Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
Vom Netzwerk:
Kriminelle etwas vorspielte, n ä mlich die Rolle der verletzlichen Frau. Doch da war etwas in ihren Augen: nicht die Aufs ä ssigkeit eines Gewohnheitsverbrechers, aber eine gewisse N ü chternheit. Sie besa ß St ä rke, diese Frau. Sie hatte Selbstbeherrschung. Ob sie deswegen mehr war als eine unschuldige Zeugin, w ü rde sich erst noch herausstellen.
    Er begann, indem er ein Bild von Carvers Gesicht ü ber den Tisch schob, einen Ausschnitt aus dem zugemailten Foto. »Kennen Sie diesen Mann, Mrs Cross? «
    Sie sah stirnrunzelnd hin. » Ja, aber … ich verstehe nicht. Warum bin ich hier? Ich habe nichts getan. Brauche ich einen Anwalt? «
    Ihre Stimme wurde hoch und schrill, die Angst beschlich sie mit jedem weiteren Satz. Ravnsborgs Ton war absichtlich ungezwungen.
    » Ich wei ß es nicht. Wissen Sie es? Ich kann im Moment nur sagen, dass Sie als Zeugin hier sind. Ihnen wird nichts zur Last gelegt. Wor ü ber sollten Sie sich also Sorgen machen? Sagen Sie mir einfach die Wahrheit, und alles wird gut. Also … wie hei ß t er? «
    » Samuel Carver … aber, was bedeutet das? Ist er in Schwierigkeiten? «
    » M ö glich. Wissen Sie, wo er jetzt ist? «
    Sie sch ü ttelte den Kopf. » Nein … nein, das wei ß ich nicht. Er ist … einfach verschwunden.«
    Ravnsborg nickte und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte, als er sich Carvers Verschwinden durch den Kopf gehen lie ß . Er machte sich keine Notizen von der Befragung, nur die Polizistin schrieb ab und zu etwas in ein Notizbuch.
    » Wo waren Sie, als er verschwand? «, fragte er.
    » In dem Caf é , in diesem Hotel …«
    » Im Kong Haakon? «
    » Wie auch immer, jedenfalls da, wo … Sie wissen schon, die Explosion … Geht es darum? Ich kann Ihnen dazu n ä mlich gar nichts sagen.«
    » Wir werden sehen … Also, Mrs Cross, wie w ü rden Sie Ihre Beziehung zu Mr Carver beschreiben? Sind Sie, wie soll ich sagen … zusammen? «
    Maddy strich sich die Haare aus dem Gesicht. » Es sieht so aus. Ich meine, ich dachte, wir h ä tten was, aber …«
    » Und Sie sind in Oslo, weil? «
    » Weil sein Freund heiratet, Thor.«
    » Ist das Mr Larsson? «
    » Ja.«
    » Die beiden sind also alte Freunde.«
    » Sicher. Sam wollte auf der Hochzeit eine Rede halten.«
    » Die Hochzeit war der einzige Grund f ü r Ihre Reise? «
    » Na ja, wir sind vorher ein paar Tage in Paris gewesen. Wir haben etwas zum Anziehen gekauft. Dann sind wir hierhergeflogen. Wir machen blo ß Ferien, verstehen Sie. Das hat er mir zumindest gesagt.«
    » Aha «, sagte Ravnsborg, dem auffiel, dass sie sich von Carver distanzierte, das erste Anzeichen f ü r Zweifel. » Und wann sind Sie in Oslo angekommen? «
    » Gegen vier Uhr nachmittags, vielleicht ein bisschen sp ä ter. Es war der SAS-Flug, das k ö nnen Sie nachpr ü fen.«
    » Das werde ich. Und dann? «
    » Wir sind mit dem Zug in die Stadt und dann mit dem Taxi zum Hotel gefahren. Thor hat uns begleitet, dann hat er sich wegen der Hochzeitsvorbereitungen verabschiedet. Wir waren beide ein bisschen m ü de, der Jetlag, wissen Sie? Darum sind wir im Zimmer geblieben, haben geschlafen, bis es Zeit war, sich f ü rs Abendessen umzuziehen.«
    » Wann haben Sie das Hotel verlassen? «
    » Ich wei ß nicht, gegen acht vielleicht.«
    » Und bis dahin waren Sie auf dem Zimmer und haben … geschlafen? «
    » So ist es.«
    » Es gibt also keine Zeugen, die Sie dort gesehen haben.«
    » Ich hoffe nicht.«
    Wenn sie die Wahrheit sagt, dachte Ravnsborg, hat Carver keine Zeit gehabt, um die Bombe zu legen. Allerdings k ö nnte er Komplizen gehabt haben, die das f ü r ihn erledigten. Oder sie log. Er nahm sich vor, ihr Alibi m ö glichst bald zu ü berpr ü fen. Aber wenn das stimmte, entkr ä ftete das die Beweise gegen Carver, zumindest vorerst.
    Ravnsborg stellte die n ä chste Frage: » Wer hat das Caf é f ü rs Abendessen vorgeschlagen? «
    » Das war Thor. Er meinte, es w ä re etwas Besonderes f ü r Touristen und es w ü rde uns bestimmt gefallen.«
    » Es war also nicht Carver, der es vorgeschlagen hat? «
    » Nein. Ich glaube nicht, dass er von dem Lokal schon mal geh ö rt hat.«
    » Und Sie hatten einen sch ö nen Abend dort? «
    » Das dachte ich.«
    » Es ist nichts Ungew ö hnliches vorgefallen? «
    » Nein, wir haben uns unterhalten, eine Flasche Wein getrunken, es war … es war nett. Alles schien in Ordnung zu sein.«
    » War Mr Carver nerv ö s oder gereizt – war an seinem Benehmen irgendetwas ungew ö hnlich, w ä hrend

Weitere Kostenlose Bücher