werden.«
    »Allerdings, Kommunikation. Die Beeinflussung der Medien wird in den nächsten Tagen eine außerordentlich wichtige Rolle spielen, und ich zähle auf Sie, dass wir keine unwillkommenen Schlagzeilen lesen müssen. Es ist in niemandes Interesse, dass das aktuelle Geschehen oder die Beteiligten an die Öffentlichkeit gelangen. Ich bin sicher, wir können mit der Regierung eine diskrete, vielleicht sogar anonyme Einigung erzielen. Wenn man ihnen Carvers Namen nennt und eine glaubhafte Versicherung abgibt, dass er bereits ausgeschaltet ist, sollte das die Wölfe von unserer Tür fernhalten. Vielleicht würde uns der Operationsvorstand auf den neusten Stand bringen, was seine Fortschritte anbelangt.«
    »Ich habe den Tag damit verbracht, eine Gruppe zusammenzustellen. Es war nicht einfach, Leute des nötigen Kalibers zu bekommen. Wie Sie wissen, nehmen wir ausschließlich freie Spezialisten, die wir unabhängig voneinander anwerben, und wir haben übers Wochenende eine Anzahl unserer besten Werber verloren, aber ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten vierundzwanzig Stunden handlungsbereit sein werden. Natürlich müssen wir ihn vorher finden.«
    »Ein Kinderspiel«, höhnte der Finanzvorstand. »Ich bin sicher, er schickt uns eine Ansichtskarte, um uns mitzuteilen, wo er ist.«
    Der Vorsitzende blickte den Geldbeschaffer des Konsortiums stirnrunzelnd an und fragte sich, ob es Zeit sei, ihn zu ersetzen. Mit dem Problem würde er sich befassen, sobald die Carver-Sache erledigt war. Er wandte sich wieder an den Operationsvorstand. »Sind wir ihm denn näher gekommen?«
    »Ich meine ja, Vorsitzender. Er hat Paris gestern Morgen mit dem Zug vom Gare de Lyon verlassen. Er könnte in Begleitung der Russin sein, die zu dem Team gehörte, das ihn töten sollte: Aleksandra Petrowa. Sollte sie tatsächlich bei ihm sein, so ist nicht klar, ob sie die Absicht hat, unsere Abmachung einzuhalten, oder ob sie die Seite gewechselt hat. So oder so, ich bin sicher, dass Carver sich noch in Europa aufhält. Er hat Fahrkarten nach Mailand gekauft, sie aber nicht benutzt. Ich vermute, er ist irgendwo in Ostfrankreich oder in der Schweiz. Das ist im Grunde nicht wichtig. Ich glaube nicht, dass er weglaufen wird. Ich halte ihn für wesentlich energischer.«
    »Und das soll heißen?«
    »Dass er versuchen wird, uns zu schnappen, bevor wir ihn kriegen.«
    »Diese Aussicht scheint Sie nicht sonderlich zu beunruhigen.«
    »Nun, er weiß nicht, wer wir sind, und es dürfte ihm sehr schwerfallen, das herauszufinden, ohne auf sich aufmerksam zu machen. Außerdem habe ich möglicherweise einen Hinweis auf seinen genauen Aufenthaltsort. Ich habe einen Kontakt in Paris namens Pierre Papin, er

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